Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis stabilisiert sich auf 1,70 kg SG

19.07.2017 (AMI) – Der massive Druck auf die Schweinepreise seitens der Schlachtereien aus der Vorwoche und auch Anfang der laufenden Woche hat sich relativ schnell in Luft aufgelöst. Trotz weiterer Hauspreisandrohungen beharren die befragten Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaften auf eine unveränderte Preisempfehlung.

Der Grund ist das kleiner werdende Aufkommen an schlachtreifen Schweinen bei einer gleichzeitig verbesserten Nachfrage seitens der Schlachtereien. Regional werden Schweine von den Einkaufsabteilungen der Schlachtereien gesucht.

Die Wochenergebnisse der industriellen Schlachtereien und Zerleger befinden sich fortgesetzt im Minus. Der Grund ist die schwache Fleischnachfrage am Inlandsmarkt und im Ausland. Im Drittlandshandel sind die Preise für Bäuche und für Nebenerzeugnisse empfindlich gekürzt worden. Auch die nachgefragten Mengen lassen zu wünschen übrig. Preislich schlagen die günstigeren Einstandspreise der Schlachtschweine 1:1 in den nachgelagerten Handelsstufen durch. Allenfalls für Nacken sind behauptete Abgabepreise üblich, ansonsten sind auf breiter Linie Preisnachlässe, teils bei schierer Ware in dem zweistelligen Cent-Bereich, üblich. Für Schinken, Koteletts, Lachse und Schultern müssen sich industrielle Verkäufer intensiv um einen Käufer bemühen, Preiszugeständnisse sind damit vorprogrammiert.

Aus China wird indes von einem neuen westlichen Trend berichtet: Insbesondere die Kundschaft im Alter von 20 bis 35 Jahren wendet sich offenbar zunehmend vom Fleisch ab, diese Zielgruppe will einmal die Woche mehr gesunde Produkte essen. Immer stärker sei Obst und Gemüse gefragt - seien es Avocados oder Fruchtsäfte. Dahinter steht bei vielen Chinesen oft die Sorge um das eigene Körpergewicht und die Gesundheit. "Die Menschen denken es ist gesünder, weniger Fleisch zu essen", so internationale Marktanalysten. Die Entwicklung schlägt sich bereits bei den Schweinefleischpreisen nieder. Um satte 25 % ging es allein seit Januar abwärts, obwohl das Angebot gesunken ist.

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Beitrag von Matthias Kohlmüller
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

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