Deutschland | Eier | Haushaltsnachfrage

Vor Ostern lebt der Eierhandel auf

17.04.2019 (AMI) – Die Verarbeitungsindustrie und die Färbereien haben mittlerweile den Großteil des Ostergeschäfts abgeschlossen. Die bunt gefärbten Eier stehen bereits in den Regalen und dürften in der aktuellen Woche vermehrt nachgefragt werden. Im vergangenen Jahr führte der vorangegangene Fipronil-Skandal noch zur Verknappung. Im aktuellen Jahr scheint der Eiermarkt ausgeglichen.

Mittlerweile werden bunte Eier nicht nur an Ostern vertrieben. Das ganze Jahr über sind bunte Eier im Handel verfügbar. Das Hauptgeschäft erfolgt trotzdem an Ostern. Kurz vor den Feiertagen ist die Nachfrage nach Eiern besonders groß. In der Osterwoche erreichen die Eierkäufe üblicherweise ihren alljährlichen Höhepunkt. Nach Angaben der Marktinfo Eier & Geflügel (MEG) war die Nachfrage nach Eiern noch in der 14. KW seitens des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) untypisch ruhig für diese Jahreszeit. Auch in der vergangenen Woche konnte keine eindeutige Belebung festgestellt werden. Letztendlich wird in der aktuellen Karwoche der Absatz steigen.

Gute Umsätze – rückläufige Nachfrage

Die AMI-Analyse des GfK-Haushaltspanels zeigt, dass die Verbraucherausgaben für Eier seit 2015 Jahr um Jahr steigen. Zuletzt konnte von 2017 auf 2018 eine Umsatzsteigerung um knapp 9 % verbucht werden. Dabei war die Nachfrage in diesem Zeitraum allerdings rückläufig. So wurden höhere Umsätze hauptsachlich aufgrund der höheren Preise erzielt. Ebenso verhält sich der Umsatz von bunten Eiern. Die Nachfrage ist von 2017 auf 2018 leicht rückläufig, doch aufgrund der höheren Preise konnten die Vorjahresumsätze sogar noch übertroffen werden. Die Auswirkungen des Fipronil-Skandals im Sommer 2017 bebten noch 2018 nach und führten aufgrund von knapper Ware zu höheren Preisen am Eiermarkt. Verbraucher zahlten 2018 durchschnittlich 1,96 EUR/10 St. Das waren gute 9 % mehr im Vergleich zu 2017. Die Preise für bunte gekochte Eier stiegen sogar um die 15 % gegenüber dem Vergleichszeitraum. Die Käuferreichweite ist seit 2012 auf einem konstanten Niveau, sowohl bei Eiern insgesamt als auch bei bunt gekochten Eiern. So kauften in den vergangenen Jahren neun von zehn Haushalten generell Eier. Bunte und gekochte Eier wurden von drei aus zehn Haushalten gekauft.

Nach Angaben des AMI-Verbraucherpreisspiegels liegt der Preis für Eier aus Bodenhaltung im März 2019 bei 1,27 EUR/10 Stück. Das sind rund 10 Cent weniger als im Vorjahr. Ebenso wurden Eier aus Freilandhaltung im Vergleich zum Vorjahr um 10 Cent vergünstigt und kosteten im vergangenen Monat durchschnittliche 1,85 EUR/10 Stück. Zu Beginn 2018 wurden die Preise für Eier im LEH und in den Fachgeschäften durch den Fipronil-Skandal noch erhöht. Aufgrund knapper Ware am Markt, durch Keulen und Entgiften von Legenhennenbeständen, hatten die Verhandlungen 2018 zu Preisen auf einem höheren Niveau geführt. Auf Erzeugerebene gaben die Eierpreise kurz vor dem Osterfest 2018 leicht nach. Im aktuellen Jahr sind im Vergleich die Eierpreise auf leicht niedrigerem Niveau festgesetzt worden. Nach den Ostertagen wird ein knapperes Angebot an Eiern erwartet, da Althennen ausgestallt werden.

Aktionen zu Ostern

Einhergehend sind Aktionen mit Eiern in der Vorosterwoche 2019 günstiger angesetzt als 2018. Im Durchschnitt sind bunte gekochte Eier 2019, in der Vorwoche zu Ostern, im LEH für nur 2,14 EUR/6 bis 12 Stück angeboten worden. Im Vorjahr waren gekochte Eier in der Aktion höher bepreist mit 2,74 EUR/6 Stück. Die Anzahl der Werbungen mit Ostereiern ist 2019 leicht höher im Vergleich zu 2018.

