Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Exportgeschäft ruht

06.06.2024 (AMI) – Die Wetterkarten auf der Nordhalbkugel sorgten in den vorigen Handelstagen für keine weiteren heftigen Kursausschläge. In den Fokus rückte wieder der Exportmarkt. Die Konkurrenz aus Russland und der Ukraine dominiert zum Wirtschaftsjahresende immer noch den Markt.

Der Fronttermin für Weizen tendiert an der Pariser Börse auf Wochensicht schwächer. Am 05.06.2024 schloss der September-Kontrakt bei 254,25 EUR/t, damit 9 EUR/t unter Vorwoche. Folgetermine der Ernte 2024 tendieren ebenfalls schwächer und büßen um bis zu 8,75 EUR/t an Wert ein. Der Kursrückgang beim Fronttermin für Mais fällt mit einem Minus von 15 auf 200 EUR/t hingegen deutlicher aus. Folgetermine verlieren um bis zu 7,25 EUR/t an Wert.

Die Vegetationsbedingungen in Russland bessern sich nur regional. Trockenwarme Bedingungen und Prognosen über nur geringe Niederschlagsmengen dürften die Ertragsaussichten weiter schmälern, was den Pariser Notierungen Unterstützung bieten dürfte. Heftige Kursausschläge bringen neueste Meldungen über die Entwicklungen im weltweit größten Weizenexportland aber aktuell nicht mehr. Auch in Westeuropa kam es regional zu Starkregenfällen, größere Schäden werden aktuell noch nicht erwartet, das genaue Ausmaß kann aber noch nicht bestimmt werden. Für Probleme sorgte jedoch die Sperrung des Rheins, dadurch können die Lieferungen von Getreide nur eingeschränkt über den Flussverkehr vonstattengehen.

In den Fokus der Marktteilnehmer rückte zum Wochenbeginn wieder der Exportmarkt. Die für die EU wichtigen Importländer Ägypten und Algerien tätigten jüngst Ausschreibungen von Weizen. Diese dürften allerdings überwiegend mit Schwarzmeergetreide bedient werden, Frankreich macht bei Algeriens Ausschreibung mit gut 100.000 t nur einen geringen Teil aus. Die aktuellen Außenhandelszahlen der Europäischen Kommission unterstreichen die Flaute am EU-Exportmarkt. So erreichten die Weichweizenexporte der EU im bisherigen Wirtschaftsjahresverlauf 28,17 Mio. t., was einem Rückgang von 5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Bis zum neuen Wirtschaftsjahr verbleiben lediglich vier Wochen, im Wirtschaftsjahr 2022/23 wurden kumuliert insgesamt rund 31,6 Mio. t Weizen exportiert. Dieses Volumen dürfte deutlich verfehlt werden, da bis zum Eintreffen der neuen Ernte kaum Neugeschäft erwartet wird.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Ölsaaten | Preise

Rapspreise legen zu

11.06.2024 (AMI) – Am heimischen Rapsmarkt wurden die Gebote im Zuge der festen Rapsnotierungen nach oben korrigiert.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

Erzeugung von Sonnenblumenkernen verfehlt Vorjahr

11.06.2024 (AMI) – Der Internationale Getreiderat (IGC) stellt für 2024/25 eine globale Ernte an Sonnenblumenkernen von 57,1 Mio. t in Aussicht.   Mehr

Welt | Getreide | Marktprognose

Reisproduktion könnte Bedarf erstmals wieder decken

11.06.2024 (AMI) – Die weltweite Reisproduktion könnte in der Saison 24/25 Prognosen zufolge ein Rekordniveau erreichen. Damit könnte das Angebot nach vier Jahren dann erstmals wieder die Nachfrage decken.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise behaupten sich

07.06.2024 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionelle Rohmilch glänzten im April vor allem mit Stabilität. Auch die im Frühjahr rückläufigen Erlöse an den Pulver- und Rohstoffmärkten konnten ihnen nichts anhaben. Mittlerweile haben bei den Verarbeitungsprodukten feste Preistendenzen eingesetzt. Sofern diese anhalten, dürften sie auch auf der Erzeugerebene für neue Impulse sorgen.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Heimischer Käse bleibt im Ausland gefragt

06.06.2024 (AMI) – Im ersten Quartal von 2024 prägte ein uneinheitliches Bild die Exporte von Molkereiprodukten aus Deutschland.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Notierung für Blockbutter zieht deutlich an

06.06.2024 (AMI) – Anfang Juni war Butter in allen Bereichen gefragt. Erhöhte Rohstoffpreise und eine begrenzte Verfügbarkeit machten sich in deutlich gestiegenen Notierungen für abgepackte Butter sowie für Blockbutter bemerkbar.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Erneut unveränderter Schlachtschweinepreis

05.06.2024 (AMI) – Relativ wenig Impulse gibt es im Handel mit Schlachtschweinen. Die angebotenen Stückzahlen reichen für die bestehende Nachfrage völlig aus. Bei der nun wieder kühleren Witterung wirkt sich die Grillsaison kaum aus, die entsprechenden belebenden Effekte für einen Preisanstieg fehlen.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojakurs fällt auf 1-Monatstief

05.06.2024 (AMI) – Für die Sojanotierung an der Börse in Chicago ging es zuletzt nach unten. Impulse kamen dabei vor allem von der flotten Sojabohnenaussaat in den USA und schwächeren Maiskursen.   Mehr

Europa | Rinder | Export

EU führt mehr Rindfleisch aus

05.06.2024 (AMI) – Von Januar bis März 2024 erhöhte die EU die Ausfuhren von Rindern und Rindfleisch um knapp 9 %. Trotz der zuletzt leicht rückläufigen Bestände in zahlreichen EU-Staaten, wurden die Exporte in einigen Ländern sehr deutlich ausgeweitet.   Mehr

Deutschland | Schweine | Export

Deutsche Ausfuhren von Schweinefleisch gestiegen

05.06.2024 (AMI) – Die deutschen Ausfuhren von Schweinefleisch und Nebenprodukten sind im ersten Quartal dieses Jahres um 1,5 % gestiegen. Dabei sind die Exporte in Drittländer ausgeweitet worden, während die Lieferungen in der EU sich leicht rückläufig entwickelten.   Mehr