Welt | Agrarrohstoffe | Markttrends

Wie geht es weiter an den Agrar- und Rohstoffmärkten?

13.09.2017 (AMI) – Die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse steigen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Vor diesem Hintergrund diskutierten am 12. September Gäste und Marktexperten der AMI über Lage und Perspektiven an den Agrar- und Rohstoffmärkten. Gelegenheit dazu bot das AMI Markt Seminar Kompakt.

Die Teilnehmer aus Deutschland, Belgien und Frankreich profitierten von dem intensiven Dialog mit den Marktanalysten der AMI aus den Bereichen Vieh und Fleisch, Getreide und Ölsaaten, Milch und Milchprodukte sowie der Verbraucherforschung. Zu der Fachveranstaltung begrüßte Christian Alter, Geschäftsführer der AMI, Erzeuger, Entscheider aus dem Ernährungsgewerbe und dem Großhandel sowie Berater aus dem Dienstleistungssektor.

Für alle Interessierten, die keine Gelegenheit hatten am Seminar teilzunehmen, bieten wir die AMI Markt Charts Kompakt „Wie geht’s es weiter an den Agrar- und Rohstoffmärkten“ an.

Bereich Getreide und Ölsaaten:

Im Mittelpunkt des Seminars standen die derzeitige Situation sowie die Aussichten auf die Märkte für Getreide und Ölsaaten. Den umfassenden Überblick gab die AMI Marktexpertin Wienke von Schenck, Marktanalystin Pflanzenbau, mit einer ausführlichen Markteinschätzung der laufenden Saison. In der Chartsammlung finden Sie 33 Folien, die unter anderem einen Überblick über die Versorgungsbilanzen für Mais und Weizen weltweit und in der EU, Ernten und Exportprognosen der wichtigsten Regionen, die Getreideverwendung und den Außenhandel in Deutschland, die Entwicklung der Terminnotierungen sowie Kassapreise der verschiedenen Qualitäten geben. Außerdem eine Übersicht über die Ölsaatenversorgung 2017/18 und die Entwicklung der Preise auch für Nachprodukte und Futtermittel.

Bereich Milch und Milchprodukte:

Steigen die Butterpreise weiter und bleibt die Eiweißseite auch in den kommenden Monaten schwach? Wie wirken die steigenden Erzeugerpreise auf die Milchproduktion aus? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Vortrages von Andreas Gorn, Marktanalyst Milch und Milchprodukte. Dazu stellte er zunächst die Lage am globalen Milchmarkt vor, die auf Grund der hohen internationalen Vernetzungen im Handel auch die Rahmenbedingungen für die Entwicklungen in Europa und Deutschland vorgibt. Für diese beiden Regionen erfolgte dann im weiteren Verlauf die Betrachtung der Entwicklungen von Angebot und Nachfrage sowie der Preisentwicklungen von den Rohstoffen bis zu den Verbrauchermärkten. Der Vortrag endete mit einem Ausblick für die kommenden Monate inklusive einer Schätzung der Milcherzeugerpreise bis in das vierte Quartal hinein.

Bereich Vieh- und Fleischmarkt:

Das relativ hohe Preisniveau am Schlachtschweinemarkt konnte Mitte September nicht mehr gehalten werden. Jahreszeittypisch trat der Preisverfall ein. Die Hintergründe dieser Entwicklung erläuterte Matthias Kohlmüller, Marktanalyst Vieh und Fleisch. Eine Übersicht zum sich wandelnden Schweinemarkt in China mit aktuellen Prognosen zu den führenden internationalen Wettbewerbern und Importeuren rundete den Vortrag ab. Sorgenkind Nummer eins am Inlandsmarkt ist und bleibt die Entwicklung der Schweinefleischnachfrage. Auch hierzu gab es aussagekräftige Markt Charts. Es folgten weitere Ausführungen zum Rindermarkt, aus denen hervorging, dass sich die nationale Rindfleischnachfrage entgegen dem Trend des Gesamtfleischverbrauchs entwickelt.

Bereich Verbraucherforschung:

AMI Marktanalyst Thomas Els lieferte Einblicke in das Seelenleben und den Einkaufswagen der Verbraucher. Diese äußern sich zunehmend anspruchsvoll, was ihren Konsum betrifft. Das gilt für Nahrungsmittel ganz besonders. Die günstige wirtschaftliche Entwicklung, die sich auch in Einkommenszuwächsen niedergeschlagen hat, schafft den erforderlichen finanziellen Spielraum. Doch nicht immer stimmen die geäußerten Wünsche und Ansprüche mit dem tatsächlichen Kaufverhalten überein. Aktuell wirken teils kräftige Preiserhöhungen als Appetitzügler. Im August 2017 haben frische Lebensmittel im Durchschnitt 7,2 % mehr gekostet als vor einem Jahr. Der September hat mit dauerhaften Preiserhöhungen für Butter, Rind- und Schweinefleisch begonnen. Und die knappe Apfelernte wirft ihre Schatten voraus. Dem zum Trotz sind es gerade Alternativen zu den preiswerteren Standardartikeln, die von den Verbrauchern verstärkt nachgefragt werden.

