Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex: Erneute Verluste im Juli

31.07.2020 (AMI) – Der deutsche Agrarrohstoffindex konnte im Juli das Preisniveau nicht halten und erzielte im Durchschnitt rund 124,3 Punkte, was einen Rückgang um 3,0 % im Vergleich zum Vormonat darstellt. An den Getreide- und Fleischmärkten wurden im Mittel Verluste eingefahren und auch die Milchmärkte mussten, wenn auch nur geringfügig, Einbußen hinnehmen. Für die kommenden Monate zeichnet sich in Teilen eine Besserung ab.

Mit den zuletzt trockenen Tagen ging die Getreideernte zügig voran, wobei in einigen Regionen nun alles auf einmal vom Feld geholt werden könnte. Die Weizenerträge schwanken stark, sind aber häufig höher als erwartet. Das Mahlweizenangebot insgesamt ist zurzeit noch gering, was die Erzeugerpreise stützt. Ganz anders die Preise für Roggen und Braugerste, die das Vorjahr verfehlen. Futtergerste wird vom Markt rasch aufgenommen, sofern sie offeriert wird.

Der Milchmarkt befindet sich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte in ruhigem Fahrwasser. Von den coronabedingten Einbrüchen im Frühjahr haben sich die Preise zwar zeitversetzt, aber doch produktübergreifend erholt. Mittlerweile sind auch auf Erzeugerseite Vorboten einer Trendwende zu erkennen. Erste Molkereien haben im Juni ihre Auszahlungsleistung angehoben, was allerdings noch nicht für ein Plus im Bundesmittel gereicht hat.

Nachdem in Rheda-Wiedenbrück inzwischen zumindest wieder reduzierte Mengen geschlachtet werden, hat sich der deutsche Schlachtschweinemarkt in der zweiten Julihälfte stabilisiert. Zwar gibt es fortgesetzt große Überhänge, die Preise blieben aber nach anfänglichen Rückgängen zumindest ab Monatsmitte unverändert. Das Angebot an Schlachtrindern fällt auch weiterhin eher klein aus, zuletzt konnten die Erzeuger hier sogar höhere Preise erlösen.

Natürlich informiert – Preisindex sorgt für mehr Transparenz

Die AMI hat den Index für die Preisentwicklung bei den wichtigsten Agrar- und Nahrungsmittelrohstoffen in Deutschland entwickelt, um für mehr Transparenz an den landwirtschaftlichen Rohstoffmärkten zu sorgen. Dieser Index umfasst die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte und ist dadurch ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Dynamik in der deutschen Landwirtschaft. Der Index wird monatlich veröffentlicht.

Möchten Sie mehr wissen? – Dann nutzen Sie unseren Online-Dienst Markt aktuell Agribusiness, der Ihnen eine aktuelle Analyse mit allen Daten der Teil-Indizes zu Getreide/Ölsaaten, Fleisch und Rohmilch liefert.

Beitrag von Sven Bergau
Projektmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Getreide | Angebot

Erste Schätzung vor dem Regen erstellt

11.09.2023 (AMI) – Da die Anbaufläche für Getreide mit 6,07 Mio. ha nahezu auf Vorjahresgröße liegt, basiert der 3 %ige Rückgang der Erntemenge vor allem auf geringeren Erträgen.   Mehr

Europa | Industriegetreide | Import

Angebotserweiterung von ungewohnter Seite

11.09.2023 (AMI) – Die EU-Hartweizenernte kann zwar nicht begeistern, aber befriedigen. Defizitär sind allerdings die Anfangsbestände und vom Hauptlieferanten Kanada kommen schlechte Nachrichten.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Rückgang der Milchpreise schwächt sich ab

08.09.2023 (AMI) – Der Abwärtstrend bei den Erzeugerpreisen für konventionelle Milch hat sich im Juli verlangsamt. Die Produktmärkte sind über die Sommermonate allerdings nicht in Tritt gekommen. Das wird auch die Erzeugerpreise weiter belasten.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Russischer Weizen dominiert den Exportmarkt

07.09.2023 (AMI) – Die Weizenkurse können das Vorwochenniveau nicht halten. Grund dafür ist das reichliche und gegenüber EU-Weizen preisgünstigere Angebot Russlands, was von großen Importeuren immer wieder bevorzugt wird.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Börsennotierungen

Rückgang der Preise flacht sich ab

07.09.2023 (AMI) – Die Notierung für Milchprodukte gab in den ersten acht Monaten des Jahres 2023 weiter nach. Vorausgegengen war im Jahr 2022 eine Preisralley, die ihren Höhepunkt im Herbst erreichte.   Mehr

Deutschland | Käse | Nachfrage

Käsenachfrage bleibt hoch

07.09.2023 (AMI) – Die Abrufe von Schnittkäse blieben auch zu Beginn des neuen Monats auf einem hohen Niveau stabil. Die Molkereien können die abgerufenen Mengen weiter bedienen. Schnittkäse wurde weiter unverändert notiert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Marktversorgung

Geringere Erzeugung und Verbrauch von Schweinefleisch erwartet

07.09.2023 (AMI) – Die Erzeugung von Schweinefleisch hat erneut deutlich abgenommen. Nach den massiven Bestandsrückgängen folgen nun Einbrüche bei der Produktion. In der Prognose für dieses und nächstes Jahr werden weitere Reduzierungen erwartet. Im Vergleich mit 2022 dürfte die Erzeugung von Schweinefleisch im Jahr 2024 um 11 % geringer ausfallen.   Mehr

Europa | Rinder | Export

EU führt mehr Rinder und Rindfleisch ein

06.09.2023 (AMI) – Gegenüber dem Vorjahr sind die europäischen Exporte von Rindern und Rindfleisch im ersten Halbjahr 2023 etwas ausgebaut worden. Das Plus betrug für den Zeitraum von Januar bis Juni dieses Jahres 0,9 %.   Mehr

Europa | Schweine | Export

Stark sinkende EU-Schweinefleischexporte

06.09.2023 (AMI) – Die Mitgliedstaaten der EU haben in den ersten sechs Monaten 2023 rund 16 % weniger Schweine, Schweinefleisch und Nebenerzeugnisse ausgeführt als zur gleichen Zeit im Jahr zuvor.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Preis für Schlachtschweine bleibt stabil

06.09.2023 (AMI) –Ähnlich wie in der Vorwoche gehen die Meinungen der Mäster und der Schlachtunternehmen immer noch auseinander. Das Angebot an Schweinen ist weiterhin klein, aufgrund von reduzierten Schlachtungen und Abbestellungen gibt es aber regional durchaus auch größere Überhänge.   Mehr