Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Höhere Fettgehalte liegen bei den Verbrauchern im Trend

17.08.2017 (AMI) – Milchprodukte mit höheren Fettgehalten statt Light-Varianten, Bio-Milch statt konventionell erzeugte Milch: Dieser Wandel des Konsumverhaltens der Verbraucher in Deutschland setzte sich im ersten Halbjahr 2017 fort. Insgesamt entwickelte sich die Nachfrage nach Milchprodukten dabei jedoch uneinheitlich.

Die Verbraucher mussten bei Milcherzeugnissen produktübergreifend Preissteigerungen hinnehmen. Grund dafür sind vor allem das knappe Rohstoffangebot und die begrenzte Verfügbarkeit von Milchfett. Die Milchanlieferung in Deutschland hat im ersten Halbjahr 2017 durchgehend unter dem Vorjahresniveau gelegen. Das reduzierte Angebot ermöglichte eine Erholung der Milcherzeugerpreise, die, ausgehend von einem für Milchviehbetriebe ruinösen Niveau, sukzessive stiegen.

Diese Entwicklungen bekommen auch die Verbraucher in Form von steigenden Ladenpreisen zu spüren. Das hatte zumindest teilweise Rückgänge der privaten Nachfrage zur Folge. Allen voran bei der Butter, aber auch Konsummilch und Joghurt verloren in der Gunst der Verbraucher. Produktübergreifend sind jedoch auch Wachstumsmärkte zu erkennen: Bio-Produkte sowie Erzeugnisse mit höheren Fettgehalten liegen weiterhin im Trend und konnten Zuwächse in der Nachfrage generieren. Mit Low-Fat-Varianten scheinen die Molkereien bei den Verbrauchern nicht mehr punkten zu können.

Ob die Knappheit am Fettmarkt anhält und die Preise für Verbraucher und Erzeuger weiter steigen, werden die kommenden Wochen zeigen. Halten Sie die aktuellen Entwicklungen am Milchmarkt mit dem Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft im Blick. Nutzen Sie Bestellmöglichkeit im Shop und sichern Sie sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen.

Beitrag von Juliane Michels
Marktexpertin Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Rinder | Marktstruktur

Europäische Union: Produktion und Preise im Jahr 2018

26.10.2017 (AMI) – Die Rindfleischproduktion in der Europäischen Union ist in den Jahren 2015 und 2016 beachtlich gewachsen. Im Jahr 2017 sorgte der für die Milchviehhalter wieder freundlichere Milchmarkt für eine Trendwende in Form eines spürbar gesunkenen Aufkommens an Schlachtkühen. Wie werden sich die Kuh- und Jungbullenpreise im Jahr 2018 entwickeln?   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Preise

Preise für Vollmilchpulver geben nach

26.10.2017 (AMI) – Die deutlichen Preisrückgänge auf der Fettseite machen sich nun auch beim Vollmilchpulver bemerkbar. Diese kann die Preisschwäche auf der Eiweißseite nicht mehr gänzlich kompensieren, sodass Vollmilchpulver in der Berichtswoche nochmals schwächer tendierte.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis fällt auf 1,45 EUR/kg

25.10.2017 (AMI) – Die Marktlage im Handel mit Schlachtschweinen wird feiertagsbedingt durch den Wegfall der Schlachttage in der kommenden Woche erschwert. Dort wo Allerheiligen als Feiertag gilt, gibt es sogar 2 Feiertage hintereinander.   Mehr

Europa | Zucker | Angebot

Mehr Zucker aus der EU

24.10.2017 (AMI) – Das Wirtschaftsjahr 2017/18 wird für die EU-28 nach 50 Jahren das erste ohne Quotenregelung und Exportbeschränkungen für Zucker. Rübenproduzenten reagieren mit einer Ausdehnung der Anbauflächen.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung: Zeichen stehen auf Wachstum

19.10.2017 (AMI) – EU-weit lieferten die Milcherzeuger auch im August mehr Milch an als im Vorjahresmonat. Das Plus verstärkte sich dabei gegenüber Juli nochmals deutlich, sodass zuletzt in Summe der ersten acht Monate die Milchmenge des Vorjahres überschritten wurde. Produktionsanreize kamen dabei vor allem durch die gestiegenen Milcherzeugerpreise.   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Nachfrage

Getreidemarkt: Warten auf…, was eigentlich?

19.10.2017 (AMI) – Mühlen zeigen keinen Bedarf, der Export dümpelt vor sich hin, die Mischfutterindustrie winkt auch langsam ab, also wohin mit dem deutschen Getreide? Das übrigens derzeit gar nicht offeriert wird. Was fehlt? Mehr Angebot, mehr Nachfrage? Bewegung wird erst in 2018 erwartet.   Mehr

Deutschland | Leguminosen | Marktversorgung

Ernte an Hülsenfrüchten zufriedenstellend

19.10.2017 (AMI) – Bereits im Frühjahr wurden die Weichen für eine größere Hülsenfruchternte gestellt, da die Anbaufläche insgesamt ausgedehnt wurde. Und auch die Erträge fielen durchweg höher aus als 2016.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Rohstoffaufkommen stagniert auf Vorwochenniveau

19.10.2017 (AMI) – Anfang Oktober hat der saisonale Rückgang der Milchanlieferung in Deutschland ein weiteres Mal pausiert. Der plateauähnliche Verlauf der Vorwochen setzte sich damit fort.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis bleibt auf 1,50 EUR/kg

18.10.2017 (AMI) – Die Marktlage im Handel mit Schlachtschweinen entspannt sich aus Sicht der Einsender zusehends. Regional gibt es noch leichte Überhänge, die aber vermutlich zunehmend abgebaut werden können.   Mehr

Welt | Industriegetreide | Angebot

Mehr Mais als im Vorjahr

17.10.2017 (AMI) – Die Körnermaisernte in Deutschland fällt zwar größer aus als im Vorjahr. Von einer komfortablen Versorgung kann dennoch nicht gesprochen werden, da auch bei den europäischen Nachbarn das Angebot unter dem langjährigen Mittel bleibt. Den Preisen bietet das vorerst wenig Unterstützung, denn der Druck kommt von den laufenden Ernten auf der Nordhalbkugel. Da aber weltweit 2017/18 die Nachfrage das Angebot übersteigen soll, dürfte es in der zweiten Wirtschaftsjahreshälfte wieder mehr Preisspielraum nach oben geben.   Mehr