Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Ein turbulentes Jahr für Agrarrohstoffe

10.12.2020 (AMI) - Die Preisentwicklung für Agrarrohstoffe in Deutschland war 2020 vor allem durch einen Abwärtstrend in Folge der globalen Covid-19-Pandemie gekennzeichnet. Zum Jahresbeginn 2021 könnten sich an den Getreidemärkten die Tendenzen ins Positive drehen, der Schachtschweinemarkt wird allerdings weiter mit den Auswirkungen der Pandemie und der Afrikanischen Schweinepest zu kämpfen haben. Auch am Milchmarkt sind Preisrückgänge Anfang 2021 nicht auszuschließen.

Zum Jahresbeginn 2020 zeigte der AMI Rohstoffindex uneinheitliche Tendenzen. Während sich der Milchmarkt bis zum März stabil entwickelte, zeigte sich für die Preise von Getreide und Schlachttieren zunächst ein wechselhaftes Bild. Mit dem Anstieg der Infektionszahlen durch Covid-19 im April machte sich eine allgemeine Verunsicherung an den Rohstoffmärkten breit.

Nach einem zunächst regen Außenhandel am Markt für Getreide setzten wechselnde Witterungsbedingungen, Handelsbeschränkungen von Russland und der Ukraine sowie die Sorge vor weiteren Einschränkungen des Handels die Preise unter Druck. Die pandemiebedingten Unsicherheiten des Marktes dürften zum Jahresbeginn 2021 die Nachfrage nach Getreide befeuern und preistreibend wirken. Gute Witterungsbedingungen und große europäische Wintergetreideflächen dürften den Anstieg aber begrenzen.

Schlachtschweinemarkt unter Druck

Der eingeschränkte Außer-Haus-Verzehr und Schlachtbetriebsschließungen sorgten für Preisrückgänge am Schlachtschweinemarkt 2020. Die Einstellung des Dritthandels mit China im Zuge erster ASP Fälle in Deutschland führte zu weiteren Preissenkungen. Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und ASP sind für 2021 kaum vorhersehbar. Fehlende Vermarktungsmöglichkeiten außerhalb der EU trüben die Aussicht.

Preisschwäche durch Absatzrückgänge von Industrie- und Exportware setzten sich bis Jahresmitte am Milchmarkt durch. Die Anhebung der Auszahlungsleistungen wurden dadurch überkompensiert. Die Vermarktungsmöglichkeiten und Absatzverschiebungen nach dem EU-Austritt des Vereinigten Königreiches dürften die Preisentwicklung 2021 bestimmen.

Wie geht es weiter an den Agrar- und Rohstoffmärkten?

Die ungünstigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen haben in diesem Jahr das Bild der Agar- und Rohstoffmärkte geprägt. Die Differenz zwischen dem Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes und dem ifo Geschäftsklimaindex ist ungewöhnlich groß. Was sind die Erwartungen für das Jahr 2021 und welche Trends zeichnen sich ab?

Eine objektive Bewertung der nationalen und internationalen Agrar- und Rohstoffmärkte liefert der Markt Report – Fakten und Trends 2021 der AMI. Die wichtigsten Entwicklungen 2020 werden von den AMI-Marktexperten analysiert und kommentiert. Ein Ausblick auf 2021 sowie eine Marktprognose vervollständigen die fundamentalen Daten und Kennzahlen. Bilanziert werden unter anderem die Märkte zu Rindern und Schweinen, Milch und Milchprodukten, Getreide und Ölsaaten sowie Obst und Gemüse. Darüber hinaus wird die aktuelle Marktentwicklung zu Eiern und Geflügel, Kartoffeln und Zucker beschrieben. Die Themen Öko-Landbau, Bioenergie, Zierpflanzen sowie Agrarwirtschaft vervollständigen die insgesamt 20 Kapitel des Jahrbuches.

Bestellen Sie Ihren Markt Report Fakten und Trends 2021 jetzt im Shop.


