Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Fokus auf den Exportmarkt gerichtet

07.12.2023 (AMI) – In den vergangenen Handelstagen blickten Marktteilnehmer insbesondere auf die Entwicklungen am Exportmarkt, vor allem Richtung Chinas Käufe.

Nach einem Auf und Ab bleiben die Weizennotierungen in Paris schließlich nahezu auf Vorwochenniveau. Am 06.12.2023 schloss der Weizenkurs an der Euronext bei rund 220 EUR/t und damit lediglich 0,25 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Der Maiskurs verzeichnet hingegen ein Wochenplus von 3,75 auf 202,50 EUR/t.

In den vergangenen Handelstagen waren Marktteilnehmer insbesondere auf die EU-Exporte fokussiert. Die Hoffnung auf umfangreichere Verkäufe nach China stützten dabei die Notierungen. Hierbei soll China nicht nur aus den USA, sondern auch aus Frankreich Weizen geordert haben. So soll noch ein Teil französischen Weizens in diesem Monat in Richtung China verschifft werden. Für zusätzliche Unterstützung sorgte auch der durchweg schwächer tendierende Eurokurs gegenüber dem US-Dollar. Dieser verlor binnen einer Woche rund 1,9 % an Wert. Bei einer schwächeren Handelswährung von EU-Weizen wird das Getreide für Abnehmer aus anderen Währungsländern attraktiver, was das Kaufinteresse ankurbelt. Das zeigt sich auch in den aktuellen Exportdaten der EU-Kommission. So exportierte die Gemeinschaft im bisherigen Wirtschaftsjahresverlauf bis zum 03.12.2023 rund 12,52 Mio. t, in der 48. KW wurden rund 324.471 t Weizen verschifft. Eine Woche zuvor waren es mit 239.078 t deutlich weniger. Die größten Destinationen waren hierbei vor allem Marokko, Nigeria und Ägypten mit einem kumulierten Exportvolumen von insgesamt 4,24 Mio. t. Dabei machen die drei Länder derzeit einen Marktanteil von gut einem Drittel aus.

Unterdessen stiegen jüngst die russischen Preise, allerdings nicht mehr mit den enormen Sprüngen der vergangenen Wochen. Hinzu kommt der Wintereinbruch in Osteuropa, der zu deutlichen Verzögerungen der Exporte aus der Schwarzmeerregion führen könnte. So hoffen Marktteilnehmer derzeit darauf, dass das Kaufinteresse für EU-Getreide nochmals aufkeimt, vor allem aus Marokko, da das Land ohnehin einen enormen Importbedarf hat.

Die große Konkurrenz zu russischem und ukrainischem Getreide bleibt aber weiterhin bestehen, was den Kursanstieg in den vorangegangenen Tagen dämpfte. Zumal der ukrainische Exportkanal über das Schwarze Meer weiter ausgebaut wird, wodurch das Land wieder deutlich mehr Getreide zu gleichzeitig günstigeren Preisen exportieren kann als über den Fluss- oder Schienenverkehr.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekurse mit Wochenplus

09.11.2023 (AMI) – Die Kurse profitierten insbesondere von der Aussicht auf ein weltweit knapperes Angebot.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Nachfrage

Pulverpreise uneinheitlich

09.11.2023 (AMI) – Anfang November herrschten an den Pulvermärkten unterschiedliche Tendenzen vor. Im Handel mit Magermilchpulver agierten die Teilnehmer abwartend. Vollmilch- und Molkenpulver in Lebensmittelqualität wurden hingegen rege nachgefragt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinemarkt weiter ausgeglichen

08.11.2023 (AMI) –Der deutsche Schlachtschweinemarkt wird aktuell von fast allen Marktteilnehmern als ausgeglichen beschrieben. Regional gibt es zwar noch Überhänge, diese nehmen im Vergleich zu den Vorwochen aber stetig ab.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Aussaatwetter in Brasilien und US-Exporte im Fokus

08.11.2023 (AMI) – Die US-Sojabohnenkurse legen auf Wochensicht zu. Trockenheit in Brasilien und belebte US-Exporte stützen.   Mehr

Europa | Schweine | Erzeugung

EU-weit fast stabile Erzeugung von Schweinefleisch erwartet

08.11.2023 (AMI) – In der Prognose für das Jahr 2024 wird mit einer Stabilisierung der in der EU produzierten Menge an Schweinefleisch gerechnet. Im Außenhandel nimmt Spanien weiter den ersten Platz unter den TOP-Exporteuren ein.   Mehr

Europa | Rinder | Erzeugung

Rückläufige Erzeugung von Rindfleisch in der EU prognostiziert

08.11.2023 (AMI) – Der Trend der europaweit sinkenden Produktion von Rindfleisch dürfte sich im Jahr 2024 fortsetzen. Der Grund für diese Einschätzung liegt in den reduzierten Rinderbeständen.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Oktober 2023: Der Monat der Preisrunden

07.11.2023 (AMI) – Bereits zu Anfang Oktober hatte der Lebensmitteleinzelhandel in einigen Warengruppen die Preise reduziert. Zum Monatsende setzte dieser bei weiteren Produkten den Rotstift an. Neben Fleisch, Geflügel und Käse waren auch Fleischwaren und pflanzliche Fette/Öle betroffen. Der AMI-Frischeindex lag dadurch bei 3,7 % gegenüber dem Vorjahr.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

Weniger Raps 2023/24 zur Verfügung

07.11.2023 (AMI) – Der IGC erwartet für die laufende Saison eine weltweite Rapserzeugung in Höhe von rund 85 Mio. t.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise befestigt

03.11.2023 (AMI) – Im September ging es mit den Erzeugerpreisen für konventionelle Rohmilch erstmals in diesem Jahr wieder leicht aufwärts. Damit haben sich die anziehenden Tendenzen der vergangenen Wochen an den Produktmärkten auf Erzeugerebene niedergeschlagen.   Mehr

Deutschland | Käse | Nachfrage

Rege Nachfrage nach Schnittkäse

02.11.2023 (AMI) – Am Markt für Schnittkäse kam es Ende Oktober zu einer zusätzlichen Belebung. Ursächlich hierfür waren gesunkene Verbraucherpreise und die anstehenden Feiertage.   Mehr