Deutschland | Schweine | Marktversorgung

Starker Rückgang der Schweinebestände hat Folgen

07.04.2022 (AMI) – In Deutschland ist die Zahl der gehaltenen Schweine deutlich gesunken. Das hat Folgen auf die Erzeugung von Schweinefleisch. So verringerten sich die Schweineschlachtungen innerhalb der vergangenen 2 Jahren um 6 %. Neben der Corona-Pandemie wirkten sich zusätzlich die stetig sinkende Nachfrage nach Schweinefleisch sowie die eingebrochenen Exportmöglichkeiten in Drittländer aus. Die Schlachtungen von importierten Tieren wurden im Jahr 2021 um fast die Hälfte reduziert.

Gleichzeitig ging die Zahl der geschlachteten inländischen Schweine nur leicht zurück. Inzwischen macht sich das geringe Angebot bemerkbar. Anfang März kam es zu beispiellosen Preisanstiegen im Handel mit Schlachtschweinen. Innerhalb von 4 Wochen wurde die Notierung um 62 Ct/kg angehoben. Neben dem knappen Angebot beschleunigten die massiv gestiegenen Futter- und Energiekosten diese Entwicklung. Für das Jahr 2022 wird in aktuellen Prognosen mit einer erzeugten Schweinefleischmenge von 4,6 Mio. t ausgegangen, im Vergleich mit dem Vorjahr wären das 7 % weniger.

Rückläufige Bestände auch in der Rinderhaltung

Nachdem 2014 bei den Rinderbeständen ein Höhepunkt erreicht wurde, geht die Zahl der in Deutschland gehaltenen Rindern nun jedes Jahr zurück. Im November 2021 wurden nur noch 11,0 Mio. Rinder festgestellt, damit hat sich die Rinderherde innerhalb von 7 Jahren um 13 % verkleinert. Auf der Nachfrageseite blieb der Konsum von Rindfleisch nahezu stabil. Aufgrund der Angebotsknappheit erreichten die Preise für Schlachtrinder in diesem Jahr neue Rekordwerte. Anfang April wurde der Preis für Jungbullen R3 gegenüber dem Vorjahr um mehr als 2 EUR/kg übertroffen. Auch für 2022 wird ein leicht steigender Pro-Kopf-Verzehr bei Rindfleisch prognostiziert. Landwirte dürften weiterhin ein hohes Preisniveau erwarten.

Zu diesen und anderen Themen liefert die AMI Markt Bilanz Vieh & Fleisch 2022 detaillierte Daten und ausführliche Fakten. Unser Jahrbuch gibt aktuelle Trends der deutschen und internationalen Märkte wieder. Es bietet eine solide Grundlage für strategische Entscheidungen für Marktbeteiligte auf allen Handelsstufen. Buch und E-Book können bequem im AMI-Shop online bestellt werden.

Beitrag von Mechthild Cloppenburg
Marktexpertin Fleischwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Tierbestand

Deutscher Schweinebestand sinkt weiter

06.07.2023 (AMI) – Deutlich verringert hat sich die Zahl der in Deutschland gehaltenen Schweine. Vor dem Hintergrund fast zwei Jahre anhaltend schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen und immer anspruchsvollerer gesetzlicher Vorgaben für die Schweinehaltung setzte sich der Trend der rückläufigen Schweinebestände fort.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Marktstruktur

Die Milchbranche auf den Punkt gebracht

06.07.2023 (AMI) – Das Jahr 2022 war für die Milchbranche ein Jahr der Superlative. Die Preise für Molkereiprodukte stiegen rasant an und trieben auch die Milcherzeugerpreise auf bisher nie erreichte Höchststände.   Mehr

Deutschland | Butter | Nachfrage

Butter Anfang Juli schwächer bewertet

06.07.2023 (AMI) – Abgepackte Butter wurde zu Beginn der zweiten Jahreshälfte auf einem abgeschwächten, aber saisonal üblichen Niveau abgerufen. Der Handel mit Blockbutter verlief weiter ruhig. Die Notierungen wurden leicht nach unten korrigiert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Ausgeglichener Markt für Schlachtschweine

05.07.2023 (AMI) – Wie schon in den vergangenen Wochen fallen die Stückzahlen an schlachtreifen Schweinen klein aus und lassen sich trotz des deutlichen Preisanstieges in der Vorwoche zügig vermarkten. Zwar kommt von Seiten der nachgelagerten Stufen Kritik bezüglich des aktuellen Preises, schlussendlich ist die Konkurrenz aber so groß, dass dieser akzeptiert werden muss.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: EU-Rapsexporte 20 % über Vorjahr

05.07.2023 (AMI) – Die EU exportierte im Wirtschaftsjahr 2022/23 knapp 100.000 t mehr als noch ein Jahr zuvor. Wichtigste Empfängerländer waren hierbei das Vereinigte Königreich, Pakistan sowie die USA.   Mehr

Europa | Getreide | Marktprognose

Ukraine: Maisfläche 2023 größer als erwartet

03.07.2023 (AMI) – Das ukrainische Maisareal dürfte sich nach Einschätzung des Auslandsdienstes des US-Landwirtschaftsministeriums FAS auf 4,2 Mio. ha belaufen.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Vorschau

Weltweiter Handel steigt moderat

30.06.2023 (AMI) – Die FAO rechnet für das Jahr 2023 mit einer insgesamt steigenden Milchproduktion. Für den globalen Handel mit Milchprodukten wir von einem geringfügigen Wachstum ausgegangen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise geben nach

30.06.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe verzeichnete im Juni 23 ein erneutes Minus und erreichte 172,2 Punkte. Das entspricht einem Minus von 1,2 % gegenüber Vormonat. Besonders die Erzeugerpreise für Milch sowie Schlachtvieh tendierten schwächer, während sich die Forderungen für Mais, Raps und Schweine befestigten.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelteuerungsrate ist weiter auf dem Rückzug

29.06.2023 (AMI) – Den vierten Monat in Folge schwächte sich nun das Preisniveau für frische Lebensmittel ab.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchanlieferung durchgängig über Vorjahr

29.06.2023 (AMI) – Im Zeitraum Januar bis April 2023 erfassten die deutschen Molkereien nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) bundesweit rund 10,9 Mio. t konventionelle Kuhmilch.   Mehr