Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais auf 32-Monatstief

03.08.2023 (AMI) – Wettervorhersagen mit Regen und milderen Temperaturen schicken US-Maiskurse auf Talfahrt. Auch Weizen verzeichnet rote Zahlen.

So niedrig schloss der Fronttermin für Mais an der CBoT seit 04.01.2021 mehr. Am 02.08.2023 unterschritt er mit 4,88 USD/bu zum zweiten Mal in 2 Handelswochen die Linie von 5 USD/bu und dürfte den Abwärtstrend fortsetzen. Umgerechnet sind das 175 EUR/t und damit 17,30 EUR/t weniger als in der Vorwoche.

Die sich absehbar verbessernden Vegetationsbedingungen erzeugen Kursdruck. Nach der anhaltenden Trockenheit und Hitze der vergangenen Wochen werden deutlich kühlere Temperaturen und vermehrte Niederschläge prognostiziert, was den Feldbeständen zugutekommt. Allerdings kommt der Regen für einige Bestände wohl zu spät. Das USDA bonitierte Ende Juli nur noch 55 % der US-Maisfeldbestände als überdurchschnittlich, 2 Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche und 4 Punkte weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. Diese Prognose konnte den Kursrückgang lediglich dämpfen. Zusätzlicher Druck kam von der starken Exportkonkurrenz Brasiliens. Jüngsten Angaben zufolge führte das Land im Juli 23 rund 4,3 Mio. t Mais aus, immerhin 200.000 t mehr als im Vorjahresmonat.

Weizen tendiert ebenfalls schwächer. So schloss der Fronttermin am 02.08.2023 bei umgerechnet 214 EUR/t und büßte damit auf Wochensicht rund 25,15 EUR/t an Wert ein. Druck kam dabei von der laufenden US-Ernte, welche das Angebot saisontypisch vergrößert und sich auf der Zielgeraden befindet. 80 % der Winterweizenfläche waren am 30.07.23 geräumt, die Sommerweizenernte hat gerade begonnen.

Die jüngsten Entwicklungen in Osteuropa konnten den Rückgang lediglich etwas begrenzen. Russland griff zuletzt den wichtigsten ukrainischen Binnenhafen an der Donau an und verstärkte damit seine Kampfhandlungen, um die ukrainischen Lieferungen zu unterbinden.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen in Paris? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Nadja Pooch
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Brotweizenpreise derzeit vor allem international unter Druck

17.08.2017 (AMI) – Preiskorrekturen nach unten an den internationalen Terminmärkten haben auch hiesige Erzeugerpreise gedrückt, ohne dass nennenswerte Geschäfte dahinterstecken. Erzeuger halten gute Qualitäten zurück und spekulieren wegen der vielfach gemeldeten Mängel auf höhere Preise für entsprechende Ware.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Höhere Fettgehalte liegen bei den Verbrauchern im Trend

17.08.2017 (AMI) – Milchprodukte mit höheren Fettgehalten statt Light-Varianten, Bio-Milch statt konventionell erzeugte Milch: Dieser Wandel des Konsumverhaltens der Verbraucher in Deutschland setzte sich im ersten Halbjahr 2017 fort. Insgesamt entwickelte sich die Nachfrage nach Milchprodukten dabei jedoch uneinheitlich.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Anstieg der Butterpreise setzt sich fort

17.08.2017 (AMI) – Im August hat sich der Steilflug der Blockbutterpreise fortgesetzt. Dieser hatte im Juli eine kurze Pause eingelegt. Zuletzt zogen die Preise erneut an und erreichten damit eine neue Rekordhöhe.   Mehr

Europa | Vieh & Fleisch | Markttrends

Licht und Schatten im Eierskandal

16.08.2017 (AMI) – Pünktlich zum Sommerloch landet der Eierskandal um mit Fipronil verseuchte Eier in den Medien. Es gibt hierbei gewisse Analogien zu bisherigen Lebensmittelskandalen. Neben übertriebener Panikmache bis hin zu fehlender Transparenz in der Ursachenermittlung gibt es viele Facetten der Berichterstattung. Welche Analogien und Folgen lassen sich feststellen?   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis die sechste Woche stabil bei 1,70 EUR/kg

16.08.2017 (AMI) – Das Aufkommen an Schweinen nähert sich peu a peu der 100 % Marke. Wetterbedingt und aufgrund abgeschlossener Erntearbeiten kommen wieder leicht mehr Schweine zur Vermarktung. Von 97 % kommend wird das Angebot für die neue Woche auf 98 % beziffert. Die Nachfrage von Seiten der Schlachtereien wird von den Einsendern mit gut bis sehr gut beschrieben.   Mehr

Welt | Öle | Erzeugung

Palmölproduktion steigt, Exporte gehen zurück

16.08.2017 (AMI) – Die Palmölkurse tendieren auf Wochensicht nahezu unverändert. Festere Sojaölkurse und ein schwächerer Ringgit gaben zunächst Auftrieb. Jüngst wurden die Kurse aber von deutlichen Exportrückgängen sowie einer Anhebung der Importzölle Indiens belastet.   Mehr

Europa | Getreide | Ernte

Großbritannien erwartet leicht überdurchschnittliche Erträge für Wintergerste

10.08.2017 (AMI) – Britische Wintergerstenernte geht trotz Regenfällen zügig voran. Erste Ertrags- und Qualitätsschätzungen fallen positiv aus. Dagegen steckt die Ernte bei Winterweizen und Sommergerste noch in den Startlöchern. Hier ist es noch zu früh für erste Prognosen.   Mehr

Deutschland | Käse | Nachfrage

Käse vor allem in Südeuropa nachgefragt

10.08.2017 (AMI) – Der Markt für Schnittkäse ist Anfang August weiterhin von einer stabilen Lage gekennzeichnet. Besonders der Warenabfluss in die südeuropäischen Urlaubsregionen war nach wie vor hoch.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Unveränderter Schlachtschweinepreis

09.08.2017 (AMI) – Der deutsche Schlachtschweinemarkt präsentiert sich aktuell erzeugerfreundlicher. Die angebotenen Mengen sind zwar regional deutlich unterschiedlich, in der Summe aber dennoch eher überschaubar. Zugleich ist die Nachfrage zumeist flott, die Stückzahlen lassen sich problemlos absetzen.   Mehr

Deutschland | Raps | Marktversorgung

Rapserzeuger warten auf festere Preise

09.08.2017 (AMI) – Das gegenwärtige Rapspreisniveau entspricht vielfach nicht den Vorstellungen der Erzeuger. Sie warten auf festere Preise, doch von den Mühlen ist vorerst nicht mit Kaufimpulsen zu rechnen. Entsprechend ruhig verlaufen die Rapsgeschäfte derzeit.   Mehr