Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Ukraine-Krise weiterhin größter Wirkungsfaktor

03.11.2022 (AMI) – Die angespannte Lage am Schwarzen Meer sorgt weiterhin für deutliche Marktbewegung, die Notierungen reagieren kräftig.

Die Pariser Getreidekurse legten bis zum 01.11.2022 kräftig zu. Die Weizenkurse verzeichneten gegenüber Vorwoche ein Plus von 23,50 auf 357,75 EUR/t, während die Maisnotierungen mit 347,25 EUR/t rund 15 EUR/t über Vorwochenniveau lagen. Zu beachten ist hierbei jedoch der Frontterminwechsel von November 22 auf Februar 23. Zuletzt konnten die Gewinne allerdings nicht gehalten werden, die Kurse rutschten um 16,50 auf 341,25 EUR/t bzw. um 11,25 auf 336 EUR/t ab.

Die Entwicklungen am Schwarzen Meer sind auch in der laufenden Berichtswoche größter Wirkungsfaktor, die Kurse reagieren bei neuen Meldungen weiterhin äußerst empfindlich. Bis zum 01.11.2022 war ungewiss, ob der ukrainische Exportkorridor weiterhin besteht oder ob es zu keiner Verlängerung des Abkommens kommt. Das wirkte sich kurstreibend auf die europäischen Getreidenotierungen aus. Jüngste Meldungen bestätigten allerdings überraschend, dass Russland sich nun doch dazu bereit erklärt hat, den sicheren Handelsweg weiterhin zu gewährleisten. Daraufhin fielen die Kurse. Das Fortbestehen der Handelspassage für die ukrainischen Getreideausfuhren entscheidet derzeit über die mögliche Exportnachfrage nach EU-Ware.

Zu Beginn der laufenden Handelswoche verließen allerdings weitere Schiffe mit einer Rekordmenge von über 345.000 t Getreide ukrainische Häfen, was den Rückstau nach der Unterbrechung zum Wochenwechsel unterstrich.

Demgegenüber sinken die Aussichten für eine ertragsreiche argentinische Getreideernte. Das könnte die Nachfrage in Richtung europäischem Weizen und Gerste lenken.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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