Welt | Milch & Milchprodukte | Preise

Milchmarkt 2020 – Aussichten bedingt optimistisch

02.01.2020 (AMI) – Der Milchmarkt wird voraussichtlich in einer insgesamt robusten Verfassung in das Jahr 2020 starten. Angebotsseitig ist nicht mit größeren Wachstumsschritten zu rechnen. Die Nachfrage nach Milchprodukten dürfte jedoch insgesamt weiter zulegen. Auf der Eiweißseite sind die Aussichten dadurch anhaltend hochpreisig. Beim Milchfett ist, je nach Angebotsverlauf, auch eine schwächere Preisentwicklung nicht auszuschließen. Darüber hinaus bestehen weiterhin viele Unsicherheiten, die die Marktbeteiligten vor große Herausforderungen stellen.

Der Jahreswechsel könnte an den Produktmärkten preislich zwar teils zu gewissen Abschwächungen führen. Diese bedeuten aber wohl keine Trendumkehr, sondern eher eine kurzfristige Delle, die sich im weiteren Verlauf wieder relativieren dürfte.

Angebotsseitig nur gedämpftes Wachstum

Angebotsseitig ist 2020 nicht mit großen Wachstumsschritten zu rechnen. Dem dürften der weiter fortschreitende Strukturwandel, Auflagen zum Umweltschutz wie auch Witterungseinflüsse entgegenwirken. Dennoch steigen die Milchmengen bis in den Mai saisonal an. Sofern sich Käse bis dahin preislich auf Augenhöhe mit Magermilchpulver und Butter befindet, dürfte der zusätzliche Rohstoff vorrangig verkäst werden. In diesem Fall sind stabile bis festere Tendenzen bei den vorgenannten Produkten wahrscheinlich. Auch eine vermehrte Produktion von Magermilchpulver dürfte daran nichts ändern, hier bleibt es wohl längerfristig hochpreisig. Am Buttermarkt sind die Aussichten hingegen bestenfalls unverändert. Bei zusätzlichem Angebot oder fehlendem Absatz könnten sich durchaus erneute Preisrücknahmen einstellen.

Verlässlichkeiten bleiben Mangelware

Unabhängig von möglichen Szenarien zu Angebots- und Nachfrageverläufen, ist der Milchmarkt wohl auch 2020 ein Spielball von unsicheren Rahmenbedingungen. Die Erzeugungsseite wird voraussichtlich mit zunehmenden externen Anforderungen, insbesondere in Bezug auf Tierwohlkriterien und Nachhaltigkeit, konfrontiert sein. Gleichzeitig müssen sich die Marktbeteiligten weiter auf Einflüsse durch Extremwetterlagen, Protektionismus und andere Unwägbarkeiten einstellen.

Welche Entwicklungen sind am Milchmarkt darüber hinaus zu erwarten? Wie sehen mögliche Szenarien aus? Eine ausführliche Analyse dazu finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft. Sie sind noch kein Kunde und möchten unseren Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft kennenlernen? Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Schweine | Erzeugerpreise

Deutsches Schweinefleisch gefragt

17.04.2019 (AMI) – In den vergangenen Wochen kam es in Deutschland zu einem fast beispiellosen Anstieg des Schlachtschweinepreises. Als Grund wird in erster Linie die rege Nachfrage aus China genannt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Verbrauch

Schlachtviehmärkte im Wandel

17.04.2019 (AMI) – Der deutsche Schlachtschweinemarkt steht vor großen Veränderungen. Bereits seit einigen Jahren schrumpfen die Bestände, 2018 ging die Produktion noch einmal deutlich zurück.   Mehr

Welt | Öle | Index

Pflanzenölindex nahe 11-Jahrestief

17.04.2019 (AMI) – Der FAO-Preisindex für pflanzliche Öle ist im März 2019 um 5,9 Punkte oder 4,4% auf 127,6 Punkte gesunken. Das ist der zweitniedrigste Stand in 11 Jahren.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Aktionspreise

Steakartikel zu Jahresbeginn im Fokus der Werbung

17.04.2019 (AMI) – Die Werbezettel des Lebensmitteleinzelhandels wurden im ersten Quartal des neuen Jahres von Steakartikeln dominiert. Egal ob Rind- oder Schweinefleisch, Steaks und Schnitzel wurden deutlich intensiver beworben als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres.   Mehr

Deutschland | Schweine | Verarbeitung

Tönnies bleibt Marktführer der Schweine-Schlachtunternehmen

17.04.2019 (AMI) – Unter den zehn größten Unternehmen im Bereich der Schweineschlachtungen ist 2018 wieder die Tönnies-Gruppe mit größerem Abstand und einem Marktanteil von 29 % der Marktführer. Dabei stoßen die TOP 10 an Kapazitätsgrenzen.   Mehr

Europa | Rinder | Marktprognose

EU-Prognoseausschuss Rind April 2019

17.04.2019 (AMI) – Die Rindfleischproduktion in der Europäischen Union ist von 2015 bis 2018 beachtlich gewachsen. Im Jahr 2018 sorgte die Rekorddürre für Missernten und damit verbunden ist oft eine bedrohliche Futterknappheit. Erhöhte Kuh- und Färsenschlachtungen waren die Folge. Welche Prognosen gibt es für das Jahr 2019?   Mehr

Deutschland | Eier | Haushaltsnachfrage

Vor Ostern lebt der Eierhandel auf

17.04.2019 (AMI) – Die Verarbeitungsindustrie und die Färbereien haben mittlerweile den Großteil des Ostergeschäfts abgeschlossen. Die bunt gefärbten Eier stehen bereits in den Regalen und dürften in der aktuellen Woche vermehrt nachgefragt werden. Im vergangenen Jahr führte der vorangegangene Fipronil-Skandal noch zur Verknappung. Im aktuellen Jahr scheint der Eiermarkt ausgeglichen.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung im Februar stabilisiert

16.04.2019 (AMI) – Anfang 2019 hat das Rohstoffaufkommen in der EU saisonal zugenommen. Nach anfänglichem Rückstand stabilisierte sich die Anlieferung im Februar deutlich, wodurch sich die erfassten Milchmengen wieder nahezu auf dem Vorjahresniveau bewegten. Dennoch wurde die Vorjahresmenge in der Summe der ersten beiden Monate nicht erreicht.   Mehr

Deutschland | Öle | Haushaltsnachfrage

Nischen liefern Impulse im Markt für Speiseöl

16.04.2019 (AMI) – Die privaten Haushalte in Deutschland kauften 2018 erneut weniger Speiseöl als im Jahr zuvor.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Index

Preisniveau am internationalen Milchmarkt steigt weiter

15.04.2019 (AMI) – Das globale Preisniveau für Milchprodukte verzeichnete im März einen weiteren Anstieg. Der von der FAO ermittelte Index erreichte 204,3 Punkte und lag damit das dritte Mal in Folge über dem Ergebnis des Vormonats.   Mehr