Europa | Rohmilch | Erzeugerpreise

Erzeugerpreise zum Jahresende leicht rückläufig

07.02.2019 (AMI) – Im Dezember sind die Milcherzeugerpreise in Deutschland leicht zurückgegangen. Damit dämpften die schwächeren Tendenzen an den Märkten für Milchprodukte vom Herbst 2018 zeitverzögert die Auszahlungsleistung der Molkereien. Anfang 2019 setzt sich der Rückgang voraussichtlich zunächst noch fort. Durch den vielversprechenden Start an den Produktmärkten dürfte es aber rasch zu einer Stabilisierung kommen.

Im Dezember zahlten die Molkereien in Deutschland nach Schätzungen der AMI für konventionell erzeugte Kuhmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß im Bundesmittel 34,8 Ct/kg. Damit ist der Anstieg der Milchpreise nach sechs Monaten gestoppt, nachdem sich die Zuwächse ab Oktober bereits spürbar verringert hatten.

Das Vorjahresniveau wurde lediglich im ersten Quartal 2018 übertroffen. Im weiteren Verlauf wurden die monatlichen Ergebnisse von 2017 hingegen nicht erreicht. Durch das erneut hohe Preisniveau am Fettmarkt kam es zwar ab Juli zu einer Erholung. Da an den Produktmärkten aber nicht die Niveaus des Vorjahres erreicht wurden, war der Anstieg in der zweiten Jahreshälfte weniger stark ausgeprägt als im Jahr zuvor. Ab Dezember gab es dann wieder erste Korrekturen, die sich über den Jahreswechsel fortsetzten.

Entwicklungen an den Produktmärkten stabilisieren die Erzeugerpreise

Die Milchanlieferung verläuft seit Herbst 2018 gedämpfter. Bei reger Nachfrage, auch vom Weltmarkt, zeigten sich die Produktmärkte im Dezember auf der Fettseite recht stabil. Die Eiweißseite erholte sich hingegen, trotz der umfangreichen Verkäufe von Magermilchpulver aus der Intervention, zusehends. Und auch der Start ins neue Jahr war durchaus vielversprechend: In den großen Erzeugerländern Deutschland, den Niederlanden und Frankreich wurden beim Rohstoffaufkommen die Vorjahresmengen weiter unterschritten. Der dadurch moderate Anstieg der Anlieferungsmengen führte produktseitig zu einem begrenzten Angebot an frischer Ware. Bei gleichzeitig für die Jahreszeit ungewöhnlich reger Nachfrage hatte dies stabile bis festere Preise an den Produktmärkten zur Folge. Die Erzeugerpreise dürften sich dadurch im ersten Quartal, im Zuge der Preiserholung bei Magermilchpulver und den festen Aussichten bei fetthaltigen Erzeugnissen, nach ihrem Rückgang über den Jahreswechsel, rasch wieder stabilisieren. Damit sind die Aussichten deutlich positiver als Anfang 2018.

Welche Entwicklungen sind am Milchmarkt über das erste Quartal hinaus zu erwarten? Eine Einschätzung der Situation sowie die aktuelle Entwicklung auf Ebene der Bundesländer lesen Sie hier. Sie sind noch kein Kunde? Dann abonnieren Sie am besten gleich den Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft in unserem Shop und erhalten umfassende Informationen zu den Milcherzeugerpreisen und weiteren aktuellen Themen des Milchmarktes.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Ölsaaten | Marktprognose

EU-Rapsernte deutlich kleiner als erwartet

19.08.2024 (AMI) – Die Rapsernte in der EU läuft enttäuschend. Die Ertragsmeldungen bestätigen das geringe Potenzial der diesjährigen Ernte.   Mehr

Deutschland | Getreide | Preise

Brotgetreide billiger als im Vorjahr

19.08.2024 (AMI) – Die Aussicht auf eine global reichliche Versorgung mit Brotweizen und -roggen ließ die Preise im März 24 auf Vierjahrestief absacken.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Betriebsstruktur

Schlachtkühe bleiben gefragt

15.08.2024 (AMI) – Im Juni wurden bundesweit 67.420 Milchkühe geschlachtet. Gegenüber dem Vormonat war dies ein weiterer Rückgang.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Mais rutscht unter die Linie von 200 EUR/t

15.08.2024 (AMI) – Nicht nur Weizen, sondern auch Mais gibt nun schon die dritte Woche in Folge nach. Die Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion lähmt die EU-Weizenexporte, was die Kurse drückt.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Nachfrage

Pulvermarkt wartet auf Ferienende

15.08.2024 (AMI) – Die Pulvermärkte standen auch Mitte August weiterhin im Zeichen der Ferien. Entsprechend ruhig verlief die Nachfrage. Die knappe Angebotssituation mit hohen Zukaufpreisen für Rohstoffe führte je nach Produkt zu festeren Preistendenzen. Mit dem Ende der Urlaubszeit wird eine Belebung erwartet.   Mehr

Welt | Vieh & Fleisch | Erzeugung

Fleischerzeugung global leicht ausgebaut

14.08.2024 (AMI) – Für 2024 wird für die weltweite Erzeugung von Fleisch eine geringe Erhöhung erwartet. Gegenüber dem Vorjahr wird mit einem Plus von 0,2 % gerechnet. Dabei werden Steigerungen der Produktion in Brasilien, Indien und den USA durch Rückgänge in Argentinien, China und der EU in etwa ausgeglichen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis stabilisiert

14.08.2024 (AMI) –Nach dem deutlichen Preisrückgang in der Vorwoche stabilisieren sich die Marktverhältnisse im Handel mit Schlachtschweinen. Dabei wird aus Süddeutschland wegen des morgigen regionalen Feiertages über geringe Übermengen berichtet.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnenkurse brechen ein

14.08.2024 (AMI) – Die Aussicht auf eine mehr als komfortable Versorgung mit Sojabohnen drückt auf die US-Notierungen. Diese rutschten auf den tiefsten Stand seit fast 4 Jahren.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Moderate Preissteigerung bei Bio-Lebensmitteln im 1. Halbjahr 2024

14.08.2024 (AMI) – Nachdem die Inflationsrate in den vergangenen Jahren die Lebensmittelpreise in die Höhe getrieben hat, ist das Jahr 2024 mit einem moderateren Preisanstieg gestartet. Die Verbraucher konnten etwas durchatmen.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Marktprognose

EU-Rapsernte deutlich kleiner als erwartet

12.08.2024 (AMI) – Die Rapsernte in der EU läuft enttäuschend. Die Ertragsmeldungen bestätigen das geringe Potenzial der diesjährigen Ernte.   Mehr