Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Anstieg der Erzeugerpreise setzt sich fort

01.06.2021 (AMI) – Im April haben die Molkereien in Deutschland ihre Auszahlungen für konventionelle Kuhmilch weiter angehoben.

Saisonalität ist das eine, Marktmechanismen sind das andere. Und so kam es, dass die Erzeugerpreise für konventionelle Kuhmilch Anfang 2021 ihren Weg nach oben eingeschlagen haben - obwohl sich die Milchanlieferung ebenfalls ihrem Saisonhoch näherte. Das ist ein für die Jahreszeit untypischer Verlauf, aber die Folge einer Verkettung günstiger Umstände. Allen voran das gedämpfte Milchaufkommen - hierzu haben der reduzierte Milchkuhbestand, die hohen Futterkosten und die winterliche Witterung beigetragen. Das Rohstoffdefizit aus dem ersten Quartal traf auf eine rege Nachfrage, vor allem nach Pulverprodukten und Butter. In der Summe führte das zu teils deutlichen Preisanstiegen an den Produktmärkten, die seit März auch auf die Erzeugerebene durchschlugen.

Erste Hochrechnungen der AMI sehen die Milcherzeugerpreise für konventionell erzeugte Kuhmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß im April bundesweit bei 34,0 Ct/kg. Das waren im Mittel gut 0,7 Ct mehr als im Vormonat und der höchste Stand seit Ende 2018. Damit verstärkte sich der Zuwachs gegenüber März, für den die amtliche Statistik einen Anstieg um rund 0,5 Ct festgestellt hat.

Nach der leichten Delle über den Jahreswechsel hat die Erholung damit an Fahrt aufgenommen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat, als die Preise in Folge der einsetzenden Corona-Pandemie auf 32,7 Ct/kg nachgegeben hatten, bekamen die Milchviehhalter im April des laufenden Jahres schätzungsweise 1,2 Ct mehr ausgezahlt. Im Mittel der ersten vier Monate lagen die Erzeugerpreise damit leicht um 0,1 Ct über dem Ergebnis des entsprechenden Vorjahreszeitraumes. Da bis zur Jahresmitte weitere Aufschläge zu erwarten sind, dürfte sich die Preisschere gegenüber 2020 im zweiten Quartal weiter öffnen.

Wie sieht die Situation im Süden Deutschlands aus? Und welche Auszahlungen bekamen die Erzeuger im Norden? Lesen Sie dazu die aktuelle Einschätzung im Markt aktuell Milchwirtschaft. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!


Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Ölsaaten | Marktversorgung

Frankreich: Raps knackt Marke von 400 EUR/t

11.12.2019 (AMI) – Die enttäuschende diesjährige Rapsernte sowohl in Frankreich als auch in der EU und die Aussicht auf eine noch knappere Versorgung im kommenden Jahr treibt die Preise weiter in die Höhe.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Angebot an Schlachtschweinen nimmt zu

11.12.2019 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen fällt aktuell deutlich umfangreicher aus als noch in den vergangenen Wochen, wobei aber durchaus regionale Unterschiede zu vermelden sind.   Mehr

Europa | Schweine | Export

Mehr und mehr Schweinefleisch nach China ausgeführt

11.12.2019 (AMI) – Während die europäischen Schweinefleischausfuhren im Jahr 2018 fast unverändert blieben, nahmen die Exporte im laufenden Jahr deutlich zu. Bis einschließlich September führten europäische Exporteure knapp 3,2 Mio. t Schweinefleisch aus.   Mehr

Europa | Rinder | Import

Weniger Rindfleisch aus Südamerika

11.12.2019 (AMI) – Im Jahr 2019 führte die Europäische Union moderat weniger Rindfleisch ein als noch 2018. Bis einschließlich September fanden rund 187.000 t ihr Ziel im Staatenbündnis. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um 4 %.   Mehr

Welt | Vieh & Fleisch | Verbrauch

Fleischkonsum in der Welt sehr verschieden

11.12.2019 (AMI) – Sehr unterschiedlich ist das Konsumverhalten bei Fleisch in den einzelnen Ländern in der Welt. Global betrachtet sind die wichtigsten Fleischarten an der gesamt verbrauchten Menge Schweine- und Geflügelfleisch.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Erzeugung

EU-weit mehr Milchprodukte hergestellt

10.12.2019 (AMI) – In der EU wurden in den ersten neun Monaten von 2019 mehr Milcherzeugnisse hergestellt. Bei gestiegener Anlieferung und gleichzeitig erhöhten Fett- und Eiweißgehalten, wurde der zusätzliche Rohstoff vermehrt in die Produktion von Kondensmilch, Butter, Sahneerzeugnissen und Magermilchpulver gelenkt. Konsummilch wurde hingegen in geringerem Umfang hergestellt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Marktversorgung

Kartoffelmarkt zunächst gut ausreichend versorgt

06.12.2019 (AMI) – Aktuell gibt es genug Kartoffeln am Markt. Vorräte werden aber flott geräumt. Die verschiedenen Verwendungsbereiche konkurrieren um den Rohstoff. Dessen Ausbeute hat großen Einfluss auf die Versorgungslage. Die AMI Markt Bilanz Kartoffeln erklärt und illustriert wichtige Angebots- und Nachfragetrends der jüngsten Zeit.   Mehr

Europa | Getreide | Verbrauch

Großbritannien: Absehbar wenig Weizen 2020

05.12.2019 (AMI) – Die nassen Bedingungen zur Herbstaussaat werden die Weizenfläche in Großbritannien deutlich schmälern, demgegenüber profitiert die Gerstenversorgung von der Aussicht auf einen noch stärkeren Sommergerstenanbau zur Ernte 2020.   Mehr

Deutschland | Lebensmittel | Verbraucherpreise

Selbstgebackene Weihnachtsplätzchen sind 2019 günstiger

05.12.2019 (AMI) – Es erklingt Weihnachtsmusik und in der Luft liegt ein Hauch von Lebkuchen, Zimt und Spekulatius. Die Weihnachtsbäckerei ist wieder eröffnet und die Preise für einige Backzutaten haben sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verändert.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung wieder stärker über dem Vorjahresniveau

05.12.2019 (AMI) – EU-weit lieferten die Milcherzeuger im September 2019 mehr Milch an die Molkereien als vor Jahresfrist.   Mehr