Deutschland | Rinder | Marktversorgung

Weniger Rindfleisch in Deutschland erzeugt

17.03.2021 (AMI) – Bereits in den vergangenen Jahren reduzierte sich die Erzeugung von Rindfleisch in Deutschland. In der Prognose für 2021 wird von einem weiteren Rückgang der Produktion um 3 % ausgegangen. Als Gründe für diese Entwicklung sind zum einen die verringerten Rinderbestände und zum anderen die Einschränkungen in den Schlachtmöglichkeiten durch mit Corona infizierte Mitarbeiter zu nennen.

Ausbau der Importe von Rindfleisch prognostiziert

Im Außenhandel werden wegen der geringeren Produktion verminderte Ausfuhrmengen erwartet. Die Einfuhren dürften dagegen in diesem Jahr ausgebaut werden. Mit gut einem Fünftel aller Transporte ist die Niederlande für 2020 als wichtigstes Lieferland zu nennen. Allerdings sind die Einfuhren von Rindfleisch im vergangenen Jahr insgesamt durch den Ausbruch der Corona-Pandemie gesunken. Durch die häufigen Einschränkungen beim Außer-Haus-Verzehr ist die Nachfrage nach Rindfleisch insgesamt gesunken, da besonders für Edelteile vom Rind ein Absatzweg über die Gastronomie läuft. Im Laufe des aktuellen Jahres sollten die Beschränkungen nach und nach aufgehoben werden. Dies dürfte für eine steigende Nachfrage von Restaurants und Kantinen und damit zu einem erhöhten Importbedarf führen.

Erlöse für Schlachtrinder stabil bis schwächer

Obwohl die Rinderbestände gesunken sind, konnten für Schlachtrinder im vergangenen Jahr lediglich knapp stabile oder schwächere Preise erzielt werden. So erlösten die Erzeuger für Jungbullen der Handelsklasse R3 im Jahresdurchschnitt 2020 rund 3,56 EUR/kg. Im Jahr zuvor war der Erlös minimal höher mit 3,57 EUR/kg. Bei den Kühen sanken die Preise 2020 gegenüber 2019 mit einem Minus von 20 Ct/kg auf 2,60 EUR/kg deutlich.

Rindfleischproduktion dürfte 2021 weiter sinken

Im November 2020 wurden sowohl weniger gehaltene Rinder als auch Rinderhalter festgestellt. Entsprechend gehen aktuelle Prognosen für dieses Jahr von einem Rückgang der Bruttoeigenerzeugung um etwas mehr als 3 % aus. Gleichzeitig wird ein leicht steigender Verbrauch erwartet. Mit den rückläufigen Produktionsmengen und einem etwas erhöhten Verbrauch ist von einem Rückgang beim Selbstversorgungsgrad zu erwarten. Entsprechend sollte der Importbedarf in diesem Jahr steigen. Unsicherheiten bestehen jedoch über die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie und wann eine vollständige Öffnung der Gastronomie wieder möglich ist.

Die Erzeugerpreise dürften 2021 voraussichtlich etwas höher ausfallen als im vergangenen Jahr. Das Angebot an schlachtreifen Tieren und damit auch an Rindfleisch aus hiesiger Produktion dürfte eher klein ausfallen. Daher sollten 2021 zumindest moderat höhere Schlachterlöse zu erzielen sein.

Haben Sie Interesse an ausführlichen aktuellen Informationen zum Rindfleischmarkt? Diese können Sie in unserem Web-Seminar am 19.03.2021 zum Thema „ Schlachtrindermarkt – Sinkende Nachfrage trifft auf reduzierte Bestände “ erhalten. Nutzen Sie unser Angebot.

Beitrag von Mechthild Cloppenburg
Marktexpertin Fleischwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Butter | Nachfrage

Blockbutterpreise stabil auf hohem Niveau

23.12.2021 (AMI) – Die Nachfrage nach Blockbutter hat sich zum Jahresende belebt und es kamen mehr Abschlüsse zu zustande. Die Preise blieben stabil.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Marktlage bei Schlachtschweinen ausgewogen

23.12.2021 (AMI) – Das zur Vermarktung anstehende Angebot an Schlachtschweinen wird recht zügig abgenommen. Die Situation wird von Marktteilnehmern mehrheitlich als ausgewogen beschrieben.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps erklimmt neuen Höchstwert

22.12.2021 (AMI) – Angetrieben von steigenden Energiepreisen und festen Sojanotierungen erreicht der vordere Pariser Rapskurs einen neuen Rekordwert. Auch die Folgetermine legen zu.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Milchmarkt angebotsbedingt im Aufwärtstrend

22.12.2021 (AMI) – Nach dem coronabedingt durchwachsenen Vorjahr erhielt der Milchmarkt 2021 wieder deutlichen Auftrieb. Die Nachfrage verlief insgesamt weitgehend normal. Das gedämpfte Milchaufkommen gab aber ausreichend Rückenwind für kräftige Preisanstiege, vor allem im letzten Drittel des Jahres. Auch für 2022 zeichnet sich zunächst keine Trendumkehr ab.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Knappes Angebot führt zu festen Preisen bei Milchprodukten

22.12.2021 (AMI) – Die Preise für Milchprodukte in Deutschland 2021 produktübergreifend gestiegen. Ausschlaggebend hierfür war vor allem das begrenzte Angebot.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Schweinefleischerzeugung übersteigt den Verbrauch

22.12.2021 (AMI) – Die in Deutschland verbrauchte Menge Schweinefleisch sinkt seit einigen Jahren stetig. So wird geschätzt, dass sich der Verbrauch von 2012 bis 2022 um knapp 20 % verringert haben wird.   Mehr

Welt | Schweine | Preise

Schweinepreise in China stark gesunken

22.12.2021 (AMI) – Lag der Schweinepreis in China seit Mitte 2019 noch weit über dem Niveau in Deutschland und den USA, haben sich die Preise inzwischen angenähert. Die Ursache für den starken Anstieg des chinesischen Schweinepreises in den vergangenen Jahren liegt in dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP).   Mehr

Deutschland | Rinder | Marktversorgung

Sinkende Produktion von Rindfleisch prognostiziert

22.12.2021 (AMI) – Bereits in den vergangenen Jahren verringerte sich die Erzeugung von Rindfleisch in Deutschland. In der Prognose für 2022 wird von einem weiteren Rückgang der Produktion von Rindfleisch um 5 % ausgegangen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Ernten auf der Südhalbkugel rücken in den Fokus

16.12.2021 (AMI) – Die Getreidekurse an der Pariser Börse können ihr Vorwochenniveau nicht halten. Die wohl reichlich ausfallenden Ernten auf der Südhalbkugel und die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante belasten die Kurse.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Deutschlands Milcherzeuger liefern etwas mehr Milch

16.12.2021 (AMI) – Das Rohstoffaufkommen steigt langsam, aber kontinuierlich seit Mitte November. Der saisonale Anstieg der Milchmengen hat begonnen.   Mehr