Deutschland | Kartoffeln | Angebot

Die Kartoffelernte 2020 ist zu groß

27.08.2020 (AMI) – In Deutschland könnte die Kartoffelernte nach immer weiter ausgedehntem Anbau auf eine Rekordmenge kommen. Mit der Situation der Pommes frites-Branche hat die Wirtschaft aber auch so schon eine enorme Bürde zu schultern.

Amtliche Angaben zur Ertragshöhe von Kartoffeln in Deutschland gibt es zwar noch nicht, das EU-Projekt MARS weist aber schon auf einen durchschnittlichen Wert hin. Es wird dort mittels Fernerkundung aber auch Witterungsdaten und Pflanzenwachstumsmodellen die Ertragsentwicklung in ganz Europa beobachtet. Im Juli wiesen die Experten für Deutschland mit 42,9 t/ha einen im 5-jährigen Mittel liegenden Ertrag aus, wobei dieses Mittel die beiden extrem schwachen Jahre 2018 und 2019 beinhaltet. Diesen zugrunde gelegt, würde sich die Ernte dieses Jahr auf der um 3.000 ha erweiterten Fläche auf 11,8 Mio. t erhöhen, 1,2 Mio. t mehr als im Vorjahr und würde damit für die vergangenen 15 Jahre auf Rekordniveau liegen. Im August haben die Experten dann ihre Prognose aufgrund der Hitze etwas nach unten korrigiert, so dass „nur“ noch 11,4 Mio. t zusammenkommen. Ob das gerechtfertigt war, bleibt abzuwarten.

Das Gesamtangebot ist nur die eine Seite der Marktmedaille. Die Nachfrage zeigt diese Saison sehr unterschiedliche Entwicklungen, je nachdem ob man den Export, den Frischkartoffelverbrauch oder die Verarbeitung betrachtet. Viel ist der Corona-Pandemie geschuldet. Was die bisher verursacht hat, zeigen aktuelle Markt Charts, welche die AMI jüngst zusammengestellt hat. Darin wird auch das Ausland in relevanten Regionen beleuchtet. In den kommenden Wochen wird sich entscheiden, wie gut oder schlecht das Kartoffeljahr 2020/21 wird. Mit jeder weiteren Meldung zu Erträge, Qualitäten oder Nachfrageentwicklungen formt sich der Markt, was die echten Spezialisten der Vermarktung bei der AMI in der Markt Woche Kartoffeln oder im Markt aktuell Kartoffeln verfolgen.

Beitrag von Christoph Hambloch
Marktexperte Kartoffeln

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Braugerste | Außenhandel

Produktions- und Exportrückgang für Gerste 2017/18 erwartet

11.05.2017 (AMI) – Global dürften Gerstenproduktion und -exporte zurückgehen. Die EU dürfte ihr hohes Produktionsniveau jedoch beibehalten und sich im kommenden Wirtschaftsjahr wieder vor Australien auf Platz 1 der weltweit bedeutendsten Gerstenexporteure schieben.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchaufkommen deutlich geringer als erwartet

11.05.2017 (AMI) – Seit Mitte April geht die Milchanlieferung in Deutschland zurück. Möglicherweise wurde die Milchspitze damit in diesem Jahr deutlich früher erreicht als üblich. Die Vorjahreslinie wurde dabei weiterhin deutlich um gut 4 % unterschritten.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinemarkt ausgeglichen

10.05.2017 (AMI) – Angebot und Nachfrage nach Schweinen stehen sich im Gleichklang ausgeglichen gegenüber. Aufgrund der teils verhaltenen Nachfrage nach Schweinen und wegen dem kaum vorhandenen Grillfleischgeschäft ist die Preisempfehlung der VEZG für die neue Woche unverändert geblieben.   Mehr

Welt | Öle | Nachfrage

Palmöl profitiert von reger Exportnachfrage

10.05.2017 (AMI) – Die Ölpalmenbestände in Südostasien erholen sich zunehmend und damit auch die Palmölproduktion. Noch ist das „alte“ Niveau aber nicht wiederhergestellt, sodass eine höhere Exportnachfrage für Kursgewinne sorgte.   Mehr

Deutschland | Öle | Großhandelspreise

Festere Palmölkurse beflügeln Markt für Pflanzenöle

09.05.2017 (AMI) – Die internationale Nachfrage nach malaysischem Palmöl ist gestiegen. Dadurch haben sich die Preise für Palmöl gegenüber Vorwoche deutlich erholt und damit für eine festere Preiseentwicklung der meisten anderen Pflanzenöle gesorgt. Einzig Rapsöl verliert vorne kräftig.   Mehr

Welt | Getreide | Terminkontrakte

Schneefälle lassen US-Getreidekurse kräftig steigen

04.05.2017 (AMI) – Unerwartete Schneefälle, zu niedrige Temperaturen und Starkregen schädigten und beeinträchtigten die Bestandsentwicklung von Weizen und die Aussaat von Mais in den USA. Die Weizenkurse sind daraufhin auf ein 2-Monatshoch gestiegen, auch Mais tendiert fester.   Mehr

Welt | Schweine | Import

China: Wachstumsmarkt Nummer 1

04.05.2017 (AMI) – Entgegen vorangegangener Prognosen wird die Schweineproduktion im aktuellen Jahr in China nicht wachsen. Damit verbunden ist ein steigender Importbedarf an Schweinefleisch. Der Handel dorthin ist kein Selbstläufer. Im globalen Handel nimmt der Wettbewerb und der Preisdruck zu.   Mehr

Deutschland | Schrote | Nachfrage

Sojaschrotnachfrage weiterhin abwartend

04.05.2017 (AMI) – Das Rapsschrotangebot aus der alten Ernte bleibt überschaubar, Mühlen halten sich mit Verkäufen auf Terminen ex Ernte zurück. Bärische Einflüsse aus Übersee dämpfen die Sojaschrotnachfrage hierzulande, Käufer hoffen auf weitere Preisnachlässe.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Verbraucherpreise

Ladenpreise für Milchfrischprodukte und Butter gestiegen

04.05.2017 (AMI) – Anfang Mai sind für Milchfrischprodukte und Formbutter neue Kontrakte zwischen Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel in Kraft getreten. Dies hat im Preiseinstiegssegment zeitnah auch zu höheren Ladenpreise geführt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis auf 1,76 EUR/kg stabilisiert

03.05.2017 (AMI) – Auch wenn feiertagsbedingt jeweils ein Schlachttag in den vergangenen Wochen fehlte und in der aktuellen Woche am 1. Mai Feiertag war, gibt es keinesfalls zu viele Schweine. Angebot und Nachfrage nach Schlachtschweinen stehen sich ausgeglichen gegenüber.   Mehr