Welt | Milch & Milchprodukte | Angebot

Globaler Milchmarkt 2019 weiter gewachsen

19.12.2019 (AMI) – Im Jahr 2019 ist die globale Milcherzeugung weiter gestiegen. Regional verlief das Wachstum jedoch, vor allem witterungsbedingt, gedämpft. Zeitgleich hat auch die Nachfrage nach Milchprodukten zugenommen, vor allem in Asien. Hiervon profitierten vorrangig die Anbieter in Ozeanien und der EU. Bei den USA dämpften die Auswirkungen der Handelsstreitigkeiten die Absatzmöglichkeiten.

Der Weltmilchmarkt ist ein stark wachsender Markt. Auch 2019 haben sich die steigenden Tendenzen fortgesetzt. Die FAO schätzt den Anstieg auf 1,4 %. Die umfangreichsten Mehrmengen entfallen dabei auf Asien, dort vor allem auf Indien. In den übrigen Regionen sind die Anstiege bestenfalls unterdurchschnittlich, in Ozeanien zeichnen sich hingegen rückläufige Entwicklungen ab.

Regional sind die steigenden Tendenzen bereits im Herbst 2018 ins Stocken geraten. Dies war vornehmlich die Folge von Dürre- und Hitzeperioden, die sich dämpfend auf die Milchproduktion ausgewirkt haben. Da hiervon auch teils die großen Exporteure von Milchprodukten betroffen waren, machte sich dies auch beim globalen Angebot bemerkbar.

Internationale Nachfrage nimmt weiter zu

Dem teils gedämpften Angebot stand ein weltweit steigender Bedarf an Milchprodukten gegenüber. Treiber hierfür waren nach wie vor die wachsende Weltbevölkerung, die steigende Kaufkraft in den Schwellenländern und die dortige Verwestlichung der Verzehrsgewohnheiten. Im Zuge dessen ist die globale Nachfrage 2019 in fast allen wichtigen Produktbereichen weiter gewachsen.

Die EU hat in den vergangenen Jahren im Zuge dessen ihre Marktbedeutung ausgebaut. 2019 ist die Gemeinschaft, kurz vor Neuseeland, der größte Exporteur von Milchprodukten sein. Beide haben in diesem Jahr von der wachsenden Nachfrage profitiert. Bei den USA, mit deutlich Abstand im Ranking der Exporteure auf Rang Drei, machten sich hingegen vermehrt die Auswirkungen der Handelsstreitigkeiten mit traditionell bedeutenden Abnehmern wie Mexiko und China bemerkbar.

Weltmarktpreise auf erhöhtem Niveau

Durch das begrenzte Angebot und die gleichzeitig wachsende Nachfrage haben sich Anfang 2019 festere Preistendenzen am Weltmarkt eingestellt. Seit der Jahresmitte bewegen sich die Preise für Milchprodukte insgesamt auf erhöhtem Niveau. Knappheiten zeigten sich dabei vor allem auf der Eiweißseite, die im Jahresverlauf, nach dem Abbau der Bestände in den USA und der EU, deutlich höher bewertet wurde. Bei Käse und Butter kam es hingegen zwischenzeitlich auch zu Preiskorrekturen nach unten.

Wie entwickelten sich Angebot und Nachfrage im Detail? Wo liegen die Wachstumsmärkte und wer bedient sie? Eine umfangreiche Einschätzung der Lage finden Sie im Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten den Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft kennenlernen? Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.


Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojakurs fällt auf 1-Monatstief

05.06.2024 (AMI) – Für die Sojanotierung an der Börse in Chicago ging es zuletzt nach unten. Impulse kamen dabei vor allem von der flotten Sojabohnenaussaat in den USA und schwächeren Maiskursen.   Mehr

Europa | Rinder | Export

EU führt mehr Rindfleisch aus

05.06.2024 (AMI) – Von Januar bis März 2024 erhöhte die EU die Ausfuhren von Rindern und Rindfleisch um knapp 9 %. Trotz der zuletzt leicht rückläufigen Bestände in zahlreichen EU-Staaten, wurden die Exporte in einigen Ländern sehr deutlich ausgeweitet.   Mehr

Deutschland | Schweine | Export

Deutsche Ausfuhren von Schweinefleisch gestiegen

05.06.2024 (AMI) – Die deutschen Ausfuhren von Schweinefleisch und Nebenprodukten sind im ersten Quartal dieses Jahres um 1,5 % gestiegen. Dabei sind die Exporte in Drittländer ausgeweitet worden, während die Lieferungen in der EU sich leicht rückläufig entwickelten.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Agrarrohstoffindex klettert weiter

04.06.2024 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex legte im Vergleich zum Vormonat um 2,2 % auf 135,4 Punkte zu. Dabei stiegen die Erzeugerpreise für Getreide, Raps, Milch und Rinder. Dagegen blieben die Preise für Schweine auf dem Niveau vom April 2024.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

IGC kürzt Prognose der EU-Rapserzeugung

03.06.2024 (AMI) – Mit den aktuell avisierten 88,1 Mio. t erwartet der Internationale Getreiderat (IGC) im kommenden Wirtschaftsjahr eine rund 1,2 Mio. t kleiner Rapserzeugung als noch 2023/24.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Vorjahreslinie knapp überschritten

31.05.2024 (AMI) – Im ersten Quartal von 2024 lieferten die Landwirte, umgerechnet auf Standardmonate mit 30,5 Tagen, rund 8,2 Mio. t Milch an die Molkereien in Deutschland.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis seit 13 Wochen stabil

29.05.2024 (AMI) – Das wechselhafte Wetter und der Feiertag in einigen Bundesländern bremsen auch in der laufenden Woche den Handel mit Schlachtschweinen aus.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Angebot

Milchanlieferung am Saisonhoch

29.05.2024 (AMI) – Mitte Mai nahmen die Milchmengen saisonal bedingt weiter zu und übertrafen dabei das Vorjahresniveau. Industrierahm war Ende des Monats zunehmend gefragt, infolgedessen zogen die Preise weiter an. Auf der Eiweißseite herrschten ebenfalls festere Tendenzen vor.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Nachfrage nach Mais keimt auf

29.05.2024 (AMI) – Während die Weizenpreise aufgrund der voraussichtlich deutlich geringeren russischen Ernte steigen, keimt die Nachfrage nach Mais für Futtermittelzwecke auf.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Weniger Raps importiert

29.05.2024 (AMI) – Die Rapskurse können aufgrund getrübter EU-Ernteaussichten bedingt durch anhaltende Niederschläge weiter zulegen. Unterdessen liegen die bisherigen EU-Rapsimporte knapp ein Drittel unter Vorjahr, die Sojaimporte hingegen auf Vorjahresniveau.   Mehr