Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: US-Maisaussaat schreitet rasch voran

19.05.2022 (AMI) – Während die Weizenkurse zulegen, geben die Maisnotierungen auf Wochensicht nach. Globale Angebotssorgen bleiben präsent.

Am 18.05.2022 schlossen die Weizenkurse in Chicago bei umgerechnet 429,70 EUR/t, das ist gegenüber Vorwochenniveau ein Plus von 43,69 EUR/t. Die weltweiten Versorgungsängste wachsen. Indien erteilte ein Exportverbot von Getreide, um gegen die steigenden Inlandspreise zu agieren und die Versorgung des Landes zu gewährleisten. Zuvor war das Land von einer großen Hitze betroffen, was die Ernteaussichten drastisch schmälerte. Die Getreideausfuhren aus der Schwarzmeerregion sind weiterhin stark eingeschränkt. Der aktuelle Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums wirkte zusätzlich kursstützend, da die Knappheit des Weizenmarktes nun mit Zahlen unterlegt wurde. Jüngst gaben die Weizennotierungen etwas nach. Laut UN-Bericht werden sich die Vereinten Nationen nun stärker darum bemühen, die Getreideexporte der Ukraine wiederherzustellen. Zudem wird erwartet, dass sowohl die russische Erzeugung als dessen Exporte 2022/23 deutlich steigen, um der weltweiten Verknappung aufgrund der kriegsbedingt ausbleibenden Lieferungen der Ukraine entgegenzuwirken.

Die US-Maisnotierungen können hingegen ihr Vorwochenniveau nicht halten und liegen jüngst mit umgerechnet 292,38 EUR/t knapp 7 EUR/t niedriger. Denn die US-Maisaussaat im Mittleren Westen ging in den vergangenen Tagen unerwartet rasch voran. Farmer haben dank warmer und trockener Bedingungen die Maisaussaat inzwischen zu 49 % abgeschlossen. Kursdrückend wirken zudem die geringeren US-Exporte. In der Vorwoche wurden rund 1 Mio. t Mais verschifft und damit 0,5 Mio. t weniger als in der Woche davor.

Für etwas Aufwind sorgte die nach unten korrigierte Schätzung der Conab für die brasilianische Ernte. Die Prognose der Maiserzeugung des Landes wurde gegenüber vorheriger Schätzung um gut 1 Mio. t gekürzt.


Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Paris? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Industriegetreide | Handel

USA fährt gute Hartweizenernte ein

02.10.2018 (AMI) – Nach dem katastrophalen Ergebnis im Vorjahr können sich die Hartweizenerzeuger in den USA über eine gute Hartweizenernte freuen. die Ergebnisse überzeugen sowohl qualitativ als auch quantitativ. Bei geringem Inlandsverbrauch – in diesem Jahr wird wohl nicht so viel ins Futter gehen wie 2017/18 – könnte der Export zulegen.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktprognose

Vorschau auf die Vieh- und Fleischmärkte im Oktober 2018

01.10.2018 (AMI) – Nachdem das kleine Angebot seit Anfang August fast durchweg höhere Preise für Jungbullen ermöglicht hat, kam diese Entwicklung Mitte September langsam zum Erliegen. Die Luft nach oben wurde zeitweise etwas dünner, die Schlachtunternehmen waren häufig nicht mehr bereit, höhere Preise zu zahlen. Regional kam dabei zuletzt sogar unterschwellig Druck auf.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoff-Index im September auf hohem Niveau behauptet

01.10.2018 (AMI) – Der Preisauftrieb für deutsche Agrarrohstoffe hat im September eine Verschnaufpause eingelegt. Gebremst von schwächeren Erzeugerpreisen für Getreide und Schlachtschweine verharrte der AMI-Index bei rund 134 Punkten. Weiter zugelegt haben die Auszahlungspreise der Molkereien für Rohmilch und auch Schlachtinder waren etwas teurer als im August. Für Oktober erwarten die AMI-Experten jedoch schwierige Geschäfte mit Getreide, Raps und Schlachttieren, was den Index insgesamt wieder ins Minus drücken könnte.   Mehr

Deutschland | Düngemittel | Handel

Düngernachfrage bleibt unterdurchschnittlich

28.09.2018 (AMI) – Die gestiegenen Rohölkurse und das schrumpfende Angebot am Weltmarkt lassen die Stickstoffdüngerpreise kräftig steigen. Das lähmt die Nachfrage der Erzeuger, zumal die Liquidität der Betriebe auf Grund der enttäuschenden Ernte 2018 eingeschränkt ist.   Mehr

Welt | Getreide | Außenhandel

Handelskrieg zeigt Wirkung

27.09.2018 (AMI) – Die Sorghumlieferungen in die Volksrepublik China sind seit der Einführung der Importzölle auf US-Waren eingebrochen, denn hier kam bislang das meisten aus den USA und es gibt wenig Alternativen am Weltmarkt.   Mehr

Welt | Öle | Index

Pflanzenölpreise geben nach

27.09.2018 (AMI) – Der Pflanzenölindex der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ist im August 2018 auf den tiefsten rund 3 Jahren gesunken. Besonders die Preisschwäche bei Palm- und Sojaöl haben zu dem Rückgang geführt.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Nachfrage

Magermilchpulver zeigt ruhigen Marktverlauf

27.09.2018 (AMI) – Der Handel mit Magermilchpulver in Lebensmittelqualität ist in der zweiten Septemberhälfte weiter vergleichsweise ruhig verlaufen. Dabei waren zuletzt leicht schwächere Preisentwicklungen zu verzeichnen. Auch die Nachfrage nach Ware aus der Intervention hat zuletzt deutlich nachgelassen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis bleibt unverändert

26.09.2018 (AMI) – Die Vermarktung von Schlachtschweinen gestaltet sich alles in allem normal. Trotz des Feiertages in der neuen Woche scheinen sich keine nennenswerten Überhänge aufzubauen. Thema Nr. 1 bleibt weiterhin die Afrikanische Schweinepest in Belgien. Zusätzlich stockt der Ferkelhandel mangels Nachfrage der Mäster regional extrem stark.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Handel

Hochsaison für Bevorratungsaktionen mit Kartoffeln

25.09.2018 (AMI) – Auch dieses Jahr werden in der aktuellen Woche besonders viele Kartoffeln unterstützt von Sonderangeboten mit größeren Packgebinden im LEH vermarktet. Die Verbraucher müssen deutliche tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahr.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung verliert weiter an Dynamik

24.09.2018 (AMI) – Auch im Juli erfassten die Molkereien in der EU mehr Milch als im Jahr zuvor. Der Zuwachs verlangsamte sich dabei jedoch gegenüber den Vormonaten weiter. Dadurch verringerte sich auch das Mengenwachstum für die ersten sieben Monate.   Mehr