Deutschland | Butter | Aktionspreise

Handel wirbt weniger für Butter

06.09.2023 (AMI) – Die Anzahl der Werbeanstöße für Butter ist im Sommer 2023 zurückgegangen. Grund dafür waren insbesondere das vergleichsweise hohe Niveau des Vorjahres sowie die deutlich gesunkenen Verbraucherpreise im Lebensmitteleinzelhandel.

Milchfett gilt als klassischer Geschmacksträger. Vor diesem Hintergrund sind sowohl die klassische Butter als auch Streichmischfette bei deutschen Verbrauchern beliebt. Gleichzeitig bleibt der Preis ein maßgeblicher Faktor für die Kaufentscheidung. Bei Butter schwankt dieser, auch aufgrund der kürzeren Kontraktlaufzeiten, stärker als bei anderen Milchprodukten.

Im vergangenen Jahr mussten die Verbraucher für ein 250-Gramm-Päckchen Butter tief in die Tasche greifen. Anfang Juli 2022 erhöhte der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) den Butterpreis im Preiseinstiegssegment von 2,19 auf 2,29 EUR je Päckchen. Ein Plus von 80 Ct gegenüber dem Vorjahr. Im Zuge dessen hatte sich die Nachfrage abgeschwächt und der Handel versuchte diese mithilfe von intensiver Bewerbung wieder anzukurbeln. Neben Werbespots im Fernsehen waren auch die wöchentlichen Hauswurfsendungen oder im Handel ausliegende Prospekte ein fester Bestandteil der umfangreichen Werbeaktionen im Jahr 2022.

Weniger Angebotsaktionen im Sommer 2023

Im bisherigen Jahresverlauf stellt sich die Situation anders dar. Die Verbraucherpreise sind deutlich zurückgegangen, wodurch Butter zumindest in den Sommermonaten von 2023 häufiger im Einkaufskorb landete als im Vorjahr. Anfang Juli lag der Preis für den 250-Gramm-Ziegel Butter im Preiseinstiegssegment bei 1,45 EUR; seit Anfang August bei 1,39 EUR. Vor diesem Hintergrund wurde Butter im Sommer 2023 weniger beworben als im Vorjahreszeitraum. Dies scheint eine Abnahme der Werbeaktivität zu sein, die jedoch auch auf den Basiseffekt des vergangenen Jahres zurückzuführen ist.

Insgesamt war Butter von Anfang Juli bis Anfang September (Kalenderwoche 27 bis 36) 237-mal in den Angebotsaktionen des LEH vertreten. Damit war die Anzahl der Werbeanstöße im Beobachtungszeitraum rund 10 % geringer als 2022. Das zeigt die Analyse auf Basis der AMI-Aktionspreise im LEH. Hieraus geht ebenfalls hervor, dass die Verbraucher in Aktionen teilweise für den gleichen oder sogar günstigeren Preis als dem im Einstiegssegment auch ein Markenprodukt erstehen konnten.

Aktionspreise sind für den LEH eine Möglichkeit das Interesse der Verbraucher auf bestimmte Produkte zu lenken. Damit sind sie auch ein erster Indikator für Preisbewegungen auf der Verbraucherebene. Die AMI Marktexperten erfassen und analysieren die Werbeprospekte von mehr als 20 Einkaufsstätten. Mit AMI Aktionspreise im LEH stehen diese Daten bereits dienstags ab 13:00 Uhr zur Verfügung. Wollen auch Sie frühzeitig Preisentwicklungen auf der Verbraucherebene erkennen? Dann sichern Sie sich Ihren Zugang zu AMI Aktionspreise im LEH. Egal, ob eine Übersicht über die gesamten Angebotsaktionen einer Woche, oder eine Analyse für ein einzelnes Produkt oder eine Produktgruppe, die AMI Marktexperten erstellen Ihnen gerne ein individuelles Angebot.

