Welt | Milch & Milchprodukte | Markttrends

Zahlen und Fakten zum Milchmarkt

10.04.2018 (AMI) – Im Jahr 2017 hat sich der Milchmarkt weiter erholt. Bis in den Herbst legten die Preise teils kräftig zu. Zum Jahresende kam es jedoch im Zuge der gesteigerten Milchproduktion erneut zu Preisrückgängen. Wie geht es 2018 weiter? Kann die Nachfrage das zusätzliche Angebot aufnehmen? Welche Rolle spielt dabei China? Die neue AMI Markt Bilanz Milch 2018 liefert hierzu ausführliche Zahlen und Fakten.

Der Milchmarkt hat sich 2017, bei zunächst gedrosseltem Rohstoffaufkommen, weiter erholt. Die Produktmärkte entwickelten sich dabei uneinheitlich. Während sich Milchfett extrem verteuerte, blieb die Eiweißseite schwach. Die steigenden Erzeugerpreise brachten die Milchproduktion wieder auf Wachstumskurs, was ab Herbst Preiskorrekturen nach unten zur Folge hatte.

Anfang 2018 hat ein weiterhin hohes Milchaufkommen den Marktverlauf bestimmt. Die von den Molkereien erfassten Milchmengen waren bereits zum Jahresbeginn so umfangreich wie zur Milchspitze 2017. Mit der zusätzlichen Milch nahm die Verfügbarkeit von Butter und Magermilchpulver zu. Auch der Käseproduktion wurden vermehrt Mengen zugeführt, wie dies in vergleichbaren Situationen auch in den vergangenen Jahren der Fall war.

Preisniveaus vom Herbst 2017 nicht zu halten

In preislicher Hinsicht sind die Produktmärkte in Deutschland deutlich bereinigt ins Jahr 2018 gestartet. Die Notierungen bewegten sich zumeist unter den Vorjahresergebnissen und, vor allem auf der Fettseite, deutlich unter den Preisspitzen vom Herbst 2017. Trotz reger Nachfrage gingen die Käsepreise zunächst angebotsbedingt weiter zurück. Blockbutter konnte sich schnell stabilisieren und zeigte ab Februar erneut festere Preistendenzen, Formbutter folgte im März. Dadurch fielen die Butterpreise, trotz der deutlichen Preisrückgänge Ende 2017, im längerfristigen Vergleich weiterhin überdurchschnittlich aus.

Schnittkäse profitierte von den Preisanstiegen am Fettmarkt. Die Hersteller konnten wieder höhere Preisforderungen umsetzen. Ähnlich waren die Entwicklungen bei Vollmilchpulver. Auf der Eiweißseite, vor allem beim Magermilchpulver, bewegten sich die Preise hingegen zum Jahresbeginn weiterhin auf sehr schwachem Niveau deutlich unterhalb der Interventionsverwertung. Es erfolgten weitere Rücknahmen. Hierzu haben teils auch die Verkäufe von Interventionsware durch die EU-Kommission im ersten Quartal 2018 zu Preisen unter den aktuellen Notierungen beigetragen. Insgesamt stellt sich die aktuelle Marktsituation vor dem Hintergrund der sehr hohen Milchmengen jedoch recht stabil dar.

Wende bei den Erzeugerpreisen eingeläutet

Die Entwicklungen an den Produktmärkten haben sich 2018 zeitlich verzögert auch in Rückgängen bei den Erzeugerpreisen für konventionell erzeugte Milch ausgewirkt. So wie die steigenden Butterpreise das Milchgeld 2017 nach oben getrieben haben, hat sich deren Abschwächung auch in deutlichen Rücknahmen bei der Auszahlungsleistung der Molkereien Anfang 2018 niedergeschlagen. Die Preisabschläge fielen dabei im Norden Deutschlands, wo im Jahr zuvor die stärksten Anstiege zu verzeichnen waren, am deutlichsten aus. Teils kam es dabei zu Rücknahmen in bisher nicht gekanntem Ausmaß. Die langfristigen Abschlüsse mit dem Handel bei der Frische konnten sich hier nur regional und in geringem Umfang stabilisierend auf den Verlauf der Milchpreise auswirken. Damit kam es zum Jahresbeginn 2018 zu einer erneuten Wende bei den Milchpreisen.

Zudem verstärken sich wirtschaftliche wie auch politische Unsicherheiten. Auch die externen Forderungen seitens des Handels und der Verbraucher an die Produktion nehmen zu. Wie geht es vor diesem Hintergrund weiter? Kann die Nachfrage das zusätzliche Angebot aufnehmen? Welche Rolle spielt dabei China?

