Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais- und Weizenkurse vor Monatswechsel schwächer

30.11.2023 (AMI) – Belastet wurden die Weizen- und Maiskurse von der Aussicht auf eine komfortable Angebotssituation. Angesichts des nahenden Monatsendes lösten allerdings Marktteilnehmer ihre Short-Positionen auf, was die Verluste bei den Getreidekursen limitierte.

Die Maisnotierungen an der Börse in Chicago haben in den zurückliegenden fünf Handelstagen nachgegeben. Am 29.11.2023 schloss der Fronttermin Dezember 23 bei umgerechnet 161,19 EUR/t, was einem Minus von rund 8 EUR/t auf Wochensicht entspricht. Der nächstgelegene Folgetermin März 24 verlor rund 6 EUR/t und schloss bei 170,51 EUR/t.

Belastet wurden die Maiskurse durch die zwischenzeitlich besseren Vegetationsbedingungen in den brasilianischen Anbaugebieten. Niederschläge kamen den von Hitze und Trockenheit geplagten Beständen zugute und verbesserten die Bedingungen für die der Maisaussaat vorausgehende Sojaaussaat. Diese hinkt jedoch weiterhin deutlich hinterher und könnte in der Folge auch zu einer Verzögerung beim Mais führen.

Des Weiteren neigt sich die US-Ernte dem Ende entgegen. Am Sonntag waren laut USDA rund 96 % des Areals vollständig geräumt, 3 Prozentpunkte mehr als eine Woche zuvor. Das Ministerium kündigte an den letzten Maiserntebericht für diese Saison am kommenden Montag zu veröffentlichen. Ein wenig Unterstützung kam vom US-Kassamarkt. Dort belebte sich die Nachfrage der Verarbeiter, wovon die Preise an den Flussterminals im Mittleren Westen der USA profitierten. Marktteilnehmer zufolge hält sich die Abgabebereitschaft der Farmer allerdings angesichts des derzeitigen Preisniveaus in Grenzen.

Auch die Weizennotierungen standen in der zurückliegenden Woche unter Druck. Die Aussicht auf eine komfortable globale Versorgung setzte die Kurse unter Druck, was sich auch auf die US-Kassapreise niederschlug. Unterstrichen wurde die Angebotssituation durch die Aussicht auf eine erneut sehr große russische Weizenernte von 90 Mio. t. Ausschlaggebend sind nach Angaben von Agritel die günstigen Bedingungen während der Aussaat der Winterung. Auch in der Ukraine haben die Erzeuger die Winteraussaat nahezu abgeschlossen. Nach Angaben des ukrainischen Landwirtschaftsministeriums wurden auf 5,9 Mio. ha Winterungen ausgesät, allein auf 4,2 Mio. ha davon Winterweizen. Zuletzt konnten die Weizenkurse allerdings zwei Sitzungen in Folge zulegen. Ausschlaggebend war, dass Marktteilnehmer angesichts des nahenden Monatsendes ihre Short-Positionen abstießen.

Vor diesem Hintergrund notierte der Fronttermin Dezember 23 am 29.11.2023 bei umgerechnet 185,96 EUR/t, was einem Minus auf Wochensicht von 1,18 EUR/t entspricht. Auch die Folgetermine tendierten schwächer.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen in Paris? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Getreide | Preise

Futtergetreidepreise setzen Abwärtsbewegung fort

20.02.2024 (AMI) – Die Erzeugerpreise für Futtergetreide sind gegenüber Januar 2024 bereits in den ersten zwei Februarwochen gesunken.   Mehr

Welt | Getreide | Marktprognose

Globale Weizenerzeugung kann Bedarf 2023/24 nicht decken

20.02.2024 (AMI) – Das US-Landwirtschaftsministerium schätzt die globale Weizenerzeugung 2023/24 auf rund 785,7 Mio. t.   Mehr

Welt | Rohmilch | Marktprognose

Fonterra hebt Preisprognose nochmals an

16.02.2024 (AMI) – Fonterra hat seine Milchpreisprognose für das laufende Wirtschaftsjahr ein weiteres Mal nach oben korrigiert.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Index

Ruhiger Start für den FAO-Milchpreisindex

15.02.2024 (AMI) – Der FAO-Milchpreisindex startete stabil in das Jahr 2024. Gegenüber Dezember 2023 stieg er um 0,1 Punkte (0,1 %) auf 118,9 Punkte.   Mehr

Deutschland | Rinder | Erzeugung

Schlachtungen von Rindern minimal verringert

15.02.2024 (AMI) – Von Januar bis Dezember 2023 kamen nur geringfügig weniger Rinder zur Schlachtung als im Jahr zuvor. Insgesamt wurden rund 3,01 Mio. Rinder geschlachtet.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Erneut weniger Schweine geschlachtet

15.02.2024 (AMI) – Die Zahl der in Deutschland geschlachteten Schweine nahm wie in den zurückliegenden Jahren auch 2023 weiter ab. Mit insgesamt knapp 43,9 Mio. Schweineschlachtungen sanken diese um 7 %.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Exportkonkurrenz drückt Kurse

15.02.2024 (AMI) – Weizen und Mais tendieren an der Pariser Börse schwächer. Das global reichliche Angebot bei einer geringen Nachfrage und die Dominanz des Schwarzmeergetreides am Exportmarkt drückt auf die EU-Kurse.   Mehr

Deutschland | Butter | Nachfrage

Rege Nachfrage nach Butter

15.02.2024 (AMI) – Die Abrufe von Formbutter verliefen Mitte Februar, bei stabilen Preisen, auf einem saisonüblichen Niveau. Am Markt für Blockbutter kam es zu einer Belebung des Geschäftsverlaufes.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis steigt weiter

14.02.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen fällt in der laufenden Woche mehrheitlich kleiner aus, der Bedarf der Schlachtunternehmen kann kaum gedeckt werden. Dabei werden Tiere zurückgehalten, viele Mäster hoffen auf weiter steigende Preise.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnenkurse unter Druck

14.02.2024 (AMI) – Bessere Witterungsbedingungen in den argentinischen und brasilianischen Anbaugebieten sowie die Aussicht auf ein großes globales Angebot in der laufenden Saison haben die Kurse in Chicago deutlich unter Druck gesetzt.   Mehr