Schweineschlachtungen weiter unter Vorjahr
Im September haben sich die Schlachtungen dem Vorjahreswert zwar wieder etwas angenähert, allerdings hatte der Monat auch einen Schlachttag mehr als noch 2019. Als Gründe für diese Entwicklung werden einerseits die reduzierten Schweinebestände, in erster Linie aber auch die Corona-Pandemie genannt. Seit Mai gibt es immer wieder Corona-Fälle auf Schlachthöfen, die zu Reduzierungen und teilweise auch zu temporären Schließungen führen. Insbesondere im dritten Quartal sorgten die fehlenden Schlachtkapazitäten entsprechend auch für einen deutlichen Überhang an Schlachtschweinen. Die Tiere wurden immer schwerer, weshalb die insgesamt erzeugte Fleischmenge mit 1,6 % auch weniger stark zurückging als die Schlachtungen.
Rückgang bei Tieren ausländischer Herkunft
Im Zuge der fehlenden Schlachtkapazitäten sowie des Exportstopps durch die Afrikanische Schweinepest reagierten viele Mäster und Schlachtunternehmen zudem mit einem Rückgang der Importe. So wurden deutlich weniger Ferkel eingeführt, was sich allerdings erst in den kommenden Wochen und Monaten bemerkbar machen wird. Bereits jetzt ist allerdings zu erkennen, dass deutlich weniger Schlachtschweine ausländischer Herkunft an den Haken kamen. Im 3. Quartal 2020 ging die Zahl der entsprechenden Schlachtungen um insgesamt 49 % zurück. Dies macht sich gerade auch in den entsprechenden Lieferländern, wie etwa Belgien, Dänemark und den Niederlanden bemerkbar, wo die Entwicklungen in Deutschland für Druck auf den heimischen Märkten sorgen.
Importe dürften auch 2021 weiter sinken
Für das Jahr 2020 gehen aktuelle Schätzungen von Lebendimporten nach Deutschland in einer Größenordnung von 13 Mio. Tieren aus. Gut 80 % entfallen dabei auf Ferkel. Deutliche Rückgänge sind aber in erster Linie bei den Schlachtschweinen zu verzeichnen. Aufgrund der reduzierten Schlachtkapazitäten dürften im laufenden Jahr rund ein Drittel weniger Schlachtschweine eingeführt worden sein. 2021 dürfte sich diese Entwicklung weiter verstärken. Aktuell wird nur noch von einem Importbedarf von gut 1 Mio. Schlachtschweinen und rund 10 Mio. Ferkeln ausgegangen. Somit würden die Gesamteinfuhren im kommenden Jahr noch einmal um 13 % sinken, ein ähnlicher Rückgang wie bereits 2020. Während dies in Deutschland zu einer Entspannung der Situation und im Jahresverlauf eventuell sogar zu Engpässen führen dürfte, ist für die Lieferanten von anhaltend schwierigen Geschäften auszugehen.
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