Deutschland | Futtermittel | Preise

Veredelungsbetriebe kommen preisgünstiger an Futtermittel

20.09.2017 (AMI) – Die Forderungen für Futtermittel tendieren im September überwiegend schwächer. Während sich die Schrotpreise uneinheitlich entwickeln, geben Einzelfuttermittel teils kräftig nach. Milch- und Nullaustauscher können sich trotz sinkender Rohstoffpreise behaupten.

Im August/September hat sich an der ruhigen Marktsituation der vergangenen Wochen nichts geändert. Das Geschäft mit der Mischfutterindustrie verlief in ruhigen Bahnen, viele hatten sich schon vor Wochen längerfristig eingedeckt, und die Erlöse aus dem Verkauf von Schrot und Öl waren für die Mühlen in Deutschland nach wie vor nur bedingt zufriedenstellend. Erst recht, nachdem das USDA zur Monatsmitte seine Ernteprognose für US-Soja nochmals anhob, und zwar unerwartet deutlich. Das erzeugte Preisdruck, auch am hiesigen Sojaschrotmarkt. Die wenigen überhaupt noch aktiven Käufer zogen sich zurück. Nach Veröffentlichung der neuesten USDA-Zahlen rechneten sie nun umso mehr mit einer reichlichen Sojaversorgung 2017/18 und spekulierten auf weitere Preisnachlässe. Das Gros der Mischfutterhersteller kaufte im September bei gut gefüllten Lägern aber ohnehin nicht mehr ein.

Milchaustauscher überraschen mit weiterer Preisbefestigung

Die Forderungen für Milchaustauscher zeigen weiterhin keine Schwäche, obschon die Milchpulver- und Süßmolkenpulvernotierungen schwächer tendieren. Die Nachfrage nach den beiden Komponenten hat sich weiter abgeschwächt, viele Verarbeitungsbetriebe produzieren derzeit für staatliche Interventionskäufe, die zwar mehr als der Marktpreis einbringen, das Problem eines unausgeglichenen Nachfrage-Angebot-Verhältnisses jedoch lediglich in die Zukunft verlagern.

Druscharbeiten setzen Mais unter Druck, Futterweizen behauptet sich

In den Frühgebieten der Rheinschiene wurde in der vergangenen Woche der erste Körnermais gedroschen und in Südbaden liegen erste Preisvorstellungen vor. Doch zu diesen will niemand verkaufen. Auch wenn es sich abzeichnet, dass die Körnermaisernte besser ausfällt als anfänglich erwartet und möglicherweise sogar Silomais stehengelassen wird, um die Körner zu dreschen, ist dieses Niveau zu gering. In anderen Regionen werden die ersten Partien noch zu Preisen der Ernte 2016 aufgenommen, doch diese Preise werden sich nicht mehr lange halten können.

Ob Veredelungsbetriebe auch weiterhin mit Preisnachlässen auf den Schrot- und Mischfuttermärkten rechnen können, werden die kommenden Wochen zeigen. Halten Sie die aktuellen Entwicklungen am Futtermittelmarkt mit dem Online-Dienst Markt aktuell Futtermittel im Blick. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeit im Shop und sichern Sie sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen.

Beitrag von Sebastian Kaltenecker

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinemarkt stabilisiert sich weiter

19.08.2020 (AMI) – Die Überhänge an schlachtreifen Schweinen schrumpfen weiterhin stetig, auch die Schlachtgewichte nehmen mehrheitlich ab. Dabei gibt es durchaus regionale Unterschiede. Während die Stückzahlen im Süden eher begrenzt sind, fallen die Überhänge im Nordwesten etwas größer aus.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Außenhandel

Weniger Raps, mehr Soja eingeführt

19.08.2020 (AMI) – Trotz größerem Versorgungsdefizit hat Deutschland im Wirtschaftsjahr 2019/20 weniger Raps als im Vorjahr importiert, dafür mehr Sojabohnen. Bei Raps- und Sojaschrot verhält es sich umgekehrt.   Mehr

Deutschland | Raps | Erzeugerpreise

Steigendes Importangebot belastet Rapspreise

19.08.2020 (AMI) – Die Ölmühlen in Deutschland haben ihre Gebote für Raps deutlich zurückgenommen.   Mehr

Deutschland | Raps | Ernte

Rapsernte besser, aber nicht gut

19.08.2020 (AMI) – Nach Angaben des Statistischen Bundesamts fallen die Rapserträge 2020 in vielen Regionen schwächer aus als im Vorjahr, doch dafür wurden die Anbauflächen ausgedehnt.   Mehr

Deutschland | Butter | Aktionspreise

Zunehmend Angebotsaktionen für Butter im August geschaltet

19.08.2020 (AMI) – Die Nachfrage nach Butter lag in diesem Jahr zumeist über dem Niveau des Vorjahres. Die Corona-Pandemie und der dadurch verstärkte Inhouse-Konsum dürften eine der Ursachen gewesen sein. Im Vergleich zum Vorjahr zahlten die Verbraucher jedoch auch deutlich weniger. Mit Aktionspreisen für Butter versucht der Handel auch im August, den Absatz anzukurbeln.   Mehr

Deutschland | Getreide | Ernte

Weizen- und Gerstenernte verfehlen langjähriges Mittel

17.08.2020 (AMI) – In seiner ersten Ernteprognose 2020 geht das Statistische Bundesamt von teils großen Rückgängen gegenüber dem Vorjahr aus. Besonders Weizen hat es getroffen.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Preise

Globales Preisniveau für Milchprodukte weiter erholt

17.08.2020 (AMI) – Der FAO Preisindex für Milchprodukte verbuchte im Juli 2020 mit 101,8 Punkten den zweiten Monat in Folge ein Plus. Der Zuwachs gegenüber dem Vormonat betrug 3,5 Punkte. Damit reichte das Ergebnis erstmals wieder an das Vor-Coronaniveau heran.   Mehr

Deutschland | Malz | Markttrends

Bieraktionen nicht mehr so zahlreich

17.08.2020 (AMI) – Die Werbeaktionen mit Pils im 0,5 Liter-Mehrwegkasten waren zuletzt weniger zahlreich. Im Juli hatte das noch ganz anders ausgesehen.   Mehr

Welt | Getreide | Marktversorgung

Maisrekordernte in den USA avisiert

13.08.2020 (AMI) – Aufgrund der optimalen Vegetationsbedingungen für Mais in den USA hob das USDA in seinem aktuellen Monatsreport die Ernteschätzungen deutlich an.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Abwärtstrend bei Erzeugerpreisen verlangsamt

13.08.2020 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Milch haben im Juni 2020 weiter nachgegeben. Allerdings fiel das Minus geringer aus als zuvor.   Mehr