Corona belastet den Tierhandel
Erlöse für Schlacht- und Nutzvieh gesunken
Ab dem Frühjahr 2020 wurde die Nachfrage nach Schlachtvieh durch die zeitweilig geschlossene Gastronomie stark eingegrenzt, was sich auch preislich auswirkte. Zusätzlich wurden im Laufe des Jahres die Schlachtkapazitäten durch Corona infizierte Mitarbeiter und Hygieneauflagen begrenzt. Lediglich die Schafhalter konnten sich bei einer knappen Angebotssituation über gestiegene Preise für Schlachtlämmer freuen. Bei den Rinderhaltern blieben die Erzeugerpreise für Jungbullen fast unverändert, doch für Schlachtkühe und besonders für Nutzkälber wurde mit einem Minus von 34 % deutlich weniger erlöst als noch im Vorjahr.
Schweinemäster erzielten 2020 im Jahresmittel aufgrund der hohen Preise Anfang 2020 nur 8 % weniger als noch 2019. Der Handel mit Schweinen wurde neben den Auswirkungen durch die Corona-Pandemie zusätzlich ab September durch das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland erschwert. Der wichtige Schweinefleischexport in Drittländer brach nahezu komplett ein. Parallel fielen sowohl die Schlachterlöse für Sauen als auch die Ferkelpreise sehr viel geringer aus als noch im Vorjahr.
Trotz steigender Beliebtheit erlösten Geflügelhalter moderat geringere Preise sowohl für Hähnchen als auch für Puten. Ein wichtiger Grund hierfür ist die zeitweise weggefallene Nachfrage nach Geflügelfleisch über die Gastronomie. Dies konnte durch die belebtere private Nachfrage über den Einzelhandel nicht aufgefangen werden.
Hoffnung auf lebhaftere Nachfrage
Die Situation stellt sich zu Jahresbeginn in den meisten Märkten nicht wesentlich anders dar als noch zum Ende des vergangenen Jahres. Durch die sehr niedrigen Erzeugerpreise beschleunigt sich der Strukturwandel. Dies dürfte die Angebotssituation bei Schlachttieren mittelfristig deutlich knapper gestalten. Außerdem sollten mit dem Fortschreiten der Impfungen gegen das Corona-Virus auch wieder viele Beschränkungen gelockert werden wodurch die Nachfrage nach Schlachttieren wieder steigt.
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