Welt | Schweine | Import

China: Wachstumsmarkt Nummer 1

04.05.2017 (AMI) – Entgegen vorangegangener Prognosen wird die Schweineproduktion im aktuellen Jahr in China nicht wachsen. Damit verbunden ist ein steigender Importbedarf an Schweinefleisch. Der Handel dorthin ist kein Selbstläufer. Im globalen Handel nimmt der Wettbewerb und der Preisdruck zu.

China beflügelt den Welthandel

Im Jahr 2016 hat der Engpass an Schweinefleisch in China zu einem enormen Importsog geführt. Gegenüber dem weltweit zweitgrößten Importeur Japan hat sich das Einfuhrvolumen in China und Hongkong an Schweinefleisch verdoppelt. Gründe dafür sind in China die starken Produktionsrückgänge infolge von Seuchen. Zudem gab und gibt es zahlreiche Tierhaltungsverbote vieler kleinerer Schweinebetriebe infolge verschärfter Umweltschutzauflagen. Oft müssen Tierhalter in China dem boomenden Städtewachstum weichen. Auch im Jahr 2017 wird die Produktion in China nicht wachsen, sodass bei den Einfuhren von Schweinefleisch und den Nebenerzeugnissen vom Schwein eine Steigerung wahrscheinlich ist.

Neben Chancen gibt es auch Risiken

Der Handel mit Schweinefleisch nach China ist kein Selbstläufer. Zum einen gehen der Erteilung von Exportlizenzen komplizierte und langwierige Beantragungen, Auditierungen sowie behördliche Prüfungen und bilaterale veterinärrechtliche Protokolle voraus. Andererseits buhlen neben den Hauptexporteuren der EU auch Lieferanten aus der USA, aus Kanada und Brasilien um die Gunst der chinesischen Importeure. Dies auch umso mehr, da in den USA die Produktion im aktuellen Jahr deutlich steigt und erhöhte Schweinefleischexporte verursacht. Chinas Schweinepreise sind nach dem Rekordhoch im Frühjahr 2016 wieder deutlich gesunken. Da die Exporteure aus den USA und aus Kanada gegenüber den Vermarktern aus der EU preislich im Vorteil sind, sind die chinesischen Importeure nicht gewillt Preiserhöhungen zu akzeptieren. Dies gilt auch, wenn die Schweinepreise in der EU wieder steigen. Der niedrige Wechselkurs des Euros gegenüber dem US-Dollar ist ein Wettbewerbsvorteil der EU-Länder im Drittlandshandel. Auf der anderen Seite haben die EU-Exporteure ebenfalls den großen Vorteil darin, dass die Verwendung des Wachstumshormons Ractopamin in der Schweinemast generell verboten ist. Für den Handel mit China ist der Einsatz dieses Hormons ein Ausschlusskriterium.

Fakten und Zahlen für die strategische Neuausrichtung

In Zeiten politischer Neuausrichtungen und sich ändernde Handelsströme sind zuverlässige Daten und Fakten wichtiger denn je, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Profitieren Sie noch heute von unserem Expertenwissen mit der Markt Bilanz Vieh und Fleisch 2017. Besonderes Augenmerk galt in diesem Jahr den USA, China und dem Brexit. Auf über 170 Seiten finden Sie Informationen zu Produktion, Verbrauch, Außenhandel, Preisen und vielem mehr. Informieren Sie sich über aktuelle und kommende Entwicklungen in Deutschland, Europa und der Welt. Zusätzlich zum E-Book haben Sie in diesem Jahr die Möglichkeit, die Tabellen aus der Markt Bilanz Vieh und Fleisch 2017 als Excel-Dateien zu erhalten.

Stets aktuell informiert bleiben Sie mit unserem Markt aktuell Vieh und Fleisch. Besuchen Sie dazu unseren Shop.

Beitrag von Matthias Kohlmüller
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Milch & Milchprodukte | Börsennotierungen

Preise für Butter deutlich im Plus | MI-I-108

19.07.2024 (AMI) – Sofern man Butter bei der Betrachtung zunächst außen vor lässt, setzten die Preise für Voll- und Magermilchpulver sowie Käse ihren ruhigen Verlauf im ersten Halbjahr von 2024 weitestgehend fort.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Kennzahlen

Deckungsbeitrag wieder erhöht

19.07.2024 (AMI) – Mit den steigenden Milcherzeugerpreisen legte auch der Grunderlös auf den Höfen zu. Bei schwankenden Kosten erhöhte sich die Marge. Damit können die Landwirte gegenüber dem Vorjahr mit leicht steigenden Deckungsbeiträgen rechnen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizenkurse rutschen weiter ab

18.07.2024 (AMI) – Angesichts der fortschreitenden Weizenernte auf der Nordhalbkugel geraten die Kurse zunehmend unter Druck. Die kurzfristige Belebung der internationalen Nachfrage bietet nur wenig Unterstützung, da EU-Partien gegenüber anderen Herkünften meist das Nachsehen haben.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Pulvermärkte im Sommermodus

18.07.2024 (AMI) – Die Nachfrage an den Pulvermärkten war Mitte Juli ferienbedingt ruhig und das Neugeschäft hielt sich in Grenzen. Dies galt vor allem für Magermilchpulver, das zu schwächeren Preisen gehandelt wurde. Vollmilchpulver tendierte im Zuge der hohen Zukaufpreise fester. Bei Molkenpulver waren die Preise zumeist unverändert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

17.07.2024 (AMI) –Ein kleines Angebot und eine zugleich ruhige Nachfrage bestimmen aktuell den Schlachtschweinemarkt. Die Mengen scheinen dabei noch einmal geringfügig zurückzugehen, reichen für den herrschenden Bedarf aber aus. Entsprechend bleibt die Preisempfehlung bei 2,10 EUR/kg.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnenkurse im Sinkflug

17.07.2024 (AMI) – Die US-Sojakurse geben angesichts der schwachen Nachfrage und der Aussicht auf eine große US-Ernte weiter nach. Günstige Vegetationsbedingungen könnten den Zustand der Feldbestände in den US-Anbaugebieten weiter verbessern.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Preise

Dynamische Märkte zur Rapsernte

16.07.2024 (AMI) – Die Rapsernte in Deutschland hat begonnen. Das zunehmende Angebot und die verbesserten Angebotsaussichten am Weltmarkt setzen die Preise unter Druck. Dabei sind die Ölmühlen auf umfangreiche Importe angewiesen und die Rapsernte in Deutschland und der EU fällt wesentlich kleiner aus als 2023.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Sinkende Milchviehbestände in Deutschland | MI-I-190

12.07.2024 (AMI) – Der Strukturwandel in Deutschland setzt sich weiter fort. Dies ergab die jüngste Viehbestandserhebung, die das Statistische Bundesamt zum Stichtag am 03. Mai 2024 durchgeführt hat und jetzt veröffentlichte.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Zahl der Milchviehbetriebe sinkt

12.07.2024 (AMI) – Im Mai 2024 sank die Zahl der Rinder in Deutschland deutlich und auch die Haltungen von Milchkühen nahmen ab. Gleichzeitig stieg die Herdengröße leicht an.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen geben nach

11.07.2024 (AMI) – Günstige Vegetations- und Erntebedingungen belasten die US-Mais- und Weizennotierungen. Zudem rechnen die Marktteilnehmer mit einem größeren globalen Angebot.   Mehr