Verarbeitete Eier nicht beliebt bei Kindern

Bunte Eier sind kulturell bedingt beliebter bei den deutschen Haushalten. Der Anteil der deutschen Haushalte an den Verbraucherausgaben für bunte Eier ist im Vergleich zu Eiern insgesamt überdurchschnittlich. Junge Singles sowie Senioren kaufen gerne die fertigen bunt gekochten Eier und sparen so Mühe und Zeit. Familien mit Klein- oder Schulkindern bevorzugen allerdings rohe Eier, um mit den Kindern die Ostereier selbst zu gestalten.

Wenn Sie Informationen zur Preisentwicklung von weiteren frischen Lebensmitteln auf Verbraucherebene benötigen, nehmen Sie Kontakt mit den Marktexperten der Verbraucherforschung auf.

Beitrag von Belqees Rashid

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Futtergetreide | Verarbeitung

Leichte Preisschwäche für Futtergetreide

18.01.2018 (AMI) – Während an den Terminmärkten die Kurse einbrachen, zeigten sich die Kassapreise widerständig, allerdings gab es wenig Geschäft – vorerst.   Mehr

Deutschland | Käse | Nachfrage

Schnittkäseexporte im Aufwind

18.01.2018 (AMI) – Die Nachfrage am Markt für Schnittkäse hat sich in der ersten Januarhälfte abgeschwächt, allerdings nicht so deutlich, wie sonst zu dieser Jahreszeit üblich. Zudem legten die Exporte nach Drittländern zu.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

EU-Milchprodukte in Drittländern gefragt

17.01.2018 (AMI) – Im Jahr 2017 konnten die europäischen Exporteure von Milchprodukten ihre Lieferungen in Drittländer steigern. Bis November wurden dabei die Vorjahresmengen nahezu produktübergreifend übertroffen. Bei den Einfuhren überwogen hingegen rückläufige Tendenzen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis fällt auf 1,30 EUR/kg SG

17.01.2018 (AMI) – Mitte Januar bleibt das Angebot an Schlachtschweinen groß bis sehr groß. Die Schlachtgewichte sind wegen der stockenden Vermarktung weiterhin hoch. In vielen Regionen gibt es noch leichte Überhänge, die zusehends aufgrund der umfangreichen Schlachtungen abgebaut werden können.   Mehr

Deutschland | Futtermittel | Preise

Mischfutter wird teurer

17.01.2018 (AMI) – Steigende Ölschrotpreise und knappes Futtergetreideangebot sowie die zusätzliche Verteuerung aufgrund der eingeschränkten Transportkapazitäten haben die Mischfutterpreise im Januar nach oben getrieben.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Preise

2017 endet mit Preisrückgängen bei Milchprodukten

16.01.2018 (AMI) – Am Weltmarkt sind die Preise für Milchprodukte im Dezember nahezu produktübergreifend zurückgegangen. Vor allem das wieder gestiegene Exportangebot dürfte diese Entwicklung vorangetrieben haben. In der Jahresbetrachtung für 2017 lagen die Preise jedoch deutlich über dem Durchschnitt der beiden Vorjahre.   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Hochwasser beschäftigt die Brotgetreidemärkte

11.01.2018 (AMI) – Am Kassamarkt passiert weiterhin wenig. Marktteilnehmer erwarten vom kommenden USDA-Bericht neue Impulse und warten ab. Das Hochwasser an der Rheinschiene geht langsam wieder zurück, limitiert aber weiterhin die Lieferungen und bremst das Neugeschäft.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Umfangreiche Milchanlieferung setzt sich fort

11.01.2018 (AMI) – Das Jahr 2017 ist für die deutschen Molkereien mit einem sehr hohen Rohstoffaufkommen zu Ende gegangen. Auch für die kommenden Wochen ist von einer weiteren Zunahme der angelieferten Milch auszugehen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Aktionspreise

Weniger Aktionen mit Schweinefleisch im Einzelhandel

11.01.2018 (AMI) – In der 2. Jahreshälfte 2017 waren 41 % der beworbenen Artikel für Fleisch und Geflügel der Kategorie Schweinefleisch zuzuordnen. Auch wenn dies nach wie vor der mit Abstand größte Anteil ist, lag dieser im Vergleichszeitraum 2016 doch mehr als 2 Prozentpunkte höher.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Erzeugung

Kleinere Versorgungslücke in EU-Rapsbilanz 2017/18

10.01.2018 (AMI) – Januar 2018. Die Versorgungslage am Rapsmarkt in der EU-28 ist 2017/18 anhaltend knapp. Da die Erzeugung aber stärker steigt als der Verbrauch, dürften Importe kleiner ausfallen. Die Vorräte bleiben stabil.   Mehr