Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Nachfrage nach Mais keimt auf

29.05.2024 (AMI) – Während die Weizenpreise aufgrund der voraussichtlich deutlich geringeren russischen Ernte steigen, keimt die Nachfrage nach Mais für Futtermittelzwecke auf.

Die Weizenkurse an CBoT können in der aufgrund des Memorial Day verkürzten Berichtswoche auf Wochensicht nur knapp über Vorwoche schließen. Am 28.05.2024 lag der Schlusskurs für den Fronttermin Juli 24 bei umgerechnet 236,42 EUR/t, lediglich 0,54 EUR/t über dem Niveau zur Mitte der 21. KW. Große Tagesschwankungen blieben aus. Russland dürfte aufgrund von Trockenheit und Spätfröste eine deutlich geringere Ernte einfahren als 2023, das russische Beratungsunternehmen IKAR erwartet ein Volumen von 81,5 Mio. t. Zudem dürften die Exporte des Landes in der kommenden Saison bedingt durch die geringere Verfügbarkeit auf 44 Mio. t sinken. Noch einen Monat zuvor prognostizierte IKAR russische Weizenausfuhren in Höhe von 52 Mio. t.

Unterdessen stufte das US-Landwirtschaftsministerium am 28.05.2024 knapp die Hälfte, 48 %, der US-Winterweizenbestände in einem guten bis ausgezeichneten Zustand ein. Das ist ein Rückgang um einen Prozentpunkt gegenüber Vorwoche und liegt unter den Erwartungen. Trotz alledem ist dies der höchste Wert für diese Jahreszeit seit 2021.

Auch die Maiskurse halten sich gegenüber Vorwoche stabil. Jüngst schloss der Fronttermin Juni 24 bei umgerechnet rund 167,33 EUR/t, knapp 1,40 EUR/t über Vorwoche. Die US-Maisaussaat war nach Angaben des US-Landwirtschaftsministerium zum Ende der Vorwoche bereits zu 83 % abgeschlossen, was den Erwartungen der Marktteilnehmer entsprach. Gegenüber Vorwoche ist das ein Plus von 13 Prozentpunkten, zudem wird der 5-Jahresdurchschnitt um immerhin einen Prozentpunkt übertroffen. In den vorigen Wochen blieb die US-Aussaat hinter dem durchschnittlichen Tempo zurück. Regenfälle bremsten die Feldarbeiten. Marktteilnehmer erwarten allerdings für die kommenden Tage aufgrund günstiger Bedingungen ein zügiges Voranschreiten der Aussaatarbeiten, das setzte die Kurse an der CBoT etwas unter Druck.

Unterdessen wird von einer global aufkeimenden Nachfrage nach Mais für Futtermittelzwecke aufgrund der steigenden Weizenpreise berichtet. Unter anderem kaufte Südkorea rund 65.000 t Mais für Futterzwecke, der voraussichtlich aus Südamerika oder Südafrika stammt.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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