Beitrag von Sven Bergau
Projektmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Anlieferung im März wieder über Vorjahr

27.05.2021 (AMI) – Im März kletterte das Rohstoffaufkommen in der EU-27 wieder über das Vorjahresniveau, nachdem der Jahresstart gedämpft verlaufen war. Im ersten Quartal wurde die Vorjahresmenge insgesamt leicht unterschritten.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Unveränderter Schlachtschweinepreis

26.05.2021 (AMI) – Trotz der fehlenden Schlachttage gestaltet sich der Handel mit Schlachtschweinen überwiegend flott. Aufgrund der Feiertage sind regional zwar etwas mehr Schweine im Angebot, auch hier finden sich aber problemlos Abnehmer. Zugleich halten einige Landwirte ihre Tiere zurück, auch weil in den kommenden Wochen festere Preise erwartet werden.   Mehr

Welt | Soja | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Der Kursverfall bei Soja geht weiter

26.05.2021 (AMI) – Die Sojakurse an der Börse in Chicago kennen aktuell nur eine Richtung: abwärts. Eine Vielzahl von Faktoren setzt der weltweit wichtigsten Ölsaat weiter zu.   Mehr

Welt | Rohmilch | Erzeugung

Angebot am Weltmarkt nimmt weiter zu

26.05.2021 (AMI) – Am globalen Milchmarkt hat das Angebot im ersten Quartal 2021 zugenommen. Im März verstärkte sich das Wachstum bei den Produktionsmengen der bedeutenden Exporteure. Auch in den übrigen Erzeugungsregionen waren zum Jahresbeginn nahezu durchgängig steigende Tendenzen zu verzeichnen.   Mehr

Deutschland | Konsummilch | Aktionspreise

Steigende Anzahl der Offerten für Milch

25.05.2021 (AMI) – Nach einem kurzen Rückgang der Werbeangebote für Milch Ende April 2021 wurden zuletzt wieder deutlich mehr Offerten für die Warengruppe gefunden. Dabei wurde die haltbare öfter beworben als die frische Trinkmilch.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Preise

Weltmarktpreise entwickeln sich uneinheitlich

21.05.2021 (AMI) – Beim GlobalDairyTrade-Tender in Neuseeland blieb der Durchschnittspreis über alle gehandelten Produkte nahezu stabil. Bei den einzelnen Produkten gingen die Entwicklungen jedoch auseinander.   Mehr

Deutschland | Futtermittel | Preise

Knappe Rohstoffe treiben Mischfutterpreise

20.05.2021 (AMI) – Nach einer kleinen Verschnaufpause im Vormonat, ausgelöst durch preisschwaches Sojaschrot, setzten die Mischfutterpreise im Mai ihren Aufwärtstrend fort, angetrieben von den stark steigenden Rohstoffnotierungen.   Mehr

Deutschland | Käse | Nachfrage

Kurzfristige Nachfragebelebung bei Schnittkäse erwartet

20.05.2021 (AMI) – Schnittkäse wurde vom LEH und der Industrie rege nachgefragt. Mit den zunehmenden Öffnungen der Gastronomie stellen sich die Hersteller kurzfristig auf einen steigenden Bedarf in diesem Bereich ein. Die Preise bewegten sich dabei überwiegend auf stabilem Niveau.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Deutlich weniger Schweine geschlachtet

20.05.2021 (AMI) – Der Trend der sinkenden Schlachtzahlen bei den Schweinen setzt sich auch in diesem Jahr fort. So sank im 1. Quartal die Menge der zur Fleischerzeugung genutzten Schweine um 4,2 %. Im Vergleich mit den Schlachtzahlen sank die erzeugte Fleischmenge etwas weniger stark, da die Tiere mit einem höheren Gewicht zur Schlachtung kamen.   Mehr

Welt | Öle | Marktversorgung

USDA avisiert steigende Palmölproduktion 2021/22

19.05.2021 (AMI) – Die globale Herstellung von Palmöl dürfte sich um 3,7 % vergrößern, angetrieben von einer Bedarfssteigerung um 2,4 %.   Mehr