Deutschland | Milch & Milchprodukte | Angebot

Am Milchmarkt brechen 2022 alle Rekorde

22.12.2022 (AMI) – Nach einem festen Start in das Jahr 2022 haben die Märkte für Milch und Molkereiprodukte im weiteren Verlauf weiter zugelegt. Produktübergreifend stiegen die Preise auf neue historische Höchstwerte. Ab Jahresmitte setzte bei Industrieware und an den Rohstoffmärkten allerdings eine Gegenbewegung ein.

Im Jahr 2022 wurden am Milchmarkt entlang der gesamten Wertschöpfungskette neue Preisrekorde aufgestellt. Treibende Kräfte waren die zu Jahresbeginn zunehmende Nachfrage und ein knappes Angebot. Im Zuge der durch den Krieg in der Ukraine ausgelösten Unsicherheiten stieg der Bedarf zusätzlich. Die Käufer befürchteten eine Verknappung und deckten sich ein. Nach Überschreiten der Milchspitze im Mai hat sich der Markt jedoch gedreht. Steigende Preise für Energie und Nahrungsmittel drückten im In- und Ausland auf die Kauflaune. Zudem importiere China deutlich weniger Molkereiprodukte. Stimuliert von den hohen Preisen stieg die Milchanlieferung zunehmend über das Vorjahresniveau. Als Folge gingen die Preise an den Rohstoffmärkten und im Handel mit Pulver und Blockbutter deutlich zurück.

Die Entwicklungen bei den Verarbeitungsprodukten haben sich auch in den Auszahlungsleistungen der Molkereien für Rohmilch niedergeschlagen. Der Preisauftrieb, der bereits Ende 2021 begonnen hatte, gewann ab dem zweiten Quartal 2022 deutlich an Dynamik. Die Erzeugerpreise für konventionelle Milch kletterten im bundesweiten Mittel über die 50-Cent-Marke und nahmen im weiteren Verlauf die 60 Ct/kg ins Visier. Im Herbst haben sich die Zuwächse jedoch zunehmend abgeschwächt und im neuen Jahr ist mit Korrekturen nach unten zu rechnen. Das Jahresergebnis 2022 wird dennoch ein neues Allzeithoch markieren.

In welche Richtung entwickelte sich die Nachfrage im Detail? Und was sind die Auslöser für diese Entwicklung? Eine ausführliche Analyse hierzu finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten vom Expertenwissen der AMI profitieren? Dann nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop und sichern Sie sich noch heute Ihren persönlichen Zugang zum Markt aktuell Milchwirtschaft.

Beitrag von Dr. Kerstin Keunecke
Marktexpertin Milch und Milchprodukte
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milchdauerwaren | Nachfrage

Ruhiger Verlauf an den Pulvermärkten

29.02.2024 (AMI) – An den Märkten für Milch- und Molkenpulver hat sich die Nachfrage Ende Februar wieder beruhigt. Das Neugeschäft verlief zumeist verhalten und Abschlüsse kamen vorrangig am Binnenmarkt zustande.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis steigt

28.02.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen fällt in der laufenden Woche häufig etwas kleiner aus, wobei regional durchaus auch von bedarfsdeckenden Mengen berichtet wird.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnenkurse auf Talfahrt

28.02.2024 (AMI) – Die starke Konkurrenz aus Brasilien sowie die schwindende Nachfrage lastet aktuell auf den US-Sojabohnenkursen an der Börse in Chicago. Eine Trendwende ist derzeit nicht in Sicht.   Mehr

Deutschland | Schweine | Export

Deutschland verringert die Ausfuhren von Schweinefleisch

28.02.2024 (AMI) – Im vergangenen Jahr sind die Exporte von Schweinefleisch zum wiederholten Male gesunken. Im Zeitraum von Januar bis Dezember 2023 führte Deutschland mit 2,1 Mio. t Schweinefleisch und Nebenprodukten 13,4 % weniger aus als im Vorjahreszeitraum.   Mehr

Deutschland | Rinder | Import

Rindfleischimporte nach Deutschland reduziert

28.02.2024 (AMI) – Von Januar bis Dezember 2023 hat Deutschland seine Einfuhren an Rindfleisch verringert. Gegenüber dem Vorjahr kam 11,6 % weniger an Menge in unser Land. Dabei blieben die Importe aus Drittländern nahezu stabil, während die Menge aus europäischen Staaten sich deutlich reduzierte.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Agrarrohstoffindex knapp unter Vormonat

27.02.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im Februar leicht um 0,2 % gesunken. Mit 130,5 Punkten liegt der Index aber rund 15 % unter dem Vorjahreswert. Auf breiter Front gaben die Erzeugerpreise für Getreide und Raps im Februar nach, während besonders die Preise für Schlachtkühe anzogen.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Lebensmittelpreise lagen im Januar knapp über dem Vorjahr

27.02.2024 (AMI) – Das neue Jahr startete mit einer moderaten Teuerungsrate. Dem AMI-Frischeindex zufolge zahlten die Verbraucher für frische Lebensmittel 1,2 % mehr als im Januar 2023.   Mehr

Deutschland | Futtermittel | Marktversorgung

Deutlicher Preisrutsch für Mischfutter

26.02.2024 (AMI) – Die bis auf wenige Ausnahmen reichlich verfügbaren Komponenten und der Preisdruck vom Weltmarkt vergünstigen Mischfutter teils deutlich. Futtergetreide, außer Hafer, geben aufgrund der massiven Lieferungen aus Osteuropa im Preis nach und auch die Ölschrote sind deutlich billiger als noch im Vormonat. Raufutter haben sich im Preis indes kaum bewegt. Die Nachfrage ist dort noch nicht angesprungen.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

USDA: Mehr Raps in Indien 2023/24

26.02.2024 (AMI) – Nach jüngster Schätzung des USDA beläuft sich die weltweite Rapserzeugung im laufenden Wirtschaftsjahr auf 87,44 Mio. t.   Mehr

Deutschland | Getreide | Angebot

Mischfutterproduktion nahezu stabil

26.02.2024 (AMI) – In der ersten Hälfte des laufenden Wirtschaftsjahres 2023/24 wurden nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung BLE mit 10,8 Mio. t rund 1,1 % weniger Mischfutter hergestellt als im Vorjahreszeitraum.   Mehr