Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Weniger Raps importiert

29.05.2024 (AMI) – Die Rapskurse können aufgrund getrübter EU-Ernteaussichten bedingt durch anhaltende Niederschläge weiter zulegen. Unterdessen liegen die bisherigen EU-Rapsimporte knapp ein Drittel unter Vorjahr, die Sojaimporte hingegen auf Vorjahresniveau.

An der Euronext können die Rapsnotierungen auf Wochensicht zulegen. Am 28.05.2024 schloss der Fronttermin August 24 bei 488,25 EUR/t und übertrifft das Vorwochenniveau um 9 EUR/t. Die Folgetermine der neuen Ernte verzeichnen sogar ein Wochenplus von bis zu 9,50 EUR/t.

Für Unterstützung sorgen weiterhin die anhaltenden Niederschläge in weiten Teilen der EU. Die übermäßigen Regenfälle in Frankreich sowie die für Anfang Juni prognostizierten anhaltenden Regenfälle in Deutschland könnten das Ertragspotenzial für Raps in der EU noch weiter reduzieren. Hierbei schätzte der DRV jüngst die deutsche Rapsernte 24 auf knapp 3,9 Mio. t, das wären gut 8 % weniger als zur Ernte 2023 zusammenkamen.

Für etwas Kursdruck sorgte hingegen das schwache Umfeld. Zum einen tendieren die US-Sojabohnenkurse schwächer, zum anderen verfehlen die Palmölnotierungen sowie Rohölkurse das Vorwochenniveau.

EU-Rapsimporte knapp 30 % unter Vorjahr

Die Rapsimporte der EU belaufen sich nach aktuellen Angaben der EU-Kommission im bisherigen Wirtschaftsjahresverlauf auf rund 5,01 Mio. t, im Vorjahreszeitraum lagen die Importe bereits bei 7,06 Mio. t. Die größte Menge stammt hierbei bisher aus der Ukraine mit einem Volumen von 3,06 (Vorjahr: 2,96) Mio. t und einem Marktanteil von 60,1 (41,8) %. Auf Platz zwei der wichtigsten Herkünfte ist derzeit Australien mit 1,41 (3,41) Mio. t und einem Anteil der EU-Einfuhren von 27,6 (48,1) %. Auch aus Moldawien, Serbien und Kanada stammen größere Mengen.

Die Sojaeinfuhren der EU liegen hingegen nahezu auf Vorjahresniveau. Im Zeitraum vom 01.07.2023 bis zum 26.05.2024 wurden kumuliert rund 11,37 Mio. t Sojabohnen eingeführt, verglichen mit 11,63 Mio. t im Vorjahreszeitraum. Die USA bleiben mit einem Volumen von 5,26 (4,96) Mio. t mit Abstand größtes Herkunftsland, gefolgt von Brasilien mit 4,43 (4,33) Mio. t. Allein die beiden Länder machen bereits gut 85 % der EU-Sojaeinfuhren aus. Aus der Ukraine stammen bisher 0,85 (1,26) Mio. t, auch aus Kanada und Uruguay kommen etwas größere Mengen.

Wie entwickeln sich die Ölsaaten-Märkte und was sind die relevanten Einflussfaktoren? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Ölsaaten & Bioenergie. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktprognose

Vorschau auf die Vieh- und Fleischmärkte im August 2017

31.07.2017 (AMI) – Juli und August sind in Deutschland zwei der Hauptferienmonate und viele Einwohner verbringen diese Zeit im Ausland. Die Rindfleischnachfrage ist entsprechend gedrosselt.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Erzeugerpreise

AMI Rohstoff-Index: Nur eine sommerliche Verschnaufpause?

31.07.2017 (AMI) – Nach einem starken Auftakt in der ersten Jahreshälfte hat das Preisbarometer für deutsche Agrarrohstoffe einen Zwischenstopp eingelegt. Von Januar bis Juni hatte es mit 7 % das größte Plus seit mehreren Jahren gegeben. Im Juli konnte der AMI-Index jedoch nur leicht um 0,2 auf 135,5 Punkte zulegen. Was waren die Gründe für die geringe Zunahme?   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milcherzeuger können weiter aufatmen

28.07.2017 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Milch haben im Juni nochmals zugelegt und lagen damit deutlich über den Auszahlungspreisen des Vorjahresmonats. Der Zuwachs ist vor allem auf das anhaltend hohe Preisniveau am Fettmarkt zurückzuführen, was die für die Milcherzeuger positive Entwicklung beflügelte.   Mehr

Deutschland | Futtergetreide | Ernte

Großhandelspreise für Futtergetreide tendieren uneinheitlich

27.07.2017 (AMI) – Die Aktivitäten am Markt für Futtergetreide sind sehr verhalten. Die laufende Ernte verzögert sich durch die nasse Witterung, das sorgt für Unsicherheit und abwartende Haltung.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln hält an

27.07.2017 (AMI) – Die Verbraucher in Deutschland müssen im Juli 2017 deutlich mehr für Nahrungsmittel zahlen als vor einem Jahr. Kräftig gestiegene Preise für Milch und Molkereiprodukte sind dafür verantwortlich. Schweinefleisch ist derzeit ebenfalls teurer als im Juli 2016. An anderer Stelle können die Verbraucher jedoch sparen.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchanlieferung in Deutschland saisonal rückläufig

27.07.2017 (AMI) – In Deutschland ist das Rohstoffaufkommen in der zweiten Juniwoche erneut zurückgegangen, nachdem der Abwärtstrend in der Woche zuvor kurzfristig pausierte und die Milchanlieferung stabil geblieben ist.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis stabil bei 1,70 EUR/kg SG

26.07.2017 (AMI) – Auch wenn der stockende Fleischmarkt weiterhin auch den Handel mit Schlachtschweinen belastet, lassen sich die fortgesetzt überschaubaren Mengen doch zumeist zügig vermarkten.   Mehr

Deutschland | Öle | Großhandelspreise

Rapsölpreise brechen ein

26.07.2017 (AMI) – Die Rapsölforderungen wurden durch die geringe Nachfrage und schwächeren Rohstoffkurse belastet. Der feste Eurokurs setzt Importöle zusätzlich unter Preisdruck.   Mehr

Deutschland | Raps | Angebot

Fehlstart der deutschen Rapsernte

24.07.2017 (AMI) – Die Rapsernte hat begonnen, wurde allerdings frühzeitig durch Regenfälle unterbrochen, sodass umgehend Aufgelder für prompte Ware durchgesetzt werden konnten. Aber das Kaufinteresse erlahmte schnell und auch die Erzeuger sind momentan nicht drängend am Verkauf interessiert.   Mehr

Deutschland | Schrote | Marktversorgung

USA führt!

21.07.2017 (AMI) – Die Sojaschrotpreise folgen den schwächeren Terminkursen in Chicago und bremsen das Kaufinteresse. Besseres Wetter in den USA hebt die Aussicht auf eine größere Sojaernte. Mischfutterhersteller zeigen kaum Interesse an Rapsschrot.   Mehr