Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Verbraucher zahlten mehr für frische Nahrungsmittel

09.01.2018 (AMI) – Höhere Energie- und Lebensmittelpreise ließen 2017 die Inflation in Deutschland anziehen. Für beide Gütergruppen zahlten die privaten Verbraucher im Jahresdurchschnitt 3,1 % mehr als 2016. Insgesamt stiegen die Verbraucherpreise nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes um 1,8 % – nach 0,5 % in 2016. Erstmals seit drei Jahren ging damit von Energieträgern kein negativer Inflationsbeitrag mehr aus.

Die Nahrungsmittelteuerung wird maßgeblich durch die Preisänderungen bei frischen Lebensmitteln beeinflusst. Diese sind für die Schwankungen innerhalb des Segments verantwortlich. Erhebungen der AMI zufolge zahlten die Verbraucher für diese Produkte im Jahresdurchschnitt rund 5,5 % mehr als 2016. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung waren Milchprodukte.

Neue Höchstwerte für Butter

Noch im Juni 2016 kostete ein 250 g-Päckchen Deutsche Markenbutter im deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) lediglich 0,70 EUR. Dieser Preis bedeutete den Tiefpunkt einer zweieinhalbjährigen Abwärtstendenz und spiegelte die damalige aus Sicht der Milcherzeuger schwache Erlössituation wider. Aus Verbrauchersicht läutete eine Erhöhung des Butterpreises um 20 Ct je Ziegel im Juli 2016 die Wende ein. Im Juni 2017 stiegen die Preise für das 250-g-Päckchen von 1,29 EUR auf 1,49 EUR und im Juli auf 1,79 EUR. Damit wurde ein Preisniveau erreicht, dass bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhanden gewesen war. Anfang September erreichten die Preise mit 1,99 EUR/250 g eine neue Höchstmarke. Im November wurde Butter wieder um 40 Ct günstiger als zuvor. Käse, Milch und weitere Milchprodukte verteuerten sich im Jahresverlauf ebenfalls, wenn gleich mit geringeren Aufschlägen. Die Verbraucherpreise reagierten damit auf die Preisanpassungen auf den vorgelagerten Stufen der vorangegangenen Monate. Im Mittel waren Milch und Milchprodukte 2017 rund 20 % teuer als im Vorjahr.

Weitere Warengruppen nahmen im vergangenen Jahr ebenfalls Einfluss auf die Preisentwicklung bei frischen Lebensmitteln. So löste der Kälteeinbruch Anfang 2017 zwischenzeitlich Gemüseknappheit aus. Die Spätfröste im April wirkten beim Frischobst über den Sommer hinaus noch nach.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag in unserem Online-Dienst Markt aktuell Agribusiness. Dort finden Sie auch monatlich einen Kommentar zur aktuellen Entwicklung der Verbraucherpreise für frische Nahrungsmittel.

Sie sind noch kein Kunde? Besuchen Sie uns gleich im Shop und bestellen Sie noch heute Ihr Abonnement.

Natürlich informiert mit dem AMI-Frischeindex

Im Rahmen ihres Verbraucherpreisspiegels beobachtet die AMI die Verbraucherpreise von rund 160 Produkten aus konventioneller Erzeugung. Die Haushalte der GfK-Panels dienen dabei als Preismelder. Der AMI-Frischeindex verdichtet die Preisentwicklung eines Warenkorbes – bestehend aus den maßgeblichen frischen Lebensmitteln – zu einem Indikator für die Teuerung innerhalb des Frischemarktes. Die AMI deckt mit ihrem Frischeindex etwa zwei Drittel des Warenkorbes ab, den das Statistische Bundesamt zur Ermittlung des Verbraucherpreisindex für Nahrungsmittel heranzieht.

