Deutschland | Schweine | Lagerbestand

Lagerbestände an Schweinefleisch auf hohem Niveau

22.09.2022 (AMI) – Im Zeitraum von Januar bis Juli 2022 lagen die Einlagerungsmengen an Schweinefleisch in den Gefrierhäusern mit einem Monatsdurchschnitt von 204.000 t deutlich über den vergangenen Jahren.

So überstieg der Lagerbestand in den ersten sieben Monaten dieses Jahres die durchschnittliche Lagermenge des Vergleichszeitraums im Vorjahr um 8,5 %. Gegenüber dem Jahr 2020 wurde der Wert sogar um 47,8 % übertroffen. Entsprechend übertrafen die monatlichen Lagerbestände die Zahlen des Vorjahres im ersten Halbjahr in allen Monaten. Im Juli 2022 unterschritten diese erstmals die eingelagerten Mengen des Vorjahresmonats. Wegen der hohen Einlagerungsmengen war der Anteil von Schweinefleisch an den Gesamtkapazitäten in den Kühlhäusern entsprechend groß. Im Juli 2022 lag dieser bei knapp einem Fünftel. Somit wurde der größte Teil der Paletten durch Schweinefleisch belegt. Im Juli des Vorjahres, als eine Rekordmenge an Schweinefleisch eingelagert wurde, entfiel ein Viertel der Gefrierhauskapazitäten auf Schweinfleisch.

Kleines Angebot lässt Lagerbestände sinken

Die Lagermengen befanden sich zwar insgesamt auf einem sehr hohen Niveau, dennoch entwickelten sich die eingelagerten Tonnagen zuletzt den zweiten Monat infolge rückläufig. Dies deutet auf eine knappe Verfügbarkeit von Schweinefleisch auf dem deutschen Markt hin. Hier machen sich die seit Jahren stark sinkenden Bestände bemerkbar. So gehen auch die Schlachtungen monatlich zurück. In der Zeit von Januar bis Juli 2022 wurden die Schlachtzahlen des Vorjahreszeitraums um 9,1 % unterschritten. Wegen der geringeren Verfügbarkeit von Schweinefleisch wird daher auf das eingelagerte, tiefgekühlte Fleisch zurückgegriffen. Die durchschnittlich gelagerte Menge ist insgesamt jedoch weiterhin sehr hoch. Der Grund dafür ist der schwierige Handel mit Schweinefleisch in der zurückliegenden Zeit. Durch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest im September 2020 und den daraus folgenden Exportrestriktionen, wurde mehr Schweinefleisch in den Kühlhäusern gelagert.

Das Angebot an Schlachtschweinen ist zwar knapp, dennoch fehlte es im Handel an belebenden Impulsen seitens der Nachfrage. Zuletzt ist die Preisempfehlung bei 2,10 EUR/kg verblieben, doch hohe Futtermittelpreise und steigende Energiekosten dürften dafür sorgen, dass bei zahlreichen Landwirten der finanzielle Druck dennoch anhält und die Bestände weiter abgebaut werden.

Interessieren Sie sich für die deutschen und europäischen Schlachtschweinemärkte? Aktuelle Nachrichten und Analysen dazu und weitere Informationen zu den Nutz- und Schlachtviehmärkten finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Vieh und Fleisch.

Beitrag von Theresa Geueke
Junior Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Getreide | Marktversorgung

Stetiger Preisanstieg

24.01.2019 (AMI) – Das Geschäft mit Getreide läuft langsam an, wobei die Preise von feste Terminkursen gestützt werden.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Aktionspreise

Mehr Werbung für Rindfleisch im Lebensmitteleinzelhandel

24.01.2019 (AMI) – Obwohl die Werbezettel des Lebensmitteleinzelhandels nach wie vor von Schweinefleisch dominiert werden, gingen die entsprechenden Werbeaktionen im vergangenen Jahr überwiegend zurück.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung im November stärker rückläufig

24.01.2019 (AMI) – Nach teils deutlichem Wachstum im ersten Halbjahr rutschte die Milchanlieferung in der EU ab Herbst zunehmend unter die Vorjahreslinie. Für das Kalenderjahr 2018 zeichnet sich dennoch ein leichter Mengenzuwachs gegenüber dem Vorjahr ab.   Mehr

Deutschland | Raps | Angebot

Preise leicht fester, Erzeuger verkaufsbereiter

23.01.2019 (AMI) – Jüngste Kurssteigerungen der Börse in Paris, lassen auch die hiesigen Kassapreise fester tendieren. Das hebt die Verkaufsbereitschaft der Landwirte.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinemarkt weiterhin ausgeglichen

23.01.2019 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen pendelt bei gleichzeitig fallenden Schlachtgewichten spürbar zurück. Der Handel mit Schweinen und der mit Schweinefleisch klaffen jahreszeittypisch auseinander.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Erzeugerpreise

2018 brachte den Schweinehaltern stark gesunkene Preise

23.01.2019 (AMI) – Im Jahr 2018 entwickelten sich die Preise für Nutz- und Schlachtvieh relativ unterschiedlich.   Mehr

Deutschland | Rinder | Tierbestand

In Deutschland werden immer weniger Mutterkühe gehalten

23.01.2019 (AMI) – Ähnlich wie auch schon 2017 ist die Zahl der Mutterkühe Deutschland im vergangenen Jahr erneut abgesunken.   Mehr

Deutschland | Futtermittel | Marktversorgung

Mischfutterpreise leicht ermäßigt

23.01.2019 (AMI) – Die Mischfutterpreise wurden auch im Januar 2019 noch einmal leicht zurückgenommen, ausschlaggebend waren die niedrigeren Ölschrotpreise, die viele Mischungen vergünstigten. Das Geschäft läuft weiterhin auf Sparflamme, dürfte sich aber demnächst beleben, wenn die neuen Kontrakte abgeschlossen werden. Die Verfügbarkeit von Raufutter wird immer geringer, so dass erneut höhere Preise durchgesetzt werden konnten.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Preise

2018 endet mit rückläufigen Preisen am internationalen Milchmarkt

21.01.2019 (AMI) – Der von der FAO berechnete Preisindex für Milchprodukte ist im Dezember 2018 den siebten Monat in Folge gesunken. Das Ergebnis belief sich auf 170 Punkte, dies entspricht einem Rückgang von 3,3 % oder 5,8 Punkten im Vergleich zum November. Auch das Vorjahresniveau wurde deutlich um 7,8 % unterschritten.   Mehr

Deutschland | Getreide | Erzeugung

Mehr Wintergetreide zur Ernte 2019

18.01.2019 (AMI) – Die Trockenheit in Herbst hat die Aussaat von Raps beeinträchtigt, aber Getreide profitierte.   Mehr