Europa | Milch & Milchprodukte | Markttrends

EU-Milchmarkt: Was ist 2018 zu erwarten?

27.03.2018 (AMI) – Anfang 2018 war das Milchaufkommen in der EU anhaltend hoch und die Märkte zumeist ausreichend mit Ware versorgt. Die EU plant in diesem Jahr umfangreiche Auslagerungen von Interventionsware und für Ankäufe hat sie den Rahmen geändert. Zudem nehmen weltweit Protektionismus und Instabilitäten zu. Der EU-Milchmarkt steht damit 2018 vor großen Herausforderungen.

Zum Jahresbeginn bestimmten in der EU ein anhaltend hohes Milchaufkommen und, im Vergleich zum Herbst des Vorjahres, reduzierte Erlösmöglichkeiten das Bild. In Folge der zu Jahresbeginn saisonal ruhigeren Nachfrage kam es zunächst zu weiteren Preisrückgängen. Der Markt verlief jedoch, trotz des umfangreichen Rohstoffaufkommens, insgesamt recht stabil. Hierzu hat auch die im Verlauf des ersten Quartals erfolgte Belebung der Exporte beigetragen.

Die Milchanlieferung in der Gemeinschaft befand sich in den ersten Monaten von 2018 in den meisten Mitgliedsstaaten weiterhin auf Wachstumskurs, teils sogar deutlich. Hierzu dürften die, trotz der erfolgten Korrekturen, nach wie vor über 30 Ct/kg liegenden Erzeugerpreise beigetragen haben. Durch die verbesserte Liquidität auf den Höfen wurde wieder vermehrt Leistungsfutter eingesetzt. Zudem wirkte sich die gute Qualität des Grundfutters aus, das auf den Betrieben produziert worden ist. Auch im weiteren Verlauf wird die Milchanlieferung voraussichtlich zunächst weiter über der Vorjahreslinie liegen. Dabei dürfte sich das Wachstum der Milchanlieferung jedoch sukzessive abschwächen, wodurch sich die Milchmengen im Jahresverlauf an das Vorjahresniveau annähern und möglicherweise zum Herbst hin sogar wieder unterschreiten.

In der Jahressumme 2018 wird die Anlieferungsmenge in der EU voraussichtlich deutlich zunehmen. Die erwarteten Anstiege bei den beiden größten Milcherzeugern der Gemeinschaft, Deutschland und Frankreich, werden dazu wahrscheinlich einen wesentlichen Beitrag leisten. Insgesamt dürfte der Mengenanstieg in der EU im Vergleich zum Rest der Welt, und auch in Relation zu den anderen großen Exporteuren, 2018 überdurchschnittlich ausfallen.

Wie sind die Aussichten an den EU-Märkten für Milchprodukte? Und wie geht es mit der Intervention von Magermilchpulver weiter? Antworten auf diese Fragen finden Sie im Markt aktuell Milchwirtschaft. Sie sind noch kein Kunde? Dann bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement!

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Kaum große Weizenimporteure am Markt

11.04.2024 (AMI) – Große Importeure aus Nordafrika oder dem Nahen Osten hielten sich aufgrund des Fastenmonats Ramadan vom Markt fern. Unterdessen stützten mögliche Ausfuhrbeschränkungen Russlands die Notierungen.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Preise

Weltmarktpreise mit leichtem Plus

11.04.2024 (AMI) – Beim ersten GlobalDairyTrade-Tender des Monats April zogen die Preise in Neuseeland überwiegend an.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Buttermärkte zeigen sich uneinheitlich

11.04.2024 (AMI) – Die Nachfrage nach abgepackter Butter war je nach Absatzkanal unterschiedlich bei stabilen Preisen. Bei Blockbutter zeigte sich dagegen erneut eine leichte Belebung, dies führte zu steigenden Preisen.   Mehr

Deutschland | Eier | Marktversorgung

Selbstversorgungsgrad bei Eiern in Deutschland gesunken

11.04.2024 (AMI/MEG) – Die deutsche Eierproduktion sank im vergangenen Jahr um gut 1 % unter das Vorjahresniveau. Die Importe von Konsumeiern bezifferten sich 2023 auf 7,65 Mrd. Eier, das waren 6,2 % mehr als 2022.   Mehr

Deutschland | Getreide | Preise

Neue AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel

11.04.2024 (AMI) – Teils qualitativ und quantitativ schlechte Ernten, der Krieg in der Ukraine und die Konflikte im Nahen Osten mit Beeinträchtigungen der Schifffahrtswege beeinflussten die Getreide- und Ölsaatenmärkte. In der Saison 2023/24 überwogen bisher die schlechten Nachrichten. Die Warenströme haben sich verändert mit viel Bewegung an den Märkten. Die Preise gingen auf Talfahrt und stecken im Keller fest. Es ist eine turbulente Zeit für die Branche.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Weiterhin keine Preisänderung beim Schlachtschweinepreis

10.04.2024 (AMI) – Die Überhänge nach den Ostertagen sind mittlerweile größtenteils verarbeitet. Die als durchschnittlich eingestuften Angebotsmengen werden als passend für die stetige Nachfrage eingestuft.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Konkurrenz belastet US-Sojakurse

10.04.2024 (AMI) – Der Wettbewerb am globalen Sojamarkt übt Druck auf die US-Notierung aus. Besonders die USA, Brasilien und Argentinien buhlen um die schwächelnde Nachfrage am Weltmarkt.   Mehr

Europa | Schweine | Export

Dänemark verringert seine Exporte von Schweinefleisch stark

10.04.2024 (AMI) – Im Jahr 2023 führte Dänemark deutlich weniger Schweinefleisch aus. Im Vergleich mit dem Vorjahr reduzierten sich die Mengen insgesamt um ein Fünftel. Trotz der bereits 2022 starken Rückgänge der Lieferungen nach China wurden diese mit einem Minus von 44 % massiv weiter verkleinert.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise: Zuwächse schwächen sich ab

05.04.2024 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Rohmilch sind im Februar nochmals leicht gestiegen, wenn auch in geringerem Umfang als zuvor. Damit profitierten sie von den stabilen Tendenzen an den Märkten für Milch- und Molkereiprodukte zu Jahresbeginn.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Export

Uneinheitliche Exporte zum Jahresstart

04.04.2024 (AMI) – Im Januar 2024 kam es bei den Exporten von Milchprodukten aus der EU-27 in Drittländer zu Verschiebungen.   Mehr