Selbstversorgungsgrad bei Zucker steigt wieder
2015/16 wurde in Deutschland so wenige Zucker produziert, wie lange nicht. Eine riesige Vorjahresproduktion zwang die Branche, den Anbau kräftig zu reduzieren, um Marktordnungsspielregeln einzuhalten. Produktionsquoten und gedeckelte Exportmengen für den Weltmarkt waren die entscheidenden Rahmenbedingungen. Der Selbstversorgungsgrad in Deutschland sank aufgrund der niedrigen Zuckerproduktion auf nur noch etwas mehr als 100 %. Angesichts der hohen Zuckerbestände war die Versorgungssicherheit allerdings immer gegeben. Das wird auch in Zukunft zunächst so bleiben. Mit der im September 2017 auslaufenden Quote und der Freigabe aller Exporte wurde der Zuckermarkt entfesselt. Der Anbau in diesem Jahr ist kräftig gestiegen. Die Fabriken wollen mit hoher Kapazitätsauslastung günstigen Zucker produzieren und ein Stück vom EU- und Weltmarktkuchen abbekommen. Die Bestrebungen sind nachhaltig. So wurden den Landwirten neben Jahresverträgen unter Zahlung von Boni auch Dreijahresverträge angeboten. Bei normalen Erträge ist 2017/18 in Deutschland eine Zuckerproduktion von 4,7 Mio. t möglich. Das ließe den Selbstversorgunggrad bei kaum veränderten Konsumgewohnheiten auf 160 % emporschnellen. Zuckerverwender können auf absehbare Zeit aus den Vollen schöpfen.
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Christoph Hambloch
Marktanalyst Kartoffeln
Tel. (0228) 33805-352
Autor von Fachbeiträgen und Produktstudien, langjährige intensive Kontakte zu nationalen und internationalen Unternehmen der Kartoffelbranche. Mitglied von Fachgremien und Institutionen im Bereich Kartoffelwirtschaft.