Welt | Raps | Marktversorgung

Kanada: Rapserträge allenfalls leicht schwächer

25.07.2018 (AMI) – Einige Regenfälle haben die Lage auf Kanadas Rapsfeldern etwas entspannt. Die Wasserversorgung bleibt zwar uneinheitlich, im Schnitt werden aber Durchschnittserträge erwartet.

Für das Wirtschaftsjahr 2018/19 sehen die Analysten des kanadischen Landwirtschaftsministeriums einen leichten Rückgang der Rapsanbaufläche um 1,1 % auf 9,2 Mio. ha. In Saskatchewan dürfte die Anbaufläche um 4 % und in Alberta um 2 % schrumpfen, während sie in Manitoba um 8 % zulegen dürfte. Die Situation auf den Feldern hat sich mit vereinzelten Regenfällen in den vergangenen Wochen etwas verbessert. Die Rapsfeldbestände haben davon profitiert und wurden Ende Juni in Alberta zu 76 % als gut bis exzellent eingestuft, in Saskatchewan waren es 67 % und nur 7 % die in die Kategorie schlecht bis sehr schlecht eingeordnet wurden. Trotz Regenfälle gibt es im westkanadischen Rapsgürtel aber deutlich Unterschiede in der Wasserversorgung der Böden und noch immer ist es im Schnitt eher etwas zu trocken. Dennoch werden Erträge in normaler Höhe oder allenfalls leicht unter Durchschnitt erwartet. Die Entwicklung der Bestände verfolgen Marktteilnehmer zurzeit sehr genau.

Die Fläche wurde leicht ausgedehnt, aber die Erträge könnten leicht unter Durchschnitt liegen, sodass das Rekordernteergebnis des Vorjahres wohl nicht wiederholt werden kann. 2017/18 kamen 21,3 Mio. t zusammen, 2018/19 dürften es 20,3 Mio. t werden. Manitoba dürfte dazu 3 Mio. t beisteuern, Saskatchewan 10,6 und Alberta 6,5 Mio. t.

Das Gesamtangebot an Raps in Kanada dürfte sich gegenüber Vorjahr erhöhen. Denn der leichte Produktionsrückgang wird durch die reichlichen Anfangsbestände zu Wirtschaftsjahresbeginn mehr als kompensiert und lässt ein Rekordangebot von 23,1 Mio. t erwarten.

Das größere Angebot und eine rege internationale Nachfrage dürften Kanadas Rapsexporte um 6 % auf 11,5 Mio. t steigen lassen. Limitiert wird das Wachstum aber durch das konkurrierende Ölsaaten-, Ölschrot- und Pflanzenölangebot anderer Länder. Die Rapsverarbeitung in Kanada dürfte aller Voraussicht nach leicht auf 9,2 Mio. t stiegen, womit die Verarbeitungskapazitäten des Landes nahezu ausgelastet wären.

Sie möchten mehr darüber erfahren, was am internationalen Ölsaaten- und Biodieselmarkt passiert? Weitere Analysen, Marktlagen und Preise finden Sie auf den Seiten des AMI Onlinedienstes Markt aktuell Ölsaaten. Sie sind noch kein Kunde? Hier geht’s zum Shop.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Import

Deutschland führt wieder mehr Schweine ein

29.05.2024 (AMI) – Die Einfuhren von Schweinen nach Deutschland sind in diesem Jahr ausgeweitet worden. Damit setzt sich der steigende Trend bei den deutschen Schweineimporten aus dem Jahr 2023 fort.   Mehr

Deutschland | Rinder | Export

Deutsche Exporte von Rindern ausgeweitet

29.05.2024 (AMI) – Bereits im vergangenen Jahr wurden die Rinderausfuhren aus Deutschland erhöht. Dieser Trend setzte sich in den ersten vier Monaten im Jahr 2024 fort.   Mehr

Europa | Getreide | Verarbeitung

Anhaltender Druck von Politik und Marktkrisen

28.05.2024 (AMI) – Die industrielle Mischfutterproduktion in der EU-27 ging 2023 im Vergleich zum Vorjahr erneut zurück.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Sehr uneinheitliche Vegetations- und Erntebedingungen

28.05.2024 (AMI) – Hinsichtlich des globalen Durchschnittsertrages für Weizen hat sich mit 35,4 dt/ha gegenüber dem Vorjahresergebnis von 35,8/ha nur geringfügig etwas verändert.   Mehr

Deutschland | Frühkartoffeln | Marktversorgung

Hochspannung am Frühkartoffelmarkt

27.05.2024 (AMI) – Die Versorgungslage mit Speisefrühkartoffeln ist erneut prekär. Wie das kam und was es für die kommenden Wochen bedeutet, beleuchtet die AMI-Chartsammlung „Fakten und Trends zum Speisefrühkartoffelmarkt“.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Russlands Ernteschätzungen schrumpfen

24.05.2024 (AMI) – Auswinterungsschäden aufgrund von spätem Frost sowie unzureichende Niederschläge in wichtigen Weizenanbaugebieten drücken die Erntewartungen in Russland. Als wichtigster Anbieter am Weltmarkt führt das auf der einen Seite zur Beunruhigung, auf der anderen Seite wittern andere Exportländer wie die EU, die USA oder Kanada steigende Chancen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Bangen um das Weizenangebot 2024/25

23.05.2024 (AMI) – An den Wettermärkten geht es aktuell richtig heiß her, so dass den bislang steigenden europäischen Weizenkursen stürmische Zeiten bevorstehen.   Mehr

Europa | Rohmilch | Erzeugerpreise

Auszahlungsleistung in der EU-27 gesunken

23.05.2024 (AMI) – Die Milcherzeugerpreise in der EU-27 gaben im ersten Quartal 2024, gegenüber dem Vorjahreszeitraum, deutlich nach.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchanlieferung mit Schwankungen

23.05.2024 (AMI) – Die Milchanlieferung in Deutschland nahm zuletzt weiter zu. Insgesamt stand den Molkereien im ersten Quartal dieses Jahres jedoch weniger Milch zur Verfügung als im Vorjahreszeitraum.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Nachfrage

Preise für Milchpulver legen zu

23.05.2024 (AMI) – Die Märkte für Milchpulver in Lebensmittelqualität präsentierten sich Mitte Mai in festerer Verfassung als in den Wochen zuvor. Futtermittelware wurde nach wie vor ruhig gehandelt. Die Preise legten leicht zu, unter anderem auch aufgrund der anziehenden Preise für Fett und Eiweiß.   Mehr