Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizenkurse abgerutscht

02.12.2021 (AMI) – Spekulationen um Nachfragerückgang aufgrund der neuen Corona-Variante lässt die Getreidekurse an der Euronext einbrechen.

Die Weizenkurse an der Euronext in Paris fielen am 01.12.2021 auf 282 EUR/t zurück, einen Wert, der zuletzt Ende Oktober erreicht wurde. Innerhalb einer Woche verlor der Weizenwert gut 24 EUR/t. Auslöser war die deutliche Wendung der Corona-Lage. Die Gesundheitskrise verschärft sich besonders in den europäischen Ländern. Zusätzlich wurde in Südafrika und bereits anderen Ländern auf der Nordhalbkugel eine weitere Corona-Variante entdeckt. Das schürt die Ängste um neue Lockdown-Maßnahmen und damit spürbarer Nachfragerückgang wie schon zu Beginn der ersten Corona-Welle. Für Kursdruck sorgte zudem die neueste Prognose für die australische Weizenernte, die mit offiziell geschätzten 34,4 Mio. t deutlich über den Erwartungen liegt. Die langanhaltenden Regenfälle in den Hauptanbaugebieten haben die Ertragsentwicklung gefördert, einerseits, aber andererseits beeinträchtigen sie jetzt zur Ernte die Qualität. Erste Stimmen werden laut, dass ein Viertel der Weizenernte nur Futterqualität aufweisen wird.

Die Schwächetendenz scheint vorerst aber wieder vorüber zu sein. Die Angst vor der Omicron-Variante scheint Kurswirkung zu verlieren. Darüber hinaus sorgten die festen Kurstendenzen für Ölsaaten, Pflanzenöle, Rohöl und Mais sowie die anhaltend angespannte Versorgungslage beim Weizen für Stützung der Weizennotierungen. Der jüngste Preisrückgang hat auch einige Importländer dazu veranlasst, wieder zu kaufen. So sorgte die neue Ausschreibung Ägyptens, die allerdings zum Großteil mit russischen Weizenherkünften erfüllt wird, aber auch der Tender Tunesiens, für die sich Chancen ausgerechnet werden, für positive Stimmung.

Auch die Maiskurse verzeichneten in der 48. KW einen deutlichen Rückgang. Am 01.12.2021 schlossen sie bei 240 EUR/t und verloren damit gegenüber Vorwoche 19 EUR/t. Die Befürchtungen über die Corona-Lage führte auch hier zu Schwächetendenz, denn die Besorgnis, dass die Weltwirtschaft wieder eingedämmt wird, wächst.


Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Ferkel | Erzeugung

Ferkelerzeugung nicht kostendeckend möglich

01.06.2022 (AMI) – Im Mai dieses Jahres haben sich die Verluste in der Ferkelerzeugung gegenüber dem Vormonat mehr als verdoppelt. Während die Kosten nur minimal gestiegen sind, ging der zu erzielende Erlös deutlich zurück.   Mehr

Deutschland | Lebensmittel | Verbrauch

Lebensmittelpreise auf hohem Niveau

01.06.2022 (AMI) – Auf Basis der ersten drei Wochen zahlen die Verbraucher für frische Lebensmittel dem AMI-Frischeindex zufolge im Mai voraussichtlich fast 10 % mehr als im Vorjahr.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktprognose

Vorschau auf die Vieh- und Fleischmärkte im Juni 2022

31.05.2022 (AMI) – In den ersten Monaten des Jahres gestaltet sich der Handel mit Jungbullen sehr flott. Besonders im März wurden Woche für Woche Rekordpreise erreicht. Seit Anfang April hat sich die Marktlage komplett gedreht.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Deutschland: Weniger Milchprodukte ausgeführt

27.05.2022 (AMI) – Im ersten Quartal 2022 entwickelte sich der deutsche Außenhandel mit Milchprodukten uneinheitlich. In der Summe bewegten sich die Ausfuhren überwiegend unter dem Niveau des Vorjahres. Die Einfuhren lagen hingegen zumeist darüber.   Mehr

Europa | Lebensmittel | Verarbeitung

Fresh Cut Obst und Gemüse im Außer-Haus-Markt – steiler Anstieg nach Einbruch?

27.05.2022 (AMI) – Der Außer-Haus Verzehr erholt sich langsam, das gilt sowohl für die Gemeinschaftsverpflegung als auch für die Restauration. Nach Angaben von Destatis war der Umsatz in der Gastronomie im März dieses Jahres fast doppelt so hoch wie im Vorjahr, lag aber immer noch um ein Drittel unter dem Niveau des Vergleichszeitraums vor der Pandemie.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Zenit der Preise für deutsche Agrarrohstoffe im Mai erreicht?

25.05.2022 (AMI) – Nach dem deutlichen Aufwärtstrend des AMI-Rohstoffindex seit August 2021 kam der deutsche Index für Agrarrohstoffe im April 2022 beinahe zum Stillstand. Mit einem Plus von 0,3 % gegenüber dem Vormonat erreichte der Index im Durchschnitt 214,3 Punkte. Das Plus der Milchpreise überwog die Preisrückgänge bei Getreide/Raps und Fleisch nur knapp.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizen auf Talfahrt

25.05.2022 (AMI) – Wetterprognosen für die kommenden Wochen zeigen günstigere Bedingungen. Ersehnte Regenfälle in Frankreich könnten die Schäden an den Kulturen begrenzen.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnen geben auf Wochensicht nach

25.05.2022 (AMI) – Die Kurse verfehlen das Vorwochenniveau etwas. Lebhafte Exporte sowie ungünstige Witterungsbedingungen begrenzen die Verluste jedoch.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Erneut unveränderter Schlachtschweinepreis

25.05.2022 Das Angebot an schlachtreifen Schweinen entwickelt sich aktuell etwas rückläufig, übertrifft die Nachfrage aber dennoch. Überhänge werden dabei vermehrt aus dem Nordwesten gemeldet, im Süden präsentiert sich der Markt dagegen ausgeglichener.   Mehr

Deutschland | Rinder | Import

Deutschland importiert viel weniger Rindfleisch

25.05.2022 (AMI) – Im Vergleich zum Vorjahr sind die deutschen Einfuhren von Rindfleisch im ersten Quartal stark gesunken. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sind die eingeführten Mengen von Januar bis März 2022 um 18,4 % verringert worden.   Mehr