Beitrag von Thomas Els
Bereichsleiter Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Bio-Milchpreise weiterhin über 60 Cent

13.04.2023 (AMI) – Nach ersten Schätzungen der AMI erhielten ökologisch wirtschaftende Betriebe im Februar im bundesweiten Durchschnitt 61,8 Ct/kg für Bio-Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Das war 1,1 Ct weniger als im Januar, womit sich der über den Jahreswechsel begonnene Rückgang der Milcherzeugerpreise weiter fortsetzte.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Export

EU exportiert weniger Käse

13.04.2023 (AMI) – Die Exporte der EU-27 in Drittländer entwickelten sich Anfang des neuen Jahres uneinheitlich. Während Magermilchpulver, Babynahrung und Butter im Januar 2023 umfangreicher exportiert wurden, verzeichneten die Ausfuhren der übrigen betrachteten Molkereiprodukte ein Minus.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Kaum Bewegung am Buttermarkt

13.04.2023 (AMI) – Die Nachfrage nach abgepackter Butter entspannte sich nach Ostern leicht, die Produzenten zeigten sich dennoch mit den Absätzen zufrieden. Der Markt für Blockbutter war weiter abwartend. Die Preise blieben nahezu unverändert.   Mehr

Deutschland | Rinder | Marktversorgung

Steigende Erzeugung von Rindfleisch erwartet

13.04.2023 (AMI) – In der Prognose für 2023 wird von einem Anstieg bei der erzeugten Rindfleischmenge um 3 % ausgegangen. Im Außenhandel werden bei den Einfuhren leicht verringerte Aktivitäten erwartet, wobei die größte Menge des eingeführten Rindfleisches im vergangenen Jahr aus den Niederlanden kam.   Mehr

Deutschland | Eier | Marktversorgung

Selbstversorgungsgrad leicht gestiegen

13.04.2023 (AMI/MEG) – Weiterhin blieb Deutschland im vergangenen Jahr auf Importe zur Bedarfsdeckung angewiesen. Insgesamt standen 2022 Einfuhren von 7,3 Mrd. Eiern (inklusive Eiprodukten) Ausfuhren von 2,6 Mrd. Eiern gegenüber.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis erneut unverändert

12.04.2023 (AMI) – Nach den Feiertagen präsentiert sich der Schlachtschweinemarkt aktuell zumeist ausgeglichen. Trotz der fehlenden Schlachttage gibt es nur vereinzelt kleinere Überhänge, regional wird sogar nach wie vor von knappen Stückzahlen berichtet.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: US-Exporte rückläufig

12.04.2023 (AMI) – Unterdurchschnittliche US-Sojabohnenexporte belasten die Notierung an der CBoT. Ausschlaggeben ist eine schwindende chinesische Nachfrage sowie die brasilianische Konkurrenz.   Mehr

Deutschland | Getreide | Markttrends

Neu erschienen: Die Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel 2023

12.04.2023 (AMI) – Seit mehr als einem Jahr herrscht Krieg in der Ukraine. Insbesondere die Märkte für Getreide und Ölsaaten wurden kräftig durcheinandergewirbelt und die Preise nach oben getrieben. Die Sorgen um massive Versorgungsengpässe bestätigten sich nicht – jedenfalls nicht in der EU, die rasch bürokratische und logistische Hilfe bot und damit neue Warenströme etablierte. Die Märkte haben sich an die veränderten Faktoren angepasst, fast alle Preise sind auf die Vorkriegsniveaus zurückgefallen, teils deutlich darunter. Die Unsicherheit ist damit aber nicht beendet, was die starke Volatilität der Terminkurse widerspiegelt.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Verarbeitung

Weniger Ölsaaten verarbeitet

11.04.2023 (AMI) – Die Ölmühlen in Deutschland haben, nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zwischen Juli und Dezember 2022 knapp 4,5 Mio. t Raps verarbeitet. Das waren gut 5 % weniger als im Vorjahreszeitraum.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen tendieren schwächer

06.04.2023 (AMI) – Günstige Vegetationsbedingungen in den US-Anbaugebieten kommen sowohl den Winterungen als auch der laufenden Maisaussaat zugute. In der Folge gaben sowohl die Mais- als auch die Weizenkurse nach.   Mehr