Europa | Getreide | Ernte

Großbritannien erwartet leicht überdurchschnittliche Erträge für Wintergerste

10.08.2017 (AMI) – Britische Wintergerstenernte geht trotz Regenfällen zügig voran. Erste Ertrags- und Qualitätsschätzungen fallen positiv aus. Dagegen steckt die Ernte bei Winterweizen und Sommergerste noch in den Startlöchern. Hier ist es noch zu früh für erste Prognosen.

In weiten Teilen Großbritanniens fielen in der vergangenen Woche zwischen 40 und 55 mm Regen. Das sorgte für weiträumige Ernteverzögerungen, sodass lediglich Erntedaten für England vorliegen. Die heftigen Niederschläge in Kombination mit den kühleren Temperaturen erforderten in den vergangenen 2 Wochen zusätzliche Trocknungsmaßnahmen. Die Regenfälle beschränkten das tägliche Erntezeitfenster auf wenige Stunden. In den meisten Regionen konnte nur 3-5 Stunden pro Tag an 3-4 Tagen in der Woche geerntet werden.

Sofern geerntet werden konnte, waren die Bedingungen zumeist schwierig, die Böden sehr nass, die Pflanzen zunehmend liegend. Zu Beginn des Monats August war die Ernte dennoch überdurchschnittlich weit vorangeschritten. 70 % Wintergerste und 75 % Winterraps waren abgeerntet. Nahezu abgeschlossen war die Ernte zu diesem Zeitpunkt bereits in den Midlands sowie im Süden und Osten Englands. Die britische Getreideernte hat das vorangebracht, sie ist zu 21 % abgeschlossen. Damit liegt der Erntefortschritt trotz Regegenunterbrechungen laut AHDB 5 % über dem fünfjährigen Mittel.

Winterweizen noch kaum gedroschen

In der letzten Juliwoche startete die Winterweizenernte in Großbritannien. Allerdings wurde bislang nur ein Bruchteil der Flächen gedroschen. Im Süden und Osten des Landes ist von reifen, aber noch nicht überreifen Beständen die Rede, die somit noch immer gut dastehen. Nur ein sehr geringer Teil dieser Bestände steht aufgrund der Regenfälle nicht aufrecht. Erste Ertragsergebnisse fallen durchaus positiv aus, da aber erst wenige Flächen gedroschen wurden, bleiben jetzt die kommenden 1-2 Wochen abzuwarten. Dann wird die Ernte weiter vorangeschritten sein und es dürften belastbarere Ergebnisse vorliegen.

Sie wollen mehr über den Erntefortschritt bei Wintergerste in Großbritannien erfahren? Den vollständigen Beitrag mit weiteren Details finden Sie in der aktuellen Ausgabe der AMI Markt Woche Getreide/Ölsaaten. Sie sind noch kein Kunde? Dann besuchen Sie uns gleich im Shop und bestellen Sie Ihr Abonnement.

Kaum Geschäfte am britischen Weizenmarkt

Die Unsicherheit für Mühlen und Mälzereien im Vereinigten Königreich ist nicht vom Tisch, im Gegenteil, Regenfälle bremsten die Winterweizenernte stark aus, sodass am 1. August 2017 gerade einmal 1 % der Fläche gedroschen war. Die Sorge um Erträge und Qualitäten wächst. Brotweizen wurde wie schon in der vergangenen Woche kaum gehandelt, Geschäfte in geringem Umfang wurden lediglich am Spotmarkt getätigt. Daher liegen der AMI aktuell weiterhin keine britischen Brotweizenpreise vor. Bei Futterweizen wurden zuletzt keine Preise mehr für prompte Ware gemeldet, es liegen lediglich Preise ex Ernte vor. Diese lagen am 03.08.2017 bei 130 EUR/t franko.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizen verliert, Mais legt moderat zu

02.05.2024 (AMI) – Die Wettermärkte haben die Getreidekurse fest im Griff. Weizen verliert, da günstige Niederschläge in Russland sowie in Teilen der US-Anbaugebiete die Sorgen abschwächen. Mais kann das Niveau der Vorwoche gut behaupten.   Mehr

Welt | Rinder | Tierbestand

Indien ist der größte Rinderhalter der Welt

30.04.2024 (AMI) – Im globalen Vergleich befindet sich Indien im Jahr 2023 auf der Führungsposition unter den größten Rinderhaltern. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen Brasilien und China.   Mehr

Welt | Schweine | Tierbestand

Weltweit in China die meisten Schweine gehalten

30.04.2024 (AMI) – Der größte Teil der auf der Erde gehaltenen Schweine stehen in China. Mit einem Anteil von über der Hälfte aller Schweine belegt China den ersten Platz in der Liste der TOP 10 Schweinehalter in der Welt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis weiterhin unverändert

30.04.2024 (AMI) – Der deutsche Schlachtschweinemarkt wird aktuell als sehr ausgeglichen beschrieben. Wegen des fehlenden Schlachttages kommt es weder zu Knappheiten noch zu Überhängen. Regional wird von einer Belebung der Nachfrage berichtet.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Deutlicher Unterschied zwischen den Kontrakten

30.04.2024 (AMI) – Vor dem nahenden Ende gibt der Mai-24-Kontrakt deutlich nach, während die nachfolgenden Kontrakte fester tendieren. Marktteilnehmer blicken weiterhin besorgt auf die Wetterkarten der EU.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Marktprognose

EU-Hülsenfruchtanbau dürfte 2024 wachsen

29.04.2024 (AMI) – Nach erster Schätzung der EU-Kommission dürfte die mit Hülsenfrüchten bestellte Fläche in der Union zur Ernte 2024 um gut 3,5 % auf knapp 2,8 Mio. ha wachsen und damit das bislang größte Areal erreichen.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Ukraine: Absehbar kleinere Getreideernte 2024

29.04.2024 (AMI) – Zur Ernte 2024 wird ein Rückgang der ukrainischen Getreideproduktion und -exporte erwartet.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im April erneut mit Plus

29.04.2024 (AMI) – Mit 132,3 Punkten stieg der AMI-Rohstoffindex im Vergleich zum Vormonat um 0,7 %. Ausschlaggebend waren in erster Linie die gestiegenen Erzeugerpreise für Getreide und Raps. Die Milchpreise hielten sich nahe dem Niveau des Vormonats. Die Preise für Schlachtvieh entwickelten sich uneinheitlich.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Anlieferung

Stabile Milchanlieferung in der EU

26.04.2024 (AMI) – Unter Berücksichtigung des Schalttages lieferten die Landwirte in der EU-27 im Februar in etwa die gleiche Menge Milch an die Molkereien wie im Vorjahresmonat. Zwischen den Mitgliedstaaten gab es uneinheitliche Entwicklungen. Frankreich übertraf zum ersten Mal seit November 2022 die Vorjahreslinie.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Kälteeinbruch treibt Kurse

25.04.2024 (AMI) – Vor allem Kontrakte auf die Ernte 24 tendierten deutlich fester. Der Wintereinbruch in weiten Teilen Europas nach der vegetationstreibenden, warmen, ersten Aprilhälfte schürt die Sorgen um Ertragseinbußen.   Mehr