Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizenernte der Nordhalbkugel im Fokus

04.07.2024 (AMI) – Während sich die Aussichten der diesjährigen russischen Ernte bessern, herrscht in Westeuropa große Unsicherheit. Anhaltende Niederschläge und Stürme mindern Erntemenge und -qualität.

In Paris verharren die Getreidekurse nahezu auf Vorwochenniveau. Der Weizen-Fronttermin September 24 schloss am 03.07.2024 bei 223,25 EUR/t und verfehlt das Vorwochenniveau nur knapp, um 0,25 EUR/t. Tagesschwankungen von -3,25 EUR/t bis +5,50 EUR/t waren hierbei die Regel. Folgetermine der Ernte 24 geben hingegen um 1 EUR/t nach.

Der Fronttermin für Mais, August 24, bleibt mit 209,25 EUR/t auf Vorwochenniveau. Auch hier verzeichnen Folgetermine ein Wochenminus von 1 EUR/t.

Im Fokus der Marktteilnehmer sind die Ernteaussichten für Weizen auf der Nordhalbkugel. Das russische Beratungsunternehmen SovEcon korrigierte jüngste seine Prognose für die diesjährige Weizenernte des Landes um 3,4 auf 84,1 Mio. t nach oben. Frost und Trockenheit hatten Anfang Mai vielerorts den Weizenflächen geschadet, weswegen zuvor von einer deutlich geringeren russischen Ernte von etwa 80 Mio. t ausgegangen wurde. Seither bessern sich die Ertragsaussichten in allen wichtigen Anbauregionen allerdings wieder. Für den Süden des Landes wird die Ernte nun auf 33,2 Mio. t geschätzt, zuvor wurden 31,5 Mio. t in Aussicht gestellt. Die verbesserten Aussichten übten Druck auf die Pariser Notierungen aus.

Marktteilnehmer schwimmen in großer Unsicherheit über die diesjährigen Ergebnisse der Weizenernte. Jede neue Meldung über Zustand oder Fortschritt der Ernte hat Wirkung auf die Kurse. Es bleibt abzuwarten, wie die Ernteergebnisse endgültig ausfallen.

Unterdessen kommen wichtige Importeure an den Markt zurück. Ägypten kaufte zum Ende der 26. KW rund 470.000 t Weizen, Algerien rund 140.000 t. Zudem veröffentlichte Saudi-Arabien eine Ausschreibung von 595.000 t Weizen. Jordanien sucht 120.000 t, nachdem das Land zuvor bereits 60.000 t Weizen kaufte. Der Wettbewerb zum russischen Getreide bleibt allerdings groß. Nachdem sich die Aussichten auf die russische Ernte erhöht haben, sinken die Preise des Landes wieder. Gegenüber den 221 USD/t fob für 11,5er-Weizen, können die EU-Preise – 238 USD/t fob für französische Ware oder 232 EUR/t für polnische – nicht mithalten. Ohnehin bleibt Russland dominierender Marktführer. Die Exporte des Landes sind mit rund 1 Mio. t Weizen pro Woche für diesen Zeitpunkt der Saison ungewöhnlich lebhaft.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Soja | Kursentwicklung für Soja und Raps

Ungewisser Startbeginn der US-Exporte drücken die Kurse

08.09.2021 (AMI) – Die Sojakurse in Chicago werden von der getrübten Stimmung hinsichtlich der US-Sojaexporte belastet.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinemarkt durch ruhige Nachfrage geprägt

08.09.2021 (AMI) – Die Lage am deutschen Schlachtschweinemarkt ist unverändert schwierig. Vielerorts wird von einer ruhigen Nachfrage berichtet. Regional fehlt durch Corona das Personal und die Schlachtungen werden gedrosselt, auch die Schlachtgewichte nehmen langsam aber stetig zu.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Erhöhte Importnachfrage nach Milchprodukten

08.09.2021 (AMI) – Im ersten Halbjahr 2021 hat der internationale Handel mit Milchprodukten zugelegt. In den mengenmäßig bedeutenden Teilmärkten zeigten sich dabei überwiegend Zuwächse. Dies war vor allem die Folge der stark wachsenden Importnachfrage Chinas.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Bio-Milchpreise kaum verändert

07.09.2021 (AMI) – Im Juli haben die Preise für ökologisch erzeugte Rohmilch eine Verschnaufpause eingelegt. Dabei hielten sich steigende und fallende Tendenzen mehr oder weniger die Waage. Gewinner waren vor allem Lieferanten von Molkereien mit dem Fokus auf der Weißen Linie.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Richtungslosigkeit nach 8-Jahreshoch

03.09.2021 (AMI) – Der bald auslaufende September-Kontrakt sorgte aufgrund der unsicheren Ergebnisse der französischen Weizenernte für kräftige Kursbewegungen. Demgegenüber neigen die Folgetermine zu Schwäche.   Mehr

Deutschland | Butter | Nachfrage

Festere Preistendenzen am Buttermarkt

02.09.2021 (AMI) – Ende August wurde Blockbutter weiterhin ruhig, in Anbetracht des begrenzten Angebotes aber zu festeren Preisen gehandelt.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Regen läutet Kursschwäche ein

01.09.2021 (AMI) –Niederschläge im dürregeplagten Mittleren Westen der USA beendete abrupt die kurze Hausse am Sojamarkt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis erneut zurückgenommen

01.09.2021 (AMI) – Der deutsche Schlachtschweinemarkt präsentiert sich weiterhin zweigeteilt. Im Süden wird dabei von einem ausgeglichenen Markt gesprochen. Die vorhandenen Mengen lassen sich zügig und zu unveränderten Preisen absetzen. Anders sieht es dagegen im Osten und Nordwesten aus.   Mehr

Deutschland | Schweine | Export

Deutschland exportiert weniger Schweinefleisch

01.09.2021 (AMI) – Die deutschen Ausfuhren von Schweinefleisch sind im ersten Halbjahr des Jahres 2021 um etwa 6 % gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. So wurden von Januar bis Juni insgesamt 1,3 Mio. t Schweinefleisch und Nebenprodukte in andere Länder transportiert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Weniger Schweine in Deutschland geschlachtet

01.09.2021 (AMI) – Die Anzahl der in Deutschland geschlachteten Schweine ist im ersten Halbjahr 2021 weiterhin rückläufig. Insgesamt gingen die Schlachtungen um 2,5 % zurück. Regional zeigen sich Unterschiede bei der Verteilung der Schlachtungen.   Mehr