Deutschland | Rohmilch | Erzeugung

Erlösrückgang und Kostensteigerung mindern die Liquidität in den Milchviehbetrieben

01.02.2019 (AMI) – Die wirtschaftliche Situation der deutschen Milcherzeuger hat 2018 erneut einen Dämpfer erhalten. Im Betriebszweig Milchproduktion ist die Marge aus Erlösen und variablen Kosten im vergangenen Jahr wieder zurückgegangen. Dies zeigt die Modellrechnung der AMI für eine Milchkuh mit einer Jahresleistung von 8.500 kg Milch aus konventioneller Produktion.

Die Erlöse der Milcherzeuger gaben in der Jahresbetrachtung, trotz Erholung ab der Jahresmitte, insgesamt nach. Gleichzeitig sind die variablen Kosten gestiegen. Dies führte erneut zu einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in den Milchviehbetrieben.

Dazu haben vorrangig die Entwicklungen bei den Milcherzeugerpreisen, die rund 90 % der Erlöse dieses Produktionszweiges ausmachen, beigetragen. Im Jahresmittel verloren die Erzeuger gegenüber 2017 rund 5 % an Milchgeld. Gleichzeitig sind 2018 auch die Erlöse für Altkühe und Kälber zurückgegangen, was die Verluste auf der Erlösseite insgesamt noch verstärkt hat.
Auf der Kostenseite hat sich die Situation für die Erzeuger im vergangenen Jahr ebenfalls verschlechtert. Neben den Futterkosten verzeichneten auch die sonstigen variablen Kosten für Tierarzt, Besamung, Wasser, Strom, etc. einen weiteren Anstieg.
Die in der Jahresbetrachtung für 2018 geringeren Erlöse bei gleichzeitig höheren variablen Kosten haben sich in der Wirkung auf das Ergebnis in den Betrieben zu Ungunsten der Erzeuger gegenseitig verstärkt.

Eine ausführliche Analyse zu der wirtschaftlichen Situation der deutschen Milcherzeuger finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten vom Expertenwissen der AMI profitieren? Dann nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop, und sichern Sie sich noch heute Ihren persönlichen Zugang zum Markt aktuell Milchwirtschaft.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Getreidekurse drehen ins Plus

24.03.2022 (AMI) – Eine rege Nachfrage nach Getreide aus den USA ist Hauptauslöser der steigenden Kurse. Zusätzlich stützen Ernteschwierigkeiten in Südamerika die Maiskurse.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung startet auf reduziertem Niveau

24.03.2022 (AMI) – Anfang 2022 setzte das Milchaufkommen in der EU seinen verhaltenen Verlauf fort. Nach wie vor dämpften die hohen Kosten die Produktion auf den Höfen. Im Januar wurde das witterungsbedingt reduzierte Niveau des Vorjahres um 0,6 % unterschritten. Die deutlichsten Rückgänge gab es weiterhin in den großen Erzeugerländern.   Mehr

Deutschland | Käse | Preise

Steigende Preise für Schnittkäse

24.03.2022 (AMI) – Am Markt für Schnittkäse steckten weiterhin das knappe Angebot und die rege Nachfrage den Rahmen. Im In- und Ausland floss die Ware umfangreich ab. Im Zuge der sich abzeichnenden, weiteren Verknappung des Angebotes erhöhten die Hersteller ihre Preisforderungen nochmals deutlich.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Fronttermin kratzt an der Marke von 1.000 EUR/t

23.03.2022 (AMI) – Der Exportstopp von Sonnenblumenöl aus der Schwarzmeerregion und feste Rohölnotierungen sorgen für explodierende Rapskurse. Chinas verbrauchssenkende Restriktionen im Zuge einer neuen Corona-Welle limitierten den Kursspielraum nach oben.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Angebot an Schlachtschweinen nimmt leicht zu

23.03.2022 (AMI) – Das Angebot an schlachtreifen Schweinen fällt in der laufenden Woche etwas größer aus, viele Mäster liefern verstärkt zurückgehaltene Schweine ab. Dies macht sich auch an den steigenden Schlachtgewichten bemerkbar.   Mehr

Deutschland | Rinder | Erzeugung

Die abnehmenden Rinderbestände wirken sich immer deutlicher aus

23.03.2022 (AMI) – Der europaweite Rückgang der Rinderbestände setzte sich auch 2021 weiter fort. Die Zählungen im November / Dezember ergaben einen Gesamtbestand von rund 75,65 Mio. Tieren und damit 1,1 % weniger als noch im Jahr zuvor.   Mehr

Welt | Agrarwirtschaft | Marktversorgung

Krieg in der Ukraine – Gravierende Folgen für die globale Versorgung?

22.03.2022 (AMI) – Die Ukraine gilt als Kornkammer Europas. Mit dem Krieg kommt es zu großer Unsicherheit an den Agrarmärkten. Die Preise für Getreide, Mais und Ölsaaten sind in den Vorwochen durch die Decke geschossen. Zu Wochenbeginn hat sich der Weizenmarkt wieder etwas beruhigt. Wie geht es weiter?   Mehr

Deutschland | Mischfutter | Preise

Mischfutternachfrage auf das Nötigste beschränkt

18.03.2022 (AMI) – Der Krieg in der Ukraine und die damit äußerst unsichere Versorgung des Weltmarktes mit Futterkomponenten hat die Preise sprunghaft nach oben getrieben. Der Futtermittelmarkt verharrt in Schockstarre; Kontrakte werden bedient, aber darüber hinaus findet kaum Neugeschäft statt. Zum einen ist die Preisfindung aufgrund der volatilen Rohstoffmärkte nahezu unmöglich, zum anderen ist das Angebot auf späteren Lieferterminen äußerst limitiert.   Mehr

Europa | Schweine | Export

EU exportiert weniger Schweinefleisch in Drittländer

17.03.2022 (AMI) – Bei den Ausfuhren von Schweinefleisch aus der EU ist im Jahr 2021 ein Rückgang zu beobachten. So wurde rund 3 % weniger Schweinefleisch in Drittstaaten geliefert als im Jahr zuvor.   Mehr

Europa | Rinder | Tierbestand

Rinderbestand in der EU leicht gesunken

17.03.2022 (AMI) – Zum fünften Mal in Folge verringerten sich die europäischen Rinderbestände. Das ergab die Viehbestandserhebung vom November und Dezember 2021.   Mehr