Deutschland | Schweine | Marktversorgung

Die EU erzeugt mehr Schweinefleisch

06.05.2021 (AMI) – Obwohl das Jahr 2020 die gesamte Branche vor große Probleme gestellt hat, nahm die europaweit erzeugte Menge an Schweinefleisch dennoch zu. Einerseits kamen erneut mehr Tiere zur Schlachtung, andererseits lagen die Schlachtgewichte durchschnittlich rund 900 g höher.

Die aktuellen Prognosen des EU-Ausschusses lassen für das Jahr 2021 nun eine ähnliche Entwicklung erwarten. Demnach wird für das laufende Jahr ein Schlachtvolumen von 256 Mio. Schweinen erwartet, ein Anstieg um 0,6 % gegenüber 2020. Vorherrschendes Thema ist dabei auch weiterhin die Corona-Pandemie. Viele Länder klagen im ersten Quartal über eingeschränkte Schlachtmöglichkeiten, zudem bereitet der fehlende Tourismus gerade in Südeuropa große Probleme. Dennoch wird im weiteren Jahresverlauf fast überall eine Normalisierung der Lage erwartet.

Spanien baut weiter aus

Die treibende Kraft hinter den europaweiten Produktionssteigerungen ist, wie schon in den vergangenen Jahren, Spanien. Die Erzeugung wird hier stetig weiter ausgebaut, Zuwachsraten von jährlich rund 5 % waren zuletzt eher die Regel als die Ausnahme. Daran dürfte sich auch 2021 nichts ändern. Gestützt wird diese Entwicklung vom Handel mit China, der sich im vergangenen Jahr verdoppelt hat. Deutlich höhere Schlachtzahlen werden auch in Dänemark erwartet. Insbesondere in der ersten. Jahreshälfte dürften sich die geringeren Ferkelexporte der vergangenen Monate bemerkbar machen, es werden deutlich mehr Tiere im Land gemästet als üblich. Ein deutliches Minus wird dagegen in Deutschland erwartet. Die Lage bleibt sehr angespannt, die Sauenbestände sind stark geschrumpft. Zusätzlich wurden gerade gegen Ende des vergangenen Jahres viel weniger Ferkel eingeführt.

Steigende Preise im Jahresverlauf erwartet

Im Zuge der Corona-Pandemie standen auch die Schlachtschweinepreise im vergangenen Jahr europaweit unter Druck. Im Vergleich zu 2019 erlösten die Mäster im Mittel rund 13 Ct/kg weniger. In Deutschland führte der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest dabei zu einem sehr viel deutlicheren Preisverfall, in Spanien wirkte der Export nach China stabilisierend. Abgesehen von Dänemark, wo der Preis bereits 2019 auf sehr niedrigem Niveau lag, wurden aber in allen Ländern Rückgänge verzeichnet. Ähnliches gilt für das erste Quartal 2021. Hier lagen die Preise im Schnitt rund 27 % unter den Vergleichswerten des Vorjahres. Im weiteren Jahresverlauf rechnen die Marktteilnehmer fast aller Länder aber mit einer Stabilisierung der Marktlage und anziehenden Preisen. Genaue Prognosen bleiben aufgrund der Unsicherheiten der Corona-Pandemie aber schwierig.

Ausführliche Analysen zu den deutschen, europäischen und globalen Schlachtschweinemärkten inklusive Prognosen finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Vieh und Fleisch. Nutzen Sie unser Angebot.

Eine ausführliche Analyse zum europäischen Schlachtrindermarkt inklusive Prognosen finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Vieh und Fleisch. Oder interessieren sie sich für aktuelle Entwicklung an den Nutz- und Schlachtviehmärkten in Deutschland? Nutzen Sie unser Angebot.

Beitrag von Dr. Tim Koch
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizen verliert deutlich

03.02.2022 (AMI) – Die Weizenkurse können die Gewinne der vorangegangenen Handelswoche nicht halten und rutschen ab, die Maisnotierungen hingegen verlieren indes nur 1 EUR/t. Die Kursschwankungen bleiben auch in der laufenden Woche groß.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Pulvermärkte weiter im Aufwind

03.02.2022 (AMI) – Anfang Februar präsentierten sich die Märkte für Milchpulver in einer anhaltend festen Verfassung. Das Angebot war produktübergreifend knapp, daher bestand bei den Herstellern kein Verkaufsdruck und das Neugeschäft hielt sich mengenmäßig in Grenzen. Die Preise setzten ihren Anstieg über den Monatswechsel fort.   Mehr

Deutschland | Speisekartoffeln | Haushaltsnachfrage

Umfangreiche Kartoffeleinkäufe auch im Jahr 2021

03.02.2022 (AMI) – Trotz leichtem Rückgang wurden auch im Vorjahr wieder viel mehr Kartoffeln eingekauft als vor der Pandemie. Der Dezember war besonders absatzstark. Am meisten profitierten Vollsortimenter und der Online-Handel von der Entwicklung.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Angespannte Lage am Schlachtschweinemarkt

02.02.2022 Ähnlich wie in der Vorwoche wird der Schlachtschweinemarkt als ruhig und impulslos beschrieben. Die Nachfrage von Seiten der Schlachtunternehmen ist weiterhin ruhig, Corona-Fälle in den Betrieben schränken die Kapazitäten ein.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnen auf höchstem Stand seit Juni 2021

02.02.2022 (AMI) – Aufgrund der großen Dürreschäden in Südamerika wird das weltweite Angebot schrumpfen und das Kaufinteresse in die USA gelenkt, was die US-Sojakurse auf ein 7-Monatshoch trieb.   Mehr

Europa | Rinder | Preise

Erlöse für Jungbullen EU-weit gestiegen

02.02.2022 (AMI) – Im zurückliegenden Jahr konnten sich die Abgeber von Jungbullen in Europa über deutlich höhere Preise für ihre Tiere freuen. Im Durchschnitt der EU-27 erzielten Mäster beim Verkauf von Jungbullen der Handelsklasse R3 im Jahr 2021 sogar 17,3 % mehr als im Vorjahr.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Export

EU-Exporte uneinheitlich

02.02.2022 (AMI) – Im November zeigten die Exporte von Milchprodukten aus der EU uneinheitliche Entwicklungen. Käse und Butter wurden vermehrt nachgefragt als im Vormonat. Magermilch- und Vollmilchpulver wurden hingegen weniger exportiert.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Erzeugerpreise

Preisralley zum Jahresende auf über 40 Ct/kg

01.02.2022 (AMI) – Ende 2021 hat sich der Anstieg der Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Kuhmilch fortgesetzt. Erstmals seit 2014 wurde dabei im Bundesmittel die Marke von 40 Ct/kg wieder übertroffen.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktprognose

Vorschau auf die Vieh- und Fleischmärkte im Februar 2022

01.02.2022 (AMI) – Anders als um diese Zeit im Jahr üblich gestaltete sich der Handel mit Jungbullen im Januar sehr flott. Einerseits kurbelte der Auffüllbedarf die Nachfrage nach Rindfleisch an, andererseits wirkten auch die begrenzten Mengen stützend.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Nachfrage

Umfangreiche Kartoffeleinkäufe

31.01.2022 (AMI) - Auch ohne harte Lockdowns und Hamsterkäufe wie im Jahr 2020 sorgten Homeoffice und Kontaktbeschränkungen im Jahr 2020 dafür, dass der Kartoffelverbrauch höher als vor der Pandemie blieb.   Mehr