Deutschland | Vieh & Fleisch | Aktionspreise

Werbeaktionen mit Fleisch übertreffen das Vorjahresniveau

19.01.2023 (AMI) – Im Jahr 2022 hat der Lebensmitteleinzelhandel die Werbung für Fleisch gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Insgesamt nahm die Anzeigendichte um 5,9 % zu. Für Schweinebraten konnte dabei die deutlichste Zunahme registriert werden.

Dieser wurde den Verbrauchern 21,3 % häufiger präsentiert als im Jahr zuvor und landet in der Hitliste der Artikel mit den meisten Angebotsaktionen auf dem dritten Platz. An erster Stelle befindet sich das naturbelassene Schweinesteak, für das die Anzeigenhäufigkeit zwar erhöht wurde, allerdings weniger deutlich. Abnehmende Werbeaktionen sind hingegen bei Hähnchen- und Rindersteaks zu verzeichnen.

Bei den Angeboten lag der Fokus des Lebensmitteleinzelhandels auf Artikeln aus Schweinefleisch. Rund 42 % der gesamten Fleischwerbung wurden für Schweinefleisch geschaltet. Auf dem zweiten Platz folgt Rindfleisch, das in knapp 25 % der Werbeaktionen vertreten ist. Mit der allgemein zunehmenden Anzahl an Verkaufsaktionen für Fleisch sollen die Kunden in die Geschäfte gelockt werden. Die steigenden Kosten für Lebensmittel im Jahr 2022 veranlassten zahlreiche Verbraucher dazu, verstärkt auf Angebotsaktionen zu achten. Die durchschnittlichen Aktionspreise sind gegenüber dem Vorjahr dennoch für die meisten Produkte gestiegen. Diese Preissteigerungen fallen je nach Artikel unterschiedlich aus. So gab es beispielsweise bei Rinderhackfleisch eine recht deutliche Erhöhung des durchschnittlichen Mindestpreises um knapp 2,30 EUR/kg auf 7,37 EUR/kg. Für Schweinebraten fällt dieser Preisaufschlag dagegen vergleichsweise gering aus. Kostete dieser im Jahr 2021 durchschnittlich 3,92 EUR/kg, ist der mittlere Mindestpreis 2022 lediglich auf 4,18 EUR/kg erhöht worden.

Fleischnachfrage der privaten Haushalte sinkt

Entgegen der Zunahme der Werbeanstöße zeigt der langfristige Trend des Fleischverzehrs in Deutschland eine fortlaufende Abnahme. Die private Fleischnachfrage im LEH geht immer weiter zurück. Im Zeitraum von Januar bis November 2022 sank besonders die Nachfrage nach Rindfleisch sehr deutlich um 19,9 %. Gründe dafür sind, unter Anderem, die gestiegenen Preise sowie die hohen Absätze 2021 im Zuge von Corona. Das vergleichsweise günstige Schweinefleisch wurde im gleichen Zeitraum hingegen 9,0 % weniger nachgeragt. Eine Zunahme der Werbung für Fleisch dürfte an dieser rückläufigen Entwicklung wenig ändern.

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Beitrag von Theresa Geueke
Junior Produktmanagerin Agribusiness
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© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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