Europa | Milch & Milchprodukte | Marktprognose

Unsichere Aussichten am EU-Milchmarkt

09.04.2020 (AMI) – Die EU-Milchanlieferung ist 2019 leicht gestiegen. Dem stand eine deutlich belebte Exportnachfrage gegenüber, die beim Magermilchpulver den Abbau der vorhandenen Bestände ermöglicht hat. Auch das neue Jahr startete, trotz Brexit, zunächst unter positiven Vorzeichen. Viele Unsicherheiten, allen voran die Ausbrüche des Coronavirus, trübten das Bild jedoch ab Februar ein.

Der Start in das Jahr 2020 stand für den europäischen Milchmarkt unter guten Vorzeichen. Die Märkte befanden sich in einer stabilen Verfassung, die öffentlichen Bestände an Magermilchpulver waren abgebaut und Ware aus der EU so wettbewerbsfähig wie schon lange nicht mehr. Neben den bedeutenden Exportprodukten Magermilchpulver, Käse und Molkenpulver waren selbst Butter und Vollmilchpulver mit den Wettbewerbern preislich auf Augenhöhe. Das machte, bei fortgesetzt wachsender internationaler Nachfrage nach Milchprodukten, Hoffnung auf anhaltend hohe Exporte auf den Weltmarkt. Auch beflügelt dadurch, dass die Anbieter in Ozeanien zunächst aus der Saison gehen und das dortige Absatzpotential wegen der Folgen von Trockenheit und Bränden ohnehin zunächst reduziert ausfallen dürfte.

Die Stabilisierung der Gesamtverwertung der Milch in 2019 und die sehr stabilen Marktverhältnisse Anfang 2020 waren im Wesentlichen die Folge des gut funktionierenden Absatzes. Sobald der Absatz jedoch ins Stocken gerät und nicht ausreichend Ware abfließt, kann der Markt schnell ins Ungleichgewicht geraten. Dies gilt für den Binnenmarkt, aber insbesondere für den Export. Das zeigte sich mit dem Ausbruch des Coronavirus sehr deutlich.

Wie stellen sich die Aussichten an den Produktmärkten in der EU dar? Eine umfangreiche Einschätzung hierzu finden Sie im Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten den Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft kennenlernen? Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Betriebsmittel | Preise

Stickstoffdünger regional gesucht

01.07.2024 (AMI) – Die Handelsaktivitäten am Düngemittelmarkt laufen auf Sparflamme.   Mehr

Europa | Getreide | Außenhandel

Kann Kasachstan EU-Importlücke schließen?

01.07.2024 (AMI) – Die EU hatte beschlossen, ab dem 01.07.2024 die Hartweizenimporte aus Russland mit 148 EUR/t zu besteuern.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Weltweiter Export von Vollmilchpulver zieht an

28.06.2024 (AMI) – Im ersten Quartal von 2024 stiegen die weltweit gehandelten Mengen an Molkereiprodukten. Deutliche Zuwächse zeigte Vollmilchpulver, aber auch der Export von Käse und Molkenpulver lag im Plus. Magermilchpulver und Butter gaben hingegen nach.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Angebot

Rohstoffaufkommen anhaltend über Vorjahresniveau

27.06.2024 (AMI) – Der saisonale Rückgang der bundesweiten Milchanlieferung setzte sich Mitte Juni fort. Der Vorsprung gegenüber dem Vorjahr blieb dabei bestehen. An den Märkten für Industrierahm und Magermilch entwickelten sich die Preise Ende Juni leicht fester. Jene für Magermilchkonzentrat tendierten stabil.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen weiten Verluste aus

27.06.2024 (AMI) – Die US-Mais- und Weizennotierungen setzen ihren Abwärtstrend fort. Verbesserte Bedingungen in den USA und nachlassende Angebotssorgen erzeugen Druck.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Handel

Hohe Fleischpreise und wachsende Bedeutung von Alternativen

27.06.2024 (AMI) – Seit 2022 liegen die Schweinepreise auf einem davor ungekannten Niveau. Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine stiegen die Preise in allen Bereichen, 2023 folgte am Schlachtschweinemarkt ein Rekordjahr.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Vorschau

Exportmengen Produktübergreifend im Plus

27.06.2024 (AMI) – In ihrem aktuellen Food Outlook für das Jahr 2024 prognostiziert die FAO, dass der globale Handel mit Milchprodukten erneut leicht steigen wird. Insgesamt könnten 85 Mio. t in Milchäquivalent umgeschlagen werden, was einem Plus von 0,8 % gegenüber dem Jahr 2023 bedeuten würde.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinemarkt weiterhin ausgeglichen

26.06.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen fällt weiterhin klein aus, nur regional werden etwas mehr Tiere angeboten als zuletzt. Gleichzeitig ist die Nachfrage aber verhalten, der herrschende Bedarf kann problemlos gedeckt werden.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Uneinheitliche Impulse

26.06.2024 (AMI) – Auf der einen Seite üben schwache Kurse für Soja, Kanadaraps, Palm- und Rohöl etwas Druck auf die Notierungen aus. Auf der anderen Seite bleibt die Besorgnis um die Ölsaatenernte 24 aufgrund ungünstiger Bedingungen auf der Nordhalbkugel groß.   Mehr

Welt | Schweine | Marktprognose

Rückgang der globalen Produktion von Schweinefleisch erwartet

26.06.2024 (AMI) – Weltweit dürfte die Erzeugung von Schweinefleisch im laufenden Jahr um knapp 1 % zurückgehen. Dabei werden für die einzelnen Regionen unterschiedliche Entwicklungen prognostiziert.   Mehr