Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchmengen nähern sich dem Saisontief

15.10.2020 (AMI) – Das Rohstoffaufkommen in Deutschland nimmt weiter ab und bewegt sich nach wie vor unter dem Vorjahresniveau. An den Rohstoffmärkten hat die abnehmende Verfügbarkeit zu höheren Preisen für Spotmilch und Konzentrate geführt.

Im Zuge des anhaltend rückläufigen Verlaufes, nähert sich das Rohstoffaufkommen in Deutschland Mitte Oktober seinem saisonalen Tiefpunkt. Bis zuletzt war die Verfügbarkeit von Rohmilch nach Einschätzung der Marktteilnehmer zwar gegeben, das Näherkommen des Saisontiefs machte sich jedoch in einem knapper werdenden Angebot bemerkbar. Damit haben sich die Entwicklungen der Vorwochen fortgesetzt. In der 40. Kalenderwoche wurde den Molkereien nach Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) bundesweit 1,1 % weniger Milch angedient als in der Woche zuvor. Damit verstärkte sich der Rückgang, während sich die Anlieferungsmengen weiter um 1,0 % unter der Vorjahreslinie bewegten.

Festere Preistendenzen an den Rohstoffmärkten

Mit den rückläufigen Milchmengen hat Mitte Oktober auch die Verfügbarkeit an Rohstoffen weiter abgenommen. In Verbindung mit einem zunehmenden Bedarf seitens der Verarbeiter zeigten sich festere Preistendenzen bei Rohmilch, Magermilch und Konzentraten. Im Zuge dessen bewegten sich die Rohstoffpreise teils oberhalb der Verwertungen auf der Produktseite.

Dem begrenzten Angebot an Industrierahm stand eine rege Nachfrage gegenüber. Im Zuge der anlaufenden Vorproduktion fettreicher Produkte für das Weihnachtsgeschäft war der Rohstoff sehr gesucht. Dies führte zunächst zu einem starken Anstieg der Preise, zuletzt hat sich hier jedoch auf dem erhöhten Niveau eine gewisse Entspannung eingestellt. Bei Magermilchkonzentrat wurde Mitte Oktober von einer stetigen Nachfrage berichtet. Für kurzfristige Anfragen stand zumeist ausreichend Rohstoff zur Verfügung. Insgesamt war der Markt knapp ausgeglichen und die Preise zogen in der Berichtswoche leicht an.

Wie stellten sich die Entwicklungen an den Märkten für Butter, Käse sowie Milch- und Molkenpulver dar? Eine aktuelle Einschätzung der Marktlage für Milchprodukte finden Sie im Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten den Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft kennenlernen? Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis gibt weiter nach

19.09.2018 (AMI) – Ein umfangreiches Angebot an Schlachtschweinen steht einer verhaltenen Nachfrage der Schlachtereien gegenüber. Aufgrund der enttäuschenden Fleischnachfrage haben führende Schlachthöfe Stückzahlreduzierungen für die neue Woche angekündigt.   Mehr

Deutschland | Raps | Angebot

Keine Impulse für deutschen Rapsmarkt

19.09.2018 (AMI) – Die Ölmühlen heben ihre Prämien nicht an und die Rapsterminkurse tendieren schwächer – das setzt die hiesigen Kassapreise unter Druck und nimmt den Erzeugern jeglichen Verkaufsanreiz.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Aktionspreise

Hitzebedingt längere Aktionen mit Grillfleisch

18.09.2018 (AMI) – Begann die Umstellung der Werbeaktionen im Lebensmitteleinzelhandel im Vorjahr bereits Ende August, hat das warme Wetter diese im laufenden Jahr verzögert. Entsprechend wurde im August mehr Grillfleisch beworben als im gleichen Zeitraum 2017.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Anlieferung

Welche Folgen hat die Trockenheit für den Milchmarkt?

18.09.2018 (AMI) – Die Dürre in Nordeuropa und die möglichen Auswirkungen auf den Milchmarkt sind ein großes Thema für die Branche. In der globalen Betrachtung ist das Wetterextrem in Teilen der EU aber nur ein regionaler Effekt von Vielen. Dadurch steigen die Preise am Weltmarkt nicht. Dennoch werden Auswirkungen der hiesigen Dürre auf die Märkte für Milch und Milchprodukte im weiteren Verlauf nicht ausbleiben.   Mehr

Welt | Getreide | Marktversorgung

Weizen- und Maisversorgung dürfte knapper werden

13.09.2018 (AMI) – Für das Wirtschaftsjahresende 2018/19 ist mit einem Rückgang der globalen Maisvorräte um 19 % zu rechnen. Die Weizenlagerbestände dürften sich um fast 5 % verkleinern.   Mehr

Deutschland | Käse | Preise

Käsepreise tendieren im September etwas fester

13.09.2018 (AMI) – Der Markt für Schnittkäse war Anfang September von einer regen Nachfrage und einem gleichzeitig vergleichsweise begrenztem Angebot geprägt. Die Hersteller konnten dabei von leicht festeren Preisen profitieren.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis sinkt erneut

12.09.2018 (AMI) – Das Aufkommen an Schlachtschweinen wird aus Sicht der Einsender mit groß bis teils auch steigend beschrieben. Dabei gibt es mancherorts leichte Überhänge. Die Aufnahmebereitschaft der Schlachtereien ist verhalten.   Mehr

Deutschland | Kraftstoffe | Nachfrage

Biodieselanteil steigt trotz rückläufigem Dieselverbrauch

12.09.2018 (AMI) – Im Straßenverkehr wurden im ersten Halbjahr 2018 weniger Diesel- und Ottokraftstoffe verbraucht als im Vergleichszeitraum 2017. Aber der Einsatz von Biodiesel und Bioethanol stieg deutlich.   Mehr

Welt | Agrarrohstoffe | Markttrends

Wie geht es weiter an den Agrar- und Rohstoffmärkten?

12.09.2018 (AMI) – Die Beantwortung dieser Frage wird derzeit durch die anhaltende Dürre bestimmt, die zu Ernteausfällen und Futtermittelknappheit führt. Vor diesem Hintergrund diskutierten am 11. September Gäste und Marktexperten der AMI über die daraus resultierenden Konsequenzen für die gesamte Agrar- und Ernährungsbranche. Gelegenheit dazu bot das AMI Markt Seminar Kompakt.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Preise für ökologisch erzeugte Milch im Juli leicht reduziert

11.09.2018 (AMI) – Im Juli 2018 haben Bio-Milchbauern in Deutschland im Schnitt weniger für ihren Rohstoff erhalten als noch im Juni. Gelichzeitig ist der Preis für konventionell erzeugte Milch gestiegen.   Mehr