Höhere Anlieferung trifft auf abnehmenden Rohstoffbedarf
Nachdem die Milchanlieferung den saisonalen Tiefpunkt durchschritten hat, nehmen die Anlieferungsmengen in Deutschland wieder leicht zu. Teils blieb der Anstieg dabei aber hinter den Erwartungen der Molkereien zurück. Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) zeigen, dass die Anlieferung in der 48. Kalenderwoche bundesweit um 0,3 % umfangreicher ausfiel als in der Woche zuvor. Auf Grund eines stärkeren Wachstums im Vorjahr vergrößerte sich der Rückstand gegenüber 2019 auf 0,4 %.
Trotz der seit Oktober zumeist rückläufigen Tendenzen, erfassten die Molkereien im bisherigen Jahresverlauf mehr Milch als im Vorjahr. Bis einschließlich September weist die amtliche Statistik der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung schalttagsbereinigt einen Anstieg um 0,3 % aus. Bis zum Jahresende wird dieser Vorsprung jedoch voraussichtlich abnehmen. Für das Kalenderjahr 2020 ist dennoch mit einem leichten Zuwachs bei den Anlieferungsmengen zurechnen.
Weitere Preisabschwächung an den Rohstoffmärkten
An den Rohstoffmärkten stellte sich die Lage mit dem Herannahen der Feiertage erwartungsgemäß schwächer dar. Dabei zeigten sich zuletzt jedoch teils schwankende Preisverläufe. Zunächst stellte sich die Verfügbarkeit von Rahm und Magermilchkonzentrat für die laufende Woche als ausreichend dar. Der Rohstoffbedarf zur Vorproduktion für das Weihnachtsgeschäft hatte weiter abgenommen und traf auf ein im Zuge der anziehenden Milchmengen zunehmendes Angebot. Dadurch standen die Preise unter Druck. Im weiteren Verlauf hat sich der Markt jedoch gedreht. Als das vorhandene Angebot weitgehend verplant war, gingen bei den Anbietern Nachbestellungen ein. Dafür war kaum Ware verfügbar, was wieder zu festeren Tendenzen geführt hat. Unabhängig davon gaben die Preise für Rahm und Magermilchkonzentrat im Vergleich zur Vorwoche weiter nach, nachdem es bereits zum Monatsbeginn Korrekturen nach unten gegeben hatte. In Richtung der Weihnachtstage und dem Jahreswechsel sind, bei fortgesetzt steigendem Angebot, weitere Preisrückgänge zu erwarten. Diese könnten aber auf Grund der günstigen Lage der Feiertage und bereits umfangreich kontrahierter Mengen weniger deutlich auszufallen als in den Vorjahren.
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