Deutschland | Schweine | Tierbestand

Strukturwandel der deutschen Schweinehaltung hält an

20.07.2023 (AMI) – Die Zahl der Schweinehalter in Deutschland ist zuletzt stärker zurückgegangen als der Bestand an gehaltenen Tieren. Das ergab die aktuelle Viehbestandserhebung vom Mai 2023. Nahm der Schweinebestand gegenüber der Erfassung im Vorjahresmonat um 7,3 % ab, hat sich die Menge der Halter im gleichen Zeitraum um 11,2 % auf 15.900 reduziert.

Einen geringeren Bestand an Schweinen und eine kleinere Halterzahl hat es seit mehr als dreißig Jahren nicht gegeben. Der Trend, dass immer mehr Betriebe aus der Schweinehaltung aussteigen, ist seit einigen Jahren erkennbar. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Schweinehalter in Deutschland um 43,4 % verringert. Die Gründe für die Aufgabe des landwirtschaftlichen Betriebs sind vielfältig. Zum einen waren die vergangenen Jahre geprägt durch eine wirtschaftlich sehr schwierige Phase für Schweinehalter. Stark gestiegene Betriebskosten und zeitweise sehr geringe Erlöse für die Schlachttiere sorgten dafür, dass zahlreiche Landwirte rote Zahlen schrieben. Zudem werden immer anspruchsvollere gesetzliche Rahmenbedingungen an die Schweinehaltung gestellt, die häufig mit hohen Investitionen einhergehen.

Schweinebestände pro Betrieb werden größer

Während der Bestand und die Halterzahl sanken, erhöhte sich die Schweinezahl pro Halter im Vergleich zum Vorjahr um 55 Schweine auf durchschnittlich 1.303 Tiere. Seit 2013 ist die Bestandsgröße pro Halter um fast ein Drittel gestiegen. Kleine Betriebe mit wenigen gehaltenen Schweinen kommen entsprechend immer seltener vor. In den kommenden Monaten ist davon auszugehen, dass die Zahl der Schweinehalter sowie der Bestand weiter abnehmen werden und sich der Strukturwandel fortsetzen wird. Die Branche wird dabei unter anderem mit einem rückläufigen Fleischverzehr durch die Verbraucher und einer schwierigen Situation im Außenhandel mit Schweinefleisch konfrontiert. Auch die in den vergangenen Monaten kräftig gestiegenen Erzeugerpreise für Schweine dürften den Trend der abnehmenden Bestands- und Halterzahlen nicht umkehren.

Mehr zu den Entwicklungen der deutschen und europäischen Viehbestände, sowie aktuelle Meldungen zu den nationalen und internationalen und Nutzviehmärkten finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Fleischwirtschaft PLUS. Nutzen Sie unser Angebot.

Beitrag von Theresa Geueke
Junior Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoff-Index im Dezember etwas schwächer

20.12.2018 (AMI) – Zum Jahresende hat der deutsche Agrarrohstoff-Index leicht verloren. Er gab im Vergleich zum November um 0,6 Punkte auf 132,2 Zähler nach. Während Getreide zu steigenden Preisen gehandelt wird, verharren die Preise für Schlachtschweine seit Oktober auf unverändertem Niveau. Wieder leicht schwächere Tendenzen werden bei den Erzeugerpreisen für Rohmilch erwartet.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Milchfett dominiert ein weiteres Jahr die Gesamtverwertung

20.12.2018 (AMI) – Nach schwachem Start konnte sich der Milchmarkt 2018 schnell wieder erholen, vor allem durch den erneuten Höhenflug beim Milchfett. Hitze und Trockenheit im Sommer führten regional zu Futterknappheit und dämpften das Milchaufkommen. Dennoch kam es im zweiten Halbjahr zu erneuten Preiskorrekturen nach unten. Lediglich Magermilchpulver konnte sich auf niedrigem Niveau erholen.   Mehr

Welt | Rohmilch | Erzeugung

Globales Mengenwachstum setzt sich fort

20.12.2018 (AMI) – Der Weltmilchmarkt ist nach wie vor ein stark wachsender Markt. 2018 steigt die weltweite Milcherzeugung, nach Schätzungen der FAO, um 2 % auf insgesamt 827 Mio. t.   Mehr

Deutschland | Schrote | Angebot

Rapsschrot teurer

20.12.2018 (AMI) – Wegen des knappen Angebots auf den vorderen Lieferterminen ziehen die Rapsschrotpreise an. Aber umgesetzt wird kaum noch etwas, denn die Nachfrage ist gering.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis bleibt unverändert

19.12.2018 (AMI) – Zu Wochenbeginn konnte das umfangreiche Angebot an Schlachtschweinen problemlos vermarktet werden, die Nachfrage war flott. Zur Wochenmitte hat sich der Markt allerdings beruhigt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Angebot

Uneinheitliche Entwicklungen für Milchprodukte in Deutschland

19.12.2018 (AMI) – Milchprodukte in Deutschland starteten 2018 schwach ins neue Jahr. Insbesondere die Preise für Butter und Käse waren zuvor stark gesunken. Im Laufe des Jahres kam es bei allen Produkten zu einer Erholung der Preise.   Mehr

Deutschland | Rinder | Handel

Angebot nimmt zum Jahresende wieder ab

19.12.2018 (AMI) – Die zunehmende Futterknappheit verschärfte sich im Juli und August wegen der extremen Hitze, gepaart mit einer Rekorddürre, stetig. Angebotsüberhänge und Preisdruck bei Schlachtkühen waren am Rindermarkt die Folge.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Leistungen in der deutschen Schweinemast steigen

19.12.2018 (AMI) – Mittelfristig ist ein ständiger Anstieg der Leistungen in der deutschen Schweinemast zu beobachten. Mit 834 g täglichen Zunahmen stiegen im Wirtschaftsjahr 2017/2018 die biologischen Leistungen in der Schweinemast im Vergleich mit dem Vorjahr um 2 % an.   Mehr

Deutschland | Sauen | Erzeugung

Biologische Leistung der deutschen Sauenherde ausgebaut

19.12.2018 (AMI) – Nachdem in der Ferkelerzeugung im Wirtschaftsjahr 2016/2017 die biologische Leistung in Deutschland stagnierte, konnte nun im abgelaufenen Wirtschaftsjahr wieder eine Steigerung der Zahl der abgesetzten Ferkel je Sau und Jahr festgestellt werden.   Mehr

Deutschland | Rinder | Verarbeitung

2018 leicht weniger Rinder geschlachtet

19.12.2018 (AMI) – Im laufenden Jahr sind in den bisher ausgewerteten Zeitraum von Januar bis Oktober 1,0 % weniger Rinder geschlachtet worden als noch 2017. Dabei entwickelten sich die Schlachtzahlen bei den Kühen und den Jungbullen gegenläufig.   Mehr