Wichtige Zahlen und Fakten kompakt und verständlich aufbereitet

Die AMI-Marktexperten haben zu diesen und vielen anderen Fragen ausführliche Fakten und Daten in der Markt Bilanz Milch 2018 zusammengestellt. Das Jahrbuch zeigt aktuelle Trends an den deutschen und europäischen Märkten sowie in wichtigen Drittländern auf. Zusätzlich veranschaulichen AMI Markt Charts die Zusammenhänge. Marktbeteiligte erhalten durch die Bewertung der Einflussfaktoren auf das Marktgeschehen eine solide Grundlage für ihre strategischen Entscheidungen.

Die aktuellen und umfassenden Daten beleuchten den nationalen und internationalen Milchmarkt. Dazu gehören Erzeugung, Außenhandel, die Marktversorgung und Verbrauch von Milch und Milchprodukten. Über 260 Tabellen mit ausführlichen Zeitreihen bieten zudem umfangreiche Vergleichsmöglichkeiten mit den eigenen Unternehmens- und Branchendaten.

Die AMI Markt Bilanz Milch 2018 ist ab dem 17. April 2018 lieferbar. Die Buchausgabe im A5-Format hat 266 Seiten und kostet 207,60 EUR zzgl. 7 % MwSt. und Versand. Mit dem „eBook plus“ als pdf-Dokument werden zusätzlich alle Kennzahlen zu Deutschland, der EU und wichtigen Drittländern als Excel-Tabellen bereitgestellt. Die digitale Ausgabe steht ab sofort zum Download zum Preis von 329,00 EUR zzgl. 19 % MwSt. zur Verfügung.

Beide Versionen können bequem im AMI Shop online bestellt werden.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoffe erreichen 2021 Höchststände

09.12.2021 Nach dem Abwärtstrend der Preise für Agrarrohstoffe in Deutschland im Jahr 2020 war das darauffolgende Jahr von Preisrekorden gekennzeichnet.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Handel mit Schlachtschweinen lebhafter

08.12.2021 (AMI) – Die Schweineschlachtungen haben in den vergangenen Wochen stetig zugenommen, aus den meisten Regionen wird von deutlich kleineren Überhängen berichtet. Zwar scheinen die Mengen regional noch immer etwas zu umfangreich zu sein, dennoch wird mehrheitlich von einem flotteren Markt gesprochen.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps überschreitet Linie von 690 EUR/t

08.12.2021 (AMI) – Die Rapskurse an der Pariser Börse änderten in den vergangenen Handelstagen die Richtung und gaben kräftig Gas. Angetrieben wurden sie dabei von festen US-Sojabohnen und dem deutlichen Anstieg der Rohölpreise.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Nachfrage

Weltweiter Bedarf an Milchprodukten nimmt zu

08.12.2021 (AMI) – In den ersten drei Quartalen von 2021 hat der internationale Handel mit Milchprodukten zugenommen. Auch in den mengenmäßig bedeutenden Teilmärkten wurden höhere Mengen umgesetzt als im Vorjahr.   Mehr

Welt | Vieh & Fleisch | Erzeugung

Steigende Fleischerzeugung 2022 prognostiziert

08.12.2021 (AMI) – Für die weltweite Fleischerzeugung wird für das Jahr 2022 von steigenden Werten ausgegangen.   Mehr

Deutschland | Rinder | Betriebsstruktur

Hoher Marktanteil der TOP 10 Rinderschlachtunternehmen

08.12.2021 (AMI) – Bei den deutschen Unternehmen, die im Bereich der Rinderschlachtungen tätig sind, gibt es eine zunehmende Konzentration. So schlachteten im Jahr 2020 die TOP 10 der deutschen Rinderschlachter mit 2,61 Mio. Rindern fast vier Fünftel der Gesamtzahl.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizenkurse abgerutscht

02.12.2021 (AMI) – Spekulationen um Nachfragerückgang aufgrund der neuen Corona-Variante lässt die Getreidekurse an der Euronext einbrechen.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchaufkommen im September erneut schwächer

02.12.2021 (AMI) – Die Milchanlieferung in der EU hat sich ab Juni nah am Vorjahresniveau eingependelt. Durch die Mengenzuwächse im zweiten Quartal ergab sich jedoch in den ersten neuen Monaten gegenüber 2020 ein leichter Anstieg.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Niedrige Ferkel- und Schweinepreise im Jahr 2021

02.12.2021 (AMI) – Im Jahr 2021 konnten sich die Ferkel- und Schweinepreise nach den Preiseinbrüchen des Vorjahres zunächst wieder etwas erholen.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Ernte

Kleinere Rapsernte trotz Flächenzuwachs

02.12.2021 (AMI) – Die deutsche Rapsernte 2021 erreichte 3,5 Mio. t. und damit sogar etwas weniger als im Vorjahr und das, obwohl die Anbaufläche leicht ausgedehnt worden war.   Mehr