Bestellen Sie Ihre Ausgabe der AMI Markt Charts Kompakt bequem online oder per Bestellformular. Mehr Informationen zu weiteren Seminaren der AMI finden Sie unter AMI Seminarprogramm 2017.

Beitrag von Thomas Els
Bereichsleiter Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Schleswig-Holstein erreicht die 40-Cent-Marke

02.11.2017 (AMI) – Die Milcherzeugerpreise in Deutschland sind auch im September flächendeckend gestiegen. Doch an den Produktmärkten scheint der Scheitelpunkt bereits überschritten zu sein. Wie geht es auf der Erzeugerseite weiter?   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoff-Index gibt im Oktober nach

30.10.2017 (AMI) – Das Preisbarometer der AMI für deutsche Agrarrohstoffe hat im Oktober nach unten abgedreht. Gegenüber September verlor der Index 0,9 Punkte auf 136,2 Zähler. Damit ist der Preisaufschwung, der im Mai 2016 eingesetzt hatte, zumindest unterbrochen. Für die kommenden Wochen gehen die Prognosen auseinander.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktprognose

Vorschau auf die Vieh- und Fleischmärkte im November 2017

30.10.2017 (AMI) – Fortgesetzte Preisschwächen für Schlachtkühe erwartet Im Oktober hat das Angebot an Schlachtkühen deutlich zugenommen, gerade im Süden Deutschlands gestaltete sich die Vermarktung häufig schwierig.   Mehr

Deutschland | Schrote | Nachfrage

Keine Kaufimpulse aus der Mischfutterindustrie

26.10.2017 (AMI) – An den Ölschrotmärkten konnte das Preishoch aus der Vorwoche nicht gehalten werden. Viele Käufer hat das höhere Preisniveau zurückschrecken lassen. Mischfutter-hersteller ordern kaum Ware auf den vorderen Positionen, weder Soja- noch Rapsschrot. Die Preise geben nach.   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Nachfrage

Dürftiges Brotgetreidegeschäft

26.10.2017 (AMI) – Absatzflaute auf allen Wegen hält an. Die fundamentale Marktlage ändert sich nicht. Die weitgehend stabilen Preise sind teils schon nominell. Nach den Herbstbestellungen könnten die Landwirte zurück an den Markt kommen. Das Preisniveau fördert die Abgabebereitschaft nicht.   Mehr

Europa | Rinder | Marktstruktur

Europäische Union: Produktion und Preise im Jahr 2018

26.10.2017 (AMI) – Die Rindfleischproduktion in der Europäischen Union ist in den Jahren 2015 und 2016 beachtlich gewachsen. Im Jahr 2017 sorgte der für die Milchviehhalter wieder freundlichere Milchmarkt für eine Trendwende in Form eines spürbar gesunkenen Aufkommens an Schlachtkühen. Wie werden sich die Kuh- und Jungbullenpreise im Jahr 2018 entwickeln?   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Preise

Preise für Vollmilchpulver geben nach

26.10.2017 (AMI) – Die deutlichen Preisrückgänge auf der Fettseite machen sich nun auch beim Vollmilchpulver bemerkbar. Diese kann die Preisschwäche auf der Eiweißseite nicht mehr gänzlich kompensieren, sodass Vollmilchpulver in der Berichtswoche nochmals schwächer tendierte.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis fällt auf 1,45 EUR/kg

25.10.2017 (AMI) – Die Marktlage im Handel mit Schlachtschweinen wird feiertagsbedingt durch den Wegfall der Schlachttage in der kommenden Woche erschwert. Dort wo Allerheiligen als Feiertag gilt, gibt es sogar 2 Feiertage hintereinander.   Mehr

Europa | Zucker | Angebot

Mehr Zucker aus der EU

24.10.2017 (AMI) – Das Wirtschaftsjahr 2017/18 wird für die EU-28 nach 50 Jahren das erste ohne Quotenregelung und Exportbeschränkungen für Zucker. Rübenproduzenten reagieren mit einer Ausdehnung der Anbauflächen.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung: Zeichen stehen auf Wachstum

19.10.2017 (AMI) – EU-weit lieferten die Milcherzeuger auch im August mehr Milch an als im Vorjahresmonat. Das Plus verstärkte sich dabei gegenüber Juli nochmals deutlich, sodass zuletzt in Summe der ersten acht Monate die Milchmenge des Vorjahres überschritten wurde. Produktionsanreize kamen dabei vor allem durch die gestiegenen Milcherzeugerpreise.   Mehr