Welt | Soja | Preise

Chicago: Sojakurse unter Druck

29.07.2020 (AMI) – Lebhaften US-Exporten zum Trotz sind die Sojanotierungen unter Druck geraten. Als Belastungsfaktor entpuppt sich die günstige US-Wetterlage, die das USDA veranlasste, sein Crop-Rating anzuheben und die Ernteerwartungen steigert.

Die Sojabohnenkurse an der Börse in Chicago tendieren schwächer, in den vergangenen drei Handelstagen haben sie umgerechnet fast 7 EUR/t an Wert verloren. Das ist auch die Differenz des gestrigen Schlusskurses zur Vorwochenlinie. Die Notierungen für Sojaöl und -schrot haben auf Wochensicht ebenfalls an Wert verloren. Kursdruck geht vor allem von der besser als erwarteten US-Wetterlage aus, während die starke Exportnachfrage aus China die Verluste begrenzt.

Die allgemein positive Wetterentwicklung und die für das Ende der aktuellen Handelswoche angekündigten Regenfälle im Mittleren Westen – der Hochburg des US-Sojaanbaus – hat das US-Landwirtschaftsministerium USDA veranlasst, 72 % der Sojabohnenfeldbestände als gut bis ausgezeichnet einzustufen, was einer unerwarteten Steigerung von 3 Prozentpunkten zur Vorwoche entspricht. Das hebt die Erwartungen an die US-Sojaernte 2020.

Einen Gegenimpuls setzt China mit seiner lebhaften Nachfrage nach US-Sojabohnen. Hauptgrund, weshalb das Reich der Mitte wieder stärker US-Ware fokussiert, sind nicht etwa Fortschritte in der Handelsbeziehung mit den USA, eher ist sogar das Gegenteil der Fall, sondern, dass China kaum eine andere Wahl hat. Denn das Exportangebot Brasiliens ist mittlerweile weitgehend abgebaut.

Eine ausführliche Analyse lesen Sie im Markt aktuell Ölsaaten und Bioenergie. Sie sind noch kein Kunde? Dann nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Bio-Milchpreis: Zweithöchstes Jahresergebnis

02.02.2024 (AMI) – Die Preise für ökologisch erzeugte Milch haben sich Ende 2023 auf dem erhöhten Niveau nochmals leicht befestigt. Durch die hohen Preise im ersten Halbjahr wurde im Jahresmittel das zweithöchste Ergebnis im langfristigen Vergleich erzielt.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

Landwirte in der EU-27 erzeugen weniger Milch

01.02.2024 (AMI) – Im November 2023 lieferten die Landwirte in der EU-27 deutlich weniger Milch an die Molkereien als im Vorjahresmonat.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Exportkonkurrenz drückt Kurse

01.02.2024 (AMI) – Die Konkurrenz von Schwarzmeerweizen wird größer. Viele Agrargüter können aufgrund des Kriegsgeschehens im Nahen Osten oftmals nicht über den Suezkanal nach Asien exportiert werden. Stattdessen werden diese am nordafrikanischen Markt angeboten. Das ist traditionell der wichtigste Abnehmer für EU-Weizen.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Pulvermärkte ruhig

01.02.2024 (AMI) – Ende Januar waren die Märkte für Milch- und Molkenpulver von einer ruhigen Nachfrage geprägt. Die Einkäufer agierten überwiegend abwartend und die Preise tendierten produktübergreifend schwächer.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Knapp stabile Schweinefleischerzeugung erwartet

01.02.2024 (AMI) – Nachdem die Erzeugung von Schweinefleisch in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich gesunken ist, deutet sich für 2024 eine annähernd stabile Entwicklung an.   Mehr

Deutschland | Schweine | Lagerbestand

Deutlich weniger Schweinefleisch eingelagert

31.01.2024 (AMI) – Im Vergleich mit den Vorjahren sind die Lagerbestände bei Schweinefleisch im Jahr 2023 sehr viel geringer ausgefallen.   Mehr

Deutschland | Rinder | Export

Etwas mehr deutsche Rinder exportiert

31.01.2024 (AMI) – Im Jahr 2023 wurden mehr Rinder aus Deutschland exportiert als noch im 2022. Mit insgesamt gut 748.000 Zucht- und Nutzrindern wurden in dem genannten Zeitraum 1 % mehr Tiere ausgeführt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

31.01.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen geht in der laufenden Berichtswoche weiter zurück, auch wenn es durchaus regionale Unterschiede gibt. Dabei reicht die Einschätzung von einem passenden bis zu einem tendenziell etwas zu kleinen Angebot.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Südamerikanisches Angebot belastet Sojakurse

31.01.2024 (AMI) – Bessere Vegetationsbedingungen und eine zügig fortschreitende brasilianische Sojaernte setzten die US-Kurse in den vergangenen Handelstagen unter Druck. Zudem wächst die Sorge, dass die Nachfrage aus China nachlassen könnte.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Marktprognose

Ukraine liefert zunehmend mehr

30.01.2024 (AMI) – Die Ukraine ist wichtigster Drittlandlieferant von Raps für Deutschland.   Mehr