Milchmarkt 2020 – Aussichten bedingt optimistisch
Der Jahreswechsel könnte an den Produktmärkten preislich zwar teils zu gewissen Abschwächungen führen. Diese bedeuten aber wohl keine Trendumkehr, sondern eher eine kurzfristige Delle, die sich im weiteren Verlauf wieder relativieren dürfte.
Angebotsseitig nur gedämpftes Wachstum
Angebotsseitig ist 2020 nicht mit großen Wachstumsschritten zu rechnen. Dem dürften der weiter fortschreitende Strukturwandel, Auflagen zum Umweltschutz wie auch Witterungseinflüsse entgegenwirken. Dennoch steigen die Milchmengen bis in den Mai saisonal an. Sofern sich Käse bis dahin preislich auf Augenhöhe mit Magermilchpulver und Butter befindet, dürfte der zusätzliche Rohstoff vorrangig verkäst werden. In diesem Fall sind stabile bis festere Tendenzen bei den vorgenannten Produkten wahrscheinlich. Auch eine vermehrte Produktion von Magermilchpulver dürfte daran nichts ändern, hier bleibt es wohl längerfristig hochpreisig. Am Buttermarkt sind die Aussichten hingegen bestenfalls unverändert. Bei zusätzlichem Angebot oder fehlendem Absatz könnten sich durchaus erneute Preisrücknahmen einstellen.
Verlässlichkeiten bleiben Mangelware
Unabhängig von möglichen Szenarien zu Angebots- und Nachfrageverläufen, ist der Milchmarkt wohl auch 2020 ein Spielball von unsicheren Rahmenbedingungen. Die Erzeugungsseite wird voraussichtlich mit zunehmenden externen Anforderungen, insbesondere in Bezug auf Tierwohlkriterien und Nachhaltigkeit, konfrontiert sein. Gleichzeitig müssen sich die Marktbeteiligten weiter auf Einflüsse durch Extremwetterlagen, Protektionismus und andere Unwägbarkeiten einstellen.
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