Beitrag von Michelle Kuhn
Junior Produktmanagerin Milchwirtschaft
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Sieben Mal in Folge unveränderter Schlachtschweinepreis

28.11.2018 (AMI) – Insgesamt präsentiert sich der Schweinemarkt aus Sicht der Einsender auf hohem Niveau ausgeglichen. Es gibt, wie sonst zu dieser Jahreszeit manchmal üblich, keine Überhänge an Schlachtschweinen. Die Schlachtbranche signalisiert weiterhin einen hohen Bedarf. Regional pendeln die Angebotszahlen leicht zurück, bei weiterhin relativ hohen Gewichten.   Mehr

Deutschland | Schrote | Nachfrage

Rapsschrot gesucht

28.11.2018 (AMI) – Die Rapsschrotnachfrage hat sich belebt, aber das Angebot ist begrenzt.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung seit August leicht unter dem Vorjahresniveau

28.11.2018 (AMI) – EU-weit lieferten die Milcherzeuger im September 2018 weniger Milch an als im Vorjahresmonat. Schon im August ist die Anlieferung leicht ins Minus gerutscht. In der Summe der ersten neun Monate lag die Milchmenge dennoch weiterhin oberhalb des Niveaus von 2017. Das Plus hat sich jedoch zuletzt verringert.   Mehr

Deutschland | Eier & Geflügel | Verbrauch

Geflügelfleischverbrauch steigt und steigt

28.11.2018 (AMI) – Geflügelfleisch erfreut sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Auch für das laufende Jahr 2018 wird mit einem erneuten Anstieg des Pro-Kopf-Verbrauches gerechnet.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Erzeugung

EU-Butterproduktion überdurchschnittlich gesteigert

27.11.2018 (AMI) – Die Produktion von Milcherzeugnissen in der EU hat sich in den ersten neun Monaten von 2018 unterschiedlich entwickelt. Das zusätzliche Rohstoffaufkommen wurde vorrangig in die Produktion von Butter, Käse und Milchfrischprodukten gelenkt. Kondensmilch, Milchpulver sowie Konsummilch und Sahneerzeugnisse wurden in geringerem Umfang hergestellt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.   Mehr

Europa | Schweine | Tierbestand

Europas Bio-Mastschweinebestände steigen

26.11.2018 (AMI) – Im Jahr 2017 wurden in Europa 491.000 Mastschweine nach Öko-Richtlinien gehalten. Dies waren 15 % mehr Bio-Schweine als im Jahr zuvor und der größte Bestand seit Zählung der Öko-Tierbestände.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Nachfrage

Stabilisierung am Futtermittelmarkt

22.11.2018 (AMI) – Die Nachfrage nach Magermilchpulver in Futtermittelqualität hat sich auf niedrigem Niveau belebt. Trotz umfangreicher Verkäufe von Ware aus den Interventionsbeständen der EU konnten sich die Preise für frische Ware zuletzt befestigen.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Preise

Globales Preisniveau seit Mai rückläufig

22.11.2018 (AMI) – Die preisliche Situation am Weltmarkt zeigte sich 2018 zweigeteilt. In der ersten Jahreshälfte konnten sich die Preise erholen.   Mehr

Europa | Schweine | Tierbestand

Dänen bauen ihren Schweinebestand weiter aus

22.11.2018 (AMI) – Ähnlich wie bei den vorhergehenden Viehbestandserhebungen in diesem Jahr wurden auch zum Stichtag 1. Oktober eine Erhöhung des Schweinebestandes in Dänemark festgestellt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Markt für Schlachtschweine ausgewogen

21.11.2018 (AMI) – Bei weiterhin hohen Angebotszahlen und oft sehr steigenden Schlachtgewichten ist der Schweinemarkt ausgeglichen. Es gibt infolge des großen Aufkommens an schlachtreifen Schweinen keinen Spielraum für höhere Schweinepreise.   Mehr