Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktprognose

Vorschau auf die Vieh- und Fleischmärkte im Juli 2017

03.07.2017 (AMI) – Die Erzeugerpreise für Jungbullen entwickelten sich Mitte Juni saisonuntypisch leicht anziehend. Obwohl die Nachfrage nach Jungbullen fast in ganz Deutschland als ruhig beschrieben wird, verhindert das weiterhin relativ kleine Angebot bislang Preisrückgänge.

Entsprechend lag der Preis für Jungbullen der Kategorie R3 bundesweit in der zweiten Juniwoche mit rund 3,60 EUR/kg 18 Ct/kg über dem Niveau des Vorjahres. Auch im Juli ist eine grundlegende Änderung dieser Marktlage nicht in Sicht. Im Juli dominierten in den Vorjahren zumeist knapp behauptete Preise. Bei den aktuell eher kleinen Mengen scheint eine vergleichbare Entwicklung auch im laufenden Jahr realistisch. Die Ferienzeit und die sommerlichen Temperaturen drosseln die Nachfrage nach Rindfleisch, so dass leichte Preisschwächen nicht ausgeschlossen werden können. Das relativ begrenzte Angebot an Jungbullen dürfte hingegen die Preisabschläge begrenzen.

Grillfleisch vom Schwein im Fokus

Die Nachfrage nach Grillfleisch vom Schwein war zuletzt stabil und sorgte damit für ausgeglichene Marktverhältnisse. Der Ferienbeginn in Niedersachsen ab dem 22. Juni und der dann folgende Beginn in anderen Bundesländern dürfte zu einem geringeren Bedarf an Schlachtschweinen seitens der Schlachtereien sorgen. Andererseits pendelt das Aufkommen an schlachtreifen Tieren in den Sommermonaten oft zurück. Problematisch gestalten sich hingegen aus Sicht der Schlachtereien und Zerleger die erzielbaren Abgabepreise für Teilstücke und Exportware. Viele Schlachtunternehmen äußern sich kritisch im Hinblick auf die fehlenden Margen. Trotzdem ist es auch im Juli möglich mit unveränderten Preisen zu rechnen. Die hohen Ferkelpreise im Frühjahr stützen die Vermutung, dass das Aufkommen an schlachtreifen Schweinen im Sommer keinesfalls zu umfangreich ausfallen lassen dürfte.

Auf welche Marktverhältnisse sich die Erzeuger im Juli einstellen müssen, lesen Sie in der vollständigen Monatsvorschau zur Entwicklung an den Schlacht- und Nutzviehmärkten der AMI. Dort finden Sie eine Marktanalyse mit Preisgrafik gibt es jeweils zu den Märkten:
• Jungbullen
• Schlachtkühe
• Schwarzbunte Nutzkälber
• Fleckviehkälber
• Schlachtschweine
• Ferkel
• Lämmer

Nutzen Sie dazu unseren Online-Dienst Markt aktuell Vieh und Fleisch. Bitten loggen Sie sich ein.

Sie sind noch kein Kunde? Dann besuchen Sie doch unseren Shop.

Beitrag von Dr. Tim Koch
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Milch & Milchprodukte | Börsennotierungen

Weltmarktpreise für Butter steigen 2024 deutlich

21.03.2024 (AMI) – Im Januar und Februar des Jahres 2024 stiegen die Preise am Weltmarkt produktübergreifend. Insbesondere Butter legte dabei deutlich zu.   Mehr

Europa | Schweine | Erzeugung

Verringerung der Schweineschlachtungen in der EU

21.03.2024 (AMI) – Das Jahr 2023 war geprägt von einem europaweiten Rückgang der Schlachtungen von Schweinen. Insgesamt wurden in der EU von Januar bis Dezember knapp 220 Mio. Schweine geschlachtet.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Erstmals liegt die Lebensmittelteuerungsrate im negativen Bereich

21.03.2024 (AMI) – Das Jahr 2024 startete mit einer moderaten Inflationsrate für frische Lebensmittel. Im Februar zahlten die Verbraucher dann zum ersten Mal seit Dezember 2020 weniger für diese Produkte.   Mehr

Europa | Rinder | Erzeugung

Erzeugung von Rindfleisch in der EU sinkt

21.03.2024 (AMI) – Die Schlachtungen von Rindern sowie die Produktion von Rindfleisch entwickelten sich 2023 in der EU rückläufig. Von Januar bis Dezember nahm die Zahl der geschlachteten Rinder um 3,4 % ab.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

20.03.2024 (AMI) – Der deutsche Schlachtschweinemarkt präsentiert sich aktuell durchweg ausgeglichen. Die Tiere werden teilweise etwas zügiger abgeliefert, lassen sich aber problemlos vermarkten.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps im festen Umfeld über Vorwoche

20.03.2024 (AMI) – Die Notierungen weiten die Gewinne der vorigen zwei Wochen aus. Treibende Faktoren waren dabei feste US-Soja- sowie Rohölkurse.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Marktprognose

Rapsproduktion in der EU geht zurück

18.03.2024 (AMI) – Die Rapsproduktion in der EU dürfte nach Schätzung der Analysten von Tallage um fast 8 % auf 18,3 Mio. t zurückgehen.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Erzeugung

Produktion in der EU gestiegen

15.03.2024 (AMI) – Mit einer geringfügig zunehmenden Milcherzeugung stieg auch die Produktion von Molkereiprodukten in der EU im Jahr 2023. Magermilchpulver war das einzige Erzeugnis mit einem Rückgang.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Kurzzeitige Exporthoffnung stützte Kurse

14.03.2024 (AMI) – Die Hoffnung auf höhere Preise stieg mit der Veröffentlichung von Weizenausschreibungen aus Ägypten, Jordanien und Algerien. Die Konkurrenz aus Russland und auch der Ukraine ist derzeit jedoch zu groß. Weizen aus der Schwarzmeerregion wird oftmals aufgrund der deutlich günstigeren Preise präferiert.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Marktversorgung

Große Herausforderungen am Kartoffelmarkt

14.03.2024 (AMI) – Die Entwicklungen am Kartoffelmarkt sind bisher schon sehr dynamisch. Rekordpreise bezogen auf die Jahreszeit wurden längst erreicht. Christoph Hambloch erklärt in einem Web-Seminar wie prekär die Voraussetzungen für die weitere Entwicklung sind.   Mehr