Deutschland | Schrote | Großhandelspreise

Sojaschrot macht Preissprung

05.07.2017 (AMI) – Die Sojaschrotpreise sind entlang deutlich festerer US-Sojakurse kräftig gestiegen. Das hat die ohnehin nicht unbedingt drängende Nachfrage spürbar abgekühlt. Rapsschrot zieht vorerst nicht mit und gewinnt damit Attraktivität.

Neueste USDA-Zahlen weisen für Sojabohnen gegenüber Vorjahr steigende US-Lagerbestände sowie Anbauflächen aus. Marktteilnehmer hatten jedoch mit einem deutlicheren Plus gerechnet – das hat die Sojabohnenkurse in Chicago beflügelt. Die feste Tendenz gaben sie auch an die Sojaschrotpreise hierzulande weiter. Ware beider Qualitäten legt gegenüber Vorwoche 16 EUR/t zu auf 320 EUR/t bzw. 294 EUR/t. Das hat viele Käufer zurückschrecken lassen. Nun muss sich zeigen, ob der Aufwärtstrend anhält. Die Nachfrageseite wartet nach dem gestrigen US-Feiertag jetzt auf frische Zahlen von der Chicagoer Börse.

Von der deutlich festeren Tendenz beim Sojaschrot zeigen sich die Rapsschrotpreise bislang noch unbeeindruckt. Fob Ölmühle lagen sie am 04.07.2017 im Bundesdurchschnitt rund 10 EUR/t unter Vorwochenniveau. Der Preisabstand zwischen Soja- und Rapsschrot, der sich in den vergangenen Wochen eher verkleinert hatte und dadurch Soja- gegenüber Rapsschrot für Mischfutterhersteller zunehmend attraktiver machte, hat sich nun wieder erheblich vergrößert. Preislich wird Rapsschrot damit wieder zur deutlich attraktiveren Proteinkomponente in der Ration. Allerdings dürfte, sofern der festere Preistrend für Sojaschrot anhält, dieser auch auf Rapsschrot übergreifen, da es sich bei den beiden Produkten um substituierbare Futtermittelkomponenten handelt, zumindest sofern keine GVO-Freiheit gefordert ist. Kaufinteresse besteht für Rapsschrot derzeit vor allem auf Terminen November 2017 bis April 2018. Auf den vorderen Positionen wird hingegen momentan nur wenig umgesetzt.

Sie möchten wissen, wie es mit den US-Sojakursen weitergeht und ob die hiesigen Sojaschrotpreise das neue Niveau halten werden. Mit dem AMI Onlinedienst Markt aktuell Ölsaaten behalten Sie die Entwicklungen an den Ölsaatenmärkten stets im Blick. Sie sind noch kein Kunde? Dann besuchen Sie uns gleich im Shop und sichern Sie sich Ihr Abonnement.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Verbrauch

Konsummilch folgt wieder den alten Mustern

18.05.2022 (AMI) – Der Pro-Kopf-Verbrauch von Konsummilch ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. Damit hat der Rückgang in diesem Segment erneut eingesetzt, nachdem es 2020 einen Anstieg gegeben hatte.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps setzt Kursanstieg fort

18.05.2022 (AMI) – Ungünstige Witterungsbedingungen in Nordamerika erschweren die Aussaat von Canola und Sojabohnen, was sich auf die europäischen Rapsnotierungen kurstreibend auswirkt.   Mehr

Europa | Schweine | Tierbestand

Sinkende Schweineproduktion in der EU erwartet

18.05.2022 (AMI) – Nach Einschätzung der Experten des EU-Prognoseausschusses dürfte sich im Jahr 2022 die Bruttoproduktion von Schweinen um 3,0 % verringern.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Schlachtzahlen unterschreiten Vorjahreswerte deutlich

18.05.2022 (AMI) – Die deutschen Schweineschlachtzahlen lagen im ersten Quartal von 2022 mit einem Minus von 10 % weit unter denen des Vorjahreszeitraums. Bis März dieses Jahres kamen knapp 12,1 Mio. Tiere an den Haken.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekurse fester

12.05.2022 (AMI) – Ungünstige Witterungsbedingungen in Westeuropa wirken kurstreibend, denn die weltweiten Versorgungsängste wachsen. Eine rege Nachfrage sorgt für zusätzlichen Aufwind.   Mehr

Deutschland | Butter | Nachfrage

Absatz von Formbutter unter den Erwartungen

12.05.2022 (AMI) – Abgepackte Butter wurde in der zweiten Maiwoche nur verhalten abgerufen. Auch die nötigen Impulse durch die Spargelsaison blieben bislang aus. Die Preise waren stabil.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Erzeugerpreise springen von einem Allzeithoch zum nächsten

12.05.2022 (AMI) – Im Zuge der steigenden Verwertungen heben die Molkereien ihre Auszahlungsleistungen weiter in großen Schritten an. Im März erreichten die Erzeugerpreise dadurch einen neuen Höchststand – in den kommenden Monaten wird sich der Aufwärtstrend voraussichtlich ungebrochen fortsetzen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Ruhige Nachfrage nach Schlachtschweinen

11.05.2022 Im deutschen Handel mit Schlachtschweinen bleibt die Nachfrage insgesamt eher verhalten. Die deutliche Preisrücknahme wirkt sich nicht belebend auf die Geschäfte aus. Die erwarteten Impulse durch die begonnene Grillsaison bei warmer Witterung sind nicht spürbar festzustellen.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnen weiten Verluste aus

11.05.2022 (AMI) – Auf Wochensicht geben die Notierungen nach. Grund dafür sind insbesondere die günstigen Vegetationsbedingungen in den USA, die die Aussaat beschleunigen. Auch geringe Exporte wirken kurdrückend.   Mehr

Welt | Rinder | Tierbestand

Indien ist weltweit der größte Rinderhalter

11.05.2022 (AMI) – Global betrachtet führt Indien im Jahr 2021 die Liste der größten Rinderhalter an. Dabei werden in Indien mit einem Anteil von über 30 % weltweit die meisten Rinder gehalten. Auf Platz zwei folgt Brasilien, welches seine Rinderherde im vergangenen Jahr noch um 3,5 % ausbauen konnte.   Mehr