Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekurse fester

08.05.2024 (AMI) – Die russische Weizenernte 24 dürfte aufgrund ungünstiger Vegetationsbedingungen geringer ausfallen als zuvor erwartet. Auch in Europa und Nordamerika haben Feldbestände mit dem Wetter zu kämpfen.

In Paris können die Getreidekurse auf Wochensicht zulegen. So schloss der Fronttermin für Weizen am 07.05.2024 bei 209,75 EUR/t und übertrifft das Vorwochenniveau damit um 4,75 EUR/t. Kontrakte der neuen Ernte legen sogar um bis zu 16 EUR/t zu. Der Juni-Kontrakt für Mais verzeichnet ein Wochenplus von 8,25 auf 209,25 EUR/t. Termine der Ernte 24 liegen sogar um bis zu 12 EUR/t über Vorwoche.

Im Mittelpunkt der Marktteilnehmer stehen aktuell vor allem die Witterungsbedingungen in weiten Teilen Europas und Russlands sowie jenseits des Atlantiks. In Russland gibt das anhaltend trockene Wetter Anlass zur Sorge. Auch für die kommenden Wochen wird kaum Regen vorhergesagt. Die notwendigen aber ausbleibenden Regenschauer erhöhen das Risiko einer deutlich geringeren russischen Weizenernte 2024. Im Zentrum und Süden des Landes ist es hingegen zu kalt, weswegen dort die Besorgnis um irreversible Frostschäden steigt. Aktuell schätzt das russische Beratungsunternehmen IKAR die Weizenernte des Landes auf 91 Mio. t, verglichen mit 93 Mio. t im Vormonat. Damit dürfte das Rekordvolumen des Vorjahres von 92 Mio. t etwas verfehlt werden. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Entwicklung der Feldkulturen aufgrund der ungünstigen Bedingungen beeinträchtig wird. Viele Importeure aus dem Nahen Osten und Asiens sind von Weizenimporten russischer Herkunft angewiesen. Es ist ungewiss, welche Alternativen die Importeure in Betracht ziehen, falls sich eine deutlich kleinere russische Weizenernte bestätigt. Aktuell sind die russischen Exporte der alten Ernte lebhaft, was für EU-Länder weiterhin starke Konkurrenz bedeutet. Die russischen und ukrainischen Getreidepreise sind wettbewerbsfähiger als für Getreide aus EU-Mitgliedsstaaten. Derzeit hat Schwarzmeergetreide bei einer algerischen Weizenausschreibung die Nase vorn.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schrote | Marktversorgung

Sojaschrotkäufer warten auf weitere Preisnachlässe

21.06.2017 (AMI) – Am Sojaschrotmarkt stehen die Zeichen unverändert auf Preisrückgang – das lässt die Käufer abwarten.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis bleibt stabil bei 1,81 EUR/kg

21.06.2017 (AMI) – Regional berichten befragte Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaften von einem leicht rückläufigen Aufkommen an Schlachtschweinen. Teils passt das Aufkommen zur Nachfrage der Schlachtereien, teils könnten aber auch problemlos mehr Schweine verkauft werden.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

AMI schätzt Erzeugerpreis für Milch im Juni auf 34,0 Ct/kg

21.06.2017 (AMI) – Informationen zu den Milcherzeugerpreisen stehen normalerweise erst mit großer zeitlicher Verzögerung zur Verfügung. Mit dem neuen AMI Markt aktuell Preisprognose Rohmilch schließt die AMI diese Lücke.   Mehr

Europa | Getreide | Ernte

Vegetationsbedingungen für Getreide verbessert

20.06.2017 (AMI) – Mit 45,8 Mio. t taxiert der Deutsche Raiffeisenverband DRV die diesjährige Getreideernte in Deutschland aktuell rund 400.000 t höher als im Vormonat. Auslöser für das Plus waren die Regenfälle in der ersten Junihälfte.   Mehr

Welt | Getreide | Import

Ägypten mit erneutem Tender

14.06.2017 (AMI) – Ägypten ordert ungewöhnlich viel Weizen während der sonst üblichen Pause im April/Juni.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis unverändert bei 1,81 EUR/kg

14.06.2017 (AMI) – Im Handel mit Schlachtschweinen halten sich Angebot und Nachfrage nach schlachtreifen Tieren die Waage. Ein ausgeglichener Markt und eine reibungslose Vermarktung der zur Verfügung stehenden Mengen führen zu unveränderten Schweinepreisen.   Mehr

Deutschland | Schrote | Großhandelspreise

Kaum noch promptes Rapsschrot verfügbar

14.06.2017 (AMI) – Zunehmende Sojabohnenverkäufe brasilianischer Landwirte erhöhen das Weltmarktangebot und drücken die Kurse und die Schrotpreise in Europa. Das Rapsschrotangebot ist auf den vorderen Positionen verschwindend gering, Ware zugleich jedoch gesucht.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Preise

Produktübergreifender Preisanstieg ins Stocken geraten

14.06.2017 (AMI) – Nach zuvor durchgängig steigenden Preisentwicklungen hat sich das Bild am Milchmarkt Mitte Juni wieder uneinheitlicher dargestellt. Zuletzt gingen die Verwertungen von Fett und Eiweiß erneut auseinander.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

April bringt saisonale Preiskorrekturen bei Bio-Milch

09.06.2017 (AMI) – Auf den ersten Blick sieht es bei den Preisen für ökologisch erzeugte Milch im April nach einem Rückgang aus. Ursache hierfür sind jedoch vornehmlich saisonale Effekte. die Auszahlungsleistung der Bio-Molkereien blieb zumeist konstant. Auch in den kommenden Monaten ist mit wenig Veränderung zu rechnen.   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Gebote für Weizen ex Ernte zurückgenommen

08.06.2017 (AMI) – Sporadische Geschäfte mit alterntigen Partien kennzeichnen den Brotgetreidemarkt am Ende der Saison. Hinsichtlich der kommenden wird allerdings nicht viel getan – die Unsicherheit ist weiterhin groß, die Preisvorstellungen liegen weit auseinander.   Mehr