Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Es geht weiter abwärts

01.06.2023 (AMI) – Die Getreidekurse verlieren weiter an Boden. Druck kommt dabei von der Aussicht auf eine gute Versorgungslage in der kommenden Saison. Am Exportmarkt ist derzeit kaum etwas los.

In Paris setzen die Getreidekurse ihre Abwärtsbewegung weiter fort. Am 31.05.2023 schlossen die europäischen Weizenkurse bei rund 218,25 EUR/t und verfehlen das Niveau der Vorwoche um 4,25 EUR/t. Die Maiskurse geben hingegen um weitere 1,75 auf 217 EUR/t nach. So erreichen die Weizenkurse den tiefsten Stand seit Ende Juli 21, während die Maiskurse auf ein 20-Monatstief fallen.

Druck kommt dabei insbesondere von den verbesserten Vegetationsbedingungen in wichtigen Anbaugebieten der USA. Für die von Dürre betroffenen US-Regionen sind ersehnte Niederschläge prognostiziert, was die weltweiten Angebotssorgen stark mildert. Gleichzeitig entwickeln sich auch die Bestände in weiten Teilen Europas mehr als zufriedenstellend, die Aussichten auf eine komfortable Getreideversorgung für die kommende Saison 2023/24 sind günstig.

Indes ist weiterhin kaum Aktivität auf dem Exportmarkt zu erkennen. Der rückläufige Eurokurs gegenüber dem US-Dollar steigert zwar die Attraktivität des EU-Weizens auf internationaler Bühne, von lebhafter Nachfrage kann allerdings nicht die Rede sein. Grund für das geringe Kaufinteresse ist jedoch auch die große Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion, Ware wird zu unschlagbar günstigen Preisen angeboten, wobei EU-Getreide in den Hintergrund rückt. Der Verkauf von 60.000 t EU-Weizens an Abnehmer aus den Vereinigten Staaten stützte nur geringfügig. Auch nach Spanien wurden jüngst rund 8.000 t Weizen verschifft. Das Land ist von einer nun schon lang andauernden Dürre betroffen, der Bedarf an Importware steigt. Die Nachfrage aus den wichtigsten Abnehmerregionen, vor allem Nordafrika und dem Nahen Osten ist derzeit schwindend gering und kann jedoch keineswegs ausgeglichen werden.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Strukturdaten

Neu erschienen: Die Markt Bilanz Milch

02.05.2023 (AMI) – Die Märkte für Milch- und Molkereiprodukte sind fest in das vergangene Jahr gestartet. Begrenzte Verfügbarkeiten bei gestiegener Nachfrage haben die Preise auf immer neue Höchstwerte getrieben. Doch mit einem erhöhten Rohstoffaufkommen setzte in der zweiten Jahreshälfte der Kurswechsel ein und die Preise sind bis ins Frühjahr 2023 unter das Vorjahresniveau gefallen.   Mehr

Europa | Getreide | Außenhandel

An der Ostgrenze erstickt die EU an ukrainischem Getreide

02.05.2023 (AMI) – In Polen wird eine Rekordmenge an Getreide zum Ende des Wirtschaftsjahres erwartet.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex gibt weiter nach

28.04.2023 (AMI) – Mit 180 Punkten verzeichnet der AMI-Rohstoffindex im Vergleich zum Vormonat ein Minus von rund 4,1 % und den sechsten Rückgang in Folge. Die Erzeugerpreise für Agrarrohstoffe tendierten im April auf breiter Front schwächer. Lediglich Schlachtschweine befestigten sich.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchaufkommen gestiegen

28.04.2023 (AMI) – Anfang 2023 hat die Milchanlieferung in der EU-27 sowohl saisonal als auch im Vorjahresvergleich zugenommen. Der Vorsprung gegenüber 2022 hat sich dabei im Februar leicht abgeschwächt. In den Mitgliedstaaten waren die Entwicklungen dabei uneinheitlich.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekurse unter Druck

27.04.2023 (AMI) – Die Situation am Schwarzen Meer, die Erwartungen eines reichlichen Angebots sowie günstige Vegetationsbedingungen drücken die Kurse.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Betriebsstruktur

Liquidität auf Betrieben sinkt

27.04.2023 (AMI) – Die wirtschaftliche Situation der Milcherzeuger in Deutschland hat sich im ersten Quartal von 2023 eingetrübt. Im Betriebszweig Milchproduktion ist die Marge aus Erlösen und variablen Kosten, nach der Erholung im vergangenen Jahr, zurückgegangen.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Preise

Pulvermarkt sucht seine Richtung

27.04.2023 (AMI) – Ende April schwankten die Preise für Milch- und Molkenpulver stark hin und her. Dies war abhängig von der Fristigkeit der Lieferung, der Haltbarkeit der Ware oder dem Absatzkanal. Die Nachfrage war bei ausreichendem Angebot produktübergreifend ruhig.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinemarkt präsentiert sich ausgeglichen

26.04.2023 (AMI) – Im Handel mit Schlachtschweinen halten sich ein geringes Angebot und eine schwache Nachfrage in etwa die Waage. Marktteilnehmer berichten über eine stabile Marktsituation. Trotz des anstehenden Maifeiertages, der sonst zum Grillen genutzt wird, fehlen Impulse für Preisanstiege.   Mehr

Europa | Schweine | Erzeugung

Schweinefleischerzeugung entwickelt sich in der EU rückläufig

26.04.2023 (AMI) – In der Prognose für das Jahr 2023 wird mit einer Reduzierung der in der EU produzierten Menge an Schweinefleisch gerechnet. Als wichtigster Grund für diese Entwicklung sind die stark gesunkenen Schweinebestände zu nennen.   Mehr

Europa | Rinder | Erzeugung

Geringere Erzeugung von Rindfleisch in der EU erwartet

26.04.2023 (AMI) – Für das laufende Jahr wird europaweit von einer rückläufigen Entwicklung der Produktion von Rindfleisch ausgegangen. Diese Einschätzung wird mit reduzierten Rinderbeständen begründet.   Mehr