Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Lebensmittelteuerung schwächte sich 2023 ab

12.01.2024 (AMI) – Die Inflation erreichte bereits 2022 ihren Höchststand und schwächte sich im vergangenen Jahr stetig ab. Dennoch blieben die Lebensmittelpreise im Jahresdurchschnitt auf einem hohen Niveau, wie der AMI-Frischeindex zeigt.

Seinen Höhepunkt hatte der Preisauftrieb bei frischen Lebensmitteln aus konventioneller Erzeugung bereits im Oktober 2022 erreicht. Der AMI-Frischeindex wies zu diesem Zeitpunkt eine Teuerung um 20,8 % im Vorjahresvergleich aus und schwächte sich spätestens seit dem April des vergangenen Jahres deutlich ab. Doch im Jahresdurchschnitt lagen die Verbraucherpreise für frische Lebensmittel noch einmal 8,8 % höher als 2022.

Den höchsten Preisaufschlag im Jahresdurchschnitt verzeichnete die Warengruppe Margarine und Speiseöle, für die die Verbraucher gut ein Fünftel mehr zahlen mussten als im Vorjahr. Dabei hatte diese Warengruppe bereits 2022 den stärksten Anstieg verzeichnet. Kaum war der Preisschock bei Sonnenblumen- und Rapsöl verdaut, verteuerte sich Olivenöl infolge eines drastischen Einbruchs der Produktion in Spanien, Italien und Portugal kräftig.

Daneben trieben höhere Kartoffelpreise die Lebensmittelteuerung. Speisekartoffeln kosteten 2023 rund 19 % mehr. Durch die kleinere Ernte 2022 lagen die Verbraucherpreise im ersten Halbjahr 2023 deutlich über dem Vorjahresniveau. Da die neue Ernte ebenfalls klein ausfiel, blieb die Wende aus. Regen im Sommer verzögerte zudem die Rodung. Im August 2023 erreichte die Teuerungsrate knapp 40 %.

Die Verbraucherpreise für Molkereiprodukte folgten den schwächeren Preisen auf Erzeugerebene und gaben im Jahresverlauf nach. Ab Juli 2023 fielen sie unter das hohe Vorjahresniveau. Zum Jahresende kosteten Milch und Milchprodukte rund 10 % weniger als im Dezember 2022. Im Jahresmittel verteuerten sie sich dennoch um 4,3 % gegenüber 2022.

Erfahren Sie in unserem AMI Web-Seminar „Zwei Jahre Inflation und das Verbraucherverhalten im Blick“, wie sich die Verbraucherpreise für frische Lebensmittel im Detail entwickelten und welche Auswirkungen dies auf das Kaufverhalten hatte. Am 06. Februar 2024 werden die Referentinnen Judith Dittrich und Camille Amling einen Rückblick auf das Jahr 2023 werfen und anschließend auf Ihre Fragen eingehen.

Beitrag von Thomas Els
Bereichsleiter Verbraucherforschung
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Strukturwandel setzt sich fort

14.03.2024 (AMI) – Im vergangenen Jahr hat sich der Bestandsrückgang bei den Milchkühen in der EU-27 weiter fortgesetzt. Bereits seit 2016 sinkt die Tierzahl stetig.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Butter uneinheitlich notiert

14.03.2024 (AMI) – Die erhöhte Nachfrage nach abgepackter Butter hielt Mitte März weiter an. Auch Blockbutter wurde umfangreich abgerufen. Die Notierung entwickelte sich uneinheitlich.   Mehr

Europa | Schweine | Tierbestand

Etwas weniger Schweine in der EU gehalten

13.03.2024 (AMI) – Nachdem die Schweinebestände in der EU in den vergangenen Jahren stark eingebrochen waren, konnte diese Entwicklung 2023 verlangsamt werden. Mit 133,6 Mio. Schweinen wurden im November/Dezember nur 0,6 % weniger Tiere erfasst als bei der Erhebung im Jahr zuvor.   Mehr

Europa | Rinder | Tierbestand

Europaweit weniger Rinder gehalten

13.03.2024 (AMI) – Bei den Viehbestandserhebungen wurden in der EU geringere Rinderbestände bei den Winterzählungen 2023 festgestellt. In der Summe sank die europäische Rinderherde gegenüber dem Vorjahr im Jahr 2023 um 1,3 % auf 73,8 Mio. Rinder.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinemarkt überwiegend ausgeglichen

13.03.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen scheint in der laufenden Woche etwas zuzunehmen, lässt sich aber dennoch ohne Probleme absetzen. Dabei liegen die Gewichte häufig auf einem relativ hohen Niveau, aufgrund des kleinen Ferkelangebotes bleiben die Schweine etwas länger im Stall.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Preisentwicklung Ölschrote

Chicago: Sojabohnen im Aufwind

13.03.2024 (AMI) – Die US-Sojakurse bekommen Unterstützung von den nach unten korrigierten Prognosen zur brasilianischen Ernte. Begrenzt werden die Gewinne durch die schwindende Nachfrage. Die Kurse bleiben damit weiter dicht am 3-Jahrestief.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Außenhandel

EU-Rapsimporte ein Drittel unter Vorjahresniveau

11.03.2024 (AMI) – Im laufenden Wirtschaftsjahr 2023/24 sind die Rapseinfuhren in die EU-27 bislang deutlich zurückgegangen, nachdem sie in der vorangegangenen Saison merklich gestiegen waren.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Weltweit wird das Maisareal größer

11.03.2024 (AMI) – Der Internationale Getreiderat rechnet für 2024/25 mit einer uneinheitlichen Entwicklung der Anbauflächen in den wichtigsten Anbauländern.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise: Zuwächse überwiegen zum Jahresauftakt

11.03.2024 (AMI) – Im Januar 2024 haben sich die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Rohmilch in Deutschland uneinheitlich entwickelt. Insgesamt überwogen jedoch steigende Tendenzen und das Bundesmittel legte nochmals leicht zu.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Erzeugung

Australische Milcherzeugung übertrifft Vorjahresniveau

08.03.2024 (AMI) – In den ersten sieben Monaten des Milchwirtschaftsjahres 2023/2024 lieferten die Landwirte in Australien mehr Milch an als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Bei den Produktionsmengen waren die Tendenzen uneinheitlich